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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
Autoren: Simon R. Green
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dich geschickt, Eddie? Wann hat es je mehr als einen Drood gebraucht, um mit Doktor Delirium fertigzuwerden?
    »Ich habe Erfahrung mit dem Doktor«, antwortete ich. »Ich hatte vor einiger Zeit in London mit ihm zu tun, als ich verhinderte, dass er für irgendeine seiner Betrügereien Geld sammeln konnte. Aber er ist entwischt. Ich bin gezwungen zuzugeben, dass ich nicht die Geschäftstüchtigkeit des kürzlich von uns gegangenen Matthew Drood besitze. Er kannte die Stadt wirklich. Aber unglücklicherweise stellte sich heraus, dass er dem Nulltoleranz-Aufstand angehörte und ein Familienverräter war.«
    »Also hast du ihn getötet«, schlussfolgerte Luther.
    »Nein«, sagte ich. »Auch wenn er das im Nachhinein wahrscheinlich begrüßt hätte. Wie auch immer, wir haben noch niemanden gefunden, der ihn ersetzt, also bin ich in London allein. Und ohne Matthews Insiderwissen habe ich mein Blatt zu früh verraten, und alles wurde umgehend zu Rattenscheiße. Doktor Delirium hat mir seine Söldner auf den Hals gehetzt, und während ich ihnen den Arsch versohlt habe, ist er fix abgehauen. Er glaubte daran, dass es besser ist, andere für sich kämpfen zu lassen. Wir wissen immer noch nicht, was er in London wirklich vorhatte oder wofür genau er so dringend Geld brauchte. Er war noch nie knapp bei Kasse in der Vergangenheit. Wie auch immer, ich war ganz schön ... sagen wir, aufgeregt, als er mir entwischte, also habe ich, als wir hörten, er sei hier, die Matriarchin überzeugt, mich herkommen zu lassen und dir dabei zu helfen, den Doktor zu schnappen.«
    »Ah«, sagte Luther. »Also hat das gar nichts mit mir zu tun, sondern nur mit dir. Du bist nur hier, weil du der Liebling der Matriarchin bist. Weil sie deine Großmutter ist.«
    Ich musste lächeln. »Das beweist, dass du sie nicht kennst.«
    Ich nahm Doktor Delirium nicht ernst. Das tat keiner. Er verfügte über eine geheime Basis und eine Privatarmee nur aus dem Grund, weil ein Onkel ihm beides in seinem Testament hinterlassen hatte. Seitdem war der Mann, der einst ein anständiger, spießiger Forschungschemiker gewesen war, zu einem Großkotzbösewicht und verrückten Wissenschaftler geworden. Doktor Delirium hatte seine Armee dann durch Kleinanzeigen in der Zeitschrift Söldnerglück aufgestockt. Er hat sein Hauptquartier irgendwo im Regenwald des Amazonas aufgeschlagen, nachdem er aus jedem zivilisierten Land und der Nightside hinausgejagt worden war, und verbrachte seine Zeit damit, große Rachepläne gegen jede Art von Zivilisation zu schmieden. Ein kleiner Mann mit viel Geld und vielen Ressourcen und ernsthaften Anfällen von Größenwahn. Immer eine schlechte Kombination.
    Er hätte sich zu einem richtigen Problem ausgewachsen, wenn er nicht so ein Vollidiot gewesen wäre.
    Seine übliche Vorgehensweise bestand darin, in seinen geheimen Laboratorien irgendeine schreckliche neue Krankheit zu entwickeln und sie auf die Welt loszulassen, falls sich nicht sämtliche Regierungen bereit erklärten, ihn mit seltenen Briefmarken zu bezahlen. Ich glaube, man kann sagen, einmal Sammler, immer Sammler. Aber der Doktor war ein derart schlampiger Stratege, dass wir in seiner Organisation immer einen Dummen am Ende der Nahrungskette fanden, aus dem wir rausquetschen konnten, was wir brauchten, und der uns Zugang zu den Proben der neuen Krankheit verschaffte, bevor der Doktor die Tests beendet hatte. Und wenn der dann seine Drohungen veröffentlichte, hatten wir ein Heil- oder ein Gegenmittel parat. Ende des Problems. Bei ein paar Gelegenheiten fanden wir es notwendig, seine Geheimlabore zu bombardieren, aber er entkommt immer und zieht irgendwo anders hin. Der Regenwald am Amazonas ist verdammt groß.
    »Wer ist derzeit der Agent am Amazonas?«, fragte Luther.
    »Conrad Drood«, erwiderte ich. »Guter Mann, alter Afrikaner, sehr erfahren. Aber er hat ein großes Gebiet abzudecken und nur begrenzte Mittel. Und er muss immer sehr sorgfältig vorgehen, wenn er in den Regenwald aufbricht; Timothy Drood ist immer noch irgendwo da drin.«
    »Tiger Tim?«, fragte Luther. »Dieser verrückte Bastard? Der lebt noch? Warum hat ihn noch niemand getötet?«
    »Weil er trotz all seiner Fehler immer noch ein Drood ist. Und wir sind grässlich schwierig umzubringen. Erzähl mir von Doktor Delirium. Wie lange ist er schon hier? Weißt du, warum er hier ist?«
    »Ich weiß nicht viel«, gab Luther zu. »Er ist erst ein paar Tage in der Stadt und hat sich mit seinen Söldnern in einem
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