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Shane Schofield 04 - Hell Island

Titel: Shane Schofield 04 - Hell Island
Autoren: Matthew Reilly
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Angriffsziel war Hell Island.
    Oder genauer gesagt, ihr Angriffsziel war der atomgetriebene, über fünfzig Jahre alte Flugzeugträger USS George Washington, der bei Hell Island am Kai lag.
    Die George Washington war auf ihrer letzten offiziellen Reise gewesen. Ein halbes Jahrhundert nach ihrem Bau sollte sie außer Dienst gestellt werden. Aus diesem Grund war nur eine Minimalbesatzung an Bord, und es gab auch nur zwei Begleitschiffe.
    Aber gerade als das Schiff die abgelegene Insel erreicht hatte, um eine geheime Ladung an Bord zu nehmen, ereignete sich im Nord-Pazifik ein heftiges Seebeben. Ein Tsunami hatte die Insel getroffen, und jeglicher Kontakt mit dem Flugzeugträger, den beiden Begleitschiffen und der Kommunikationszentrale auf der Insel war verlorengegangen.
    Einen Tag zuvor war außerdem ein nordkoreanisches Atom-U-Boot in der Gegend beobachtet worden, das aus der Beringstraße kam. Die genaue Position war nicht bekannt, aber seine Anwesenheit galt als verdächtig. Warum trieben sich die Nordkoreaner in der Beringstraße herum? Und was wollten sie von der George Washington?
    Schofields Truppe und die anderen drei Einheiten hatten einen Erkundungsauftrag erhalten. Sie sollten herausfinden, was auf der Insel los war, und beim Oberkommando der Pazifik-Flotte Bericht erstatten. Reine Routine also. Aber Schofield war beunruhigt. Wieso waren Truppen von anderen Spezialeinheiten dabei? Warum erledigten die Marines diesen Job nicht allein? Welchen Grund gab es, zusätzlich noch Leute von der 82ten Airborne, von den SEALS und den Deltas loszuschicken?
    Normalerweise wurden Truppen verschiedener Spezialeinheiten niemals zusammen abkommandiert. Sie arbeiteten bei ihren Einsätzen nach völlig unterschiedlichen Methoden und konnten sich nur allzu leicht auf die Füße treten, wenn sie kooperieren sollten. So etwas machte man einfach nicht.
    Das Ganze sah nach einer Übung aus, fand Schofield.
    Wenn da nicht eine Kleinigkeit gewesen wäre.
    Sie alle waren mit scharfer Munition ausgerüstet.

    Unter ihnen erstreckte sich der Pazifische Ozean in alle vier Himmelsrichtungen. Und irgendwo in diesem unendlichen Blau befand sich der kleine Fleck namens Hell Island.
    Die George Washington lag vertäut am Kai an der Westküste der Insel. Nicht weit entfernt befand sich eine kleine Bucht. Sie wurde von zwei großen Geschützstellungen flankiert, die nach Süden und Osten ausgerichtet waren und jeden Angriff von See aus verhindern sollten. Am nordöstlichen Ende der Insel erhob sich ein Berg, der wie ein kleiner Vulkankegel aussah.
    Schofield hörte eine Stimme in seinem Ohrhörer. »An alle Einsatzleiter, hier spricht Delta Six. Wir landen am östlichen Ende und werden die Insel von da aus durchkämmen, bis wir beim Schiff sind. Alle anderen landen auf dem Flugdeck: die 82te am Bug, die SEALS mittschiffs und die Marines übernehmen das Heck. Over.«
    Richtig, dachte Schofield, das haben sie uns auch schon im Briefing erklärt.
    Das war wieder mal typisch für die Delta-Jungs. Erstklassige Soldaten, aber leider auch geborene Angeber. Egal, mit wem sie zusammenarbeiteten: Immer taten sie so, als hätten sie die Verantwortung und müssten Anweisungen erteilen. Auch heute wieder, obwohl sie mit den drei besten Spezialeinheiten der Welt in diesen Auftrag hineingingen.
    »Roger, alles klar, Delta Six«, bestätigte der Kommandant des SEAL-Teams.
    »Verstanden, Delta Six«, kam die Antwort der 82ten Airborne.
    Schofield rührte sich nicht.
    Prompt meldete sich wieder der Delta-Offizier: »Marine Six? Scarecrow? Haben Sie mich verstanden?«
    Schofield seufzte. »Danke, Delta Six. Ich war bei dem Briefing dabei. Und mein Kurzzeitgedächtnis funktioniert noch ganz gut. Ich kenne den Auftrag und auch die Planung.«
    »Sparen Sie sich das. Das ist nicht die richtige Einstellung«, sagte der Delta-Mann. Sein Name war Hugh Gordon, deshalb war sein Rufname natürlich »Flash«. »Wir sind hier alle ein Team.«
    »Ja und? Ist das Ihr Team?«, fragte Schofield. »Wie wär’s, wenn Sie sich an die Vorschriften hielten und die Funkstille nur dann brechen, wenn Sie wirklich etwas Wichtiges zu sagen haben? Over und out.«
    Schofield wollte nicht unbedingt Sand ins Getriebe streuen. Aber die Funkstille war von äußerster Wichtigkeit. Heutzutage konnte jedes Gespräch abgehört werden, und selbst wenn es verschlüsselt war, musste man damit rechnen, dass der Gegner nicht lange brauchte, um den Code zu knacken und sich über alles zu informieren,
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