Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Sie fragen müssen, dann können Sie sich's nicht leisten«. Ich sah Luther an.
    »Wie bist du an diese Vorab-Kopie gekommen? Wenn sie auch nur vermuten, dass ein Drood hier ist ...«
    Luther sah mich mitfühlend an. »Das ist mein Territorium. Ich kenne Leute und Leute, die Leute kennen.«
    »Weiß einer von denen, dass du ein Drood bist?«
    »Natürlich nicht. Ich bin Philip Harlowe. Wer auch immer das ist.«
    Ich schnaubte und beschäftigte mich wieder mit dem Katalog. Die Verkaufsgegenstände umfassten einen Trank aus dem Venedig des dreizehnten Jahrhunderts, der das eigene Blut für Vampire untrinkbar machen sollte; einen Zauber aus Old Moore's Grimoire, um Geistern Substanz zu geben, damit man Sex mit ihnen haben konnte; eine Armbanduhr, die einem die Zeit in zweiundfünfzig verschiedenen Universen angab, um das Springen zwischen den Dimensionen einfacher zu machen; einen kristallenen Alienschädel, der, wenn man ihn richtig aktivierte, einem die Bilder der Welten zeigte, die er besucht hatte; schließlich ein Wort, das in die Haut eines ermordeten Priesters eintätowiert war, die man aufgespannt und eingerahmt hatte. Sprach man es laut aus, würde die Welt explodieren wie ein verrotteter Apfel, in dem man einen Silvesterkracher gezündet hatte. Angeblich.
    Es gab Bilder von einem marsianischen Dreibein (Selbstmontage erforderlich), ein hartgekochtes Ei des Vogel Rock (mit doppeltem Eigelb), ein Kristallei (sehen Sie, was der Hilfsprediger gesehen hat!), eine Höllenfeuergranate, eine Portion Engelstränen in Aspik und Baphomets Zerstörungsmaschine. Die Letztere auch nur zu sehen, verursachte mir Kopfschmerzen. Ich gab Luther den Katalog zurück.
    »Wir müssen das Wort mitnehmen«, sagte ich entschieden. »Sowas kann man nicht einfach frei herumlaufen lassen. Außerdem beschwert sich der Waffenmeister immer, dass ich ihm nichts Lustiges zurückbringe.«
    »Ich habe auch eine Liste von großen Namen und den wichtigen Leuten, die bei der Auktion wahrscheinlich dabei sind«, sagte Luther.
    Ich warf ihm einen meiner schrägen Blicke zu, auch wenn es so aussah, als ob langsam eine Immunität dagegen entwickelte. »Hast du noch mehr solcher nützlichen Infos, oder planst du, sie mir in verträglichen Häppchen zu verabreichen, für den Fall, dass ich ausflippe?«
    »Nein«, sagte Luther. »Das war's.«
    Er gab mir die Liste, und ich ließ meinen Blick schnell über die Namen schweifen. Dann unterdrückte ich das Bedürfnis, zu pfeifen oder vielleicht auch laut zu fluchen. Ein ganzer Haufen von VIPs, totalen Arschlöchern und nicht wenigen Mächten und Gewalten. Lauter Leute, denen selbst Droods nicht ohne schwere Bewaffnung und eine Menge Verstärkung entgegentreten würden.
    Jerusalem Stark, der vom Glauben abgefallene Ritter, Ketzer und Frevler. Er war ursprünglich einer der Ritter von London gewesen, bis ihn eine Glaubenskrise ereilt hatte. Jetzt trug er das Herz seiner gestorbenen Liebe in einem silbernen Käfig an seinem Gürtel herum, direkt neben dem Schwert, mit dem er den Mann, der König sein wollte, getötet hatte. Dann war da Prinz Gaylord der Verdammte vom finsteren Albion, Nuntius des Hofes von König Arthur. Tante Sally Darque, die derzeitige Hexe von Endor und nach dieser hässlichen Sache an der Tanzakademie im Schwarzwald aus jedem Zirkel in Europa verbannt. Drei Herzöge der Hölle, die dank Besessener dabei waren, zwei lebende Heilige (erkennbar an ihren Stigmata) und eines mit einem Namen, den ich nicht einmal laut denken wollte, für den Fall, dass er mich hörte.
    »Was zur Hölle glaubt Doktor Delirium, was er da tut, sich mit solchen Leuten abzugeben?«, meinte ich. »Die sind nicht seine Liga. Nicht einmal annähernd. Das muss er doch wissen. Zum Teufel, er wird nicht einmal die erste Bieterrunde durchhalten.«
    »Es war hoffnungslos, wir konnten die Auktion nicht infiltrieren. Nicht mit so vielen Schwergewichten«, sagte Luther. »Deshalb dachte ich, wir sollten etwas früher hier sein, ein nettes Versteck finden, darauf warten, dass Doktor Delirium aufkreuzt, und ihn schnappen, bevor er überhaupt das Hotel betritt. So kommt er nicht mal in Spucknähe zu dieser Apokalyptischen Tür. Als was auch immer sie sich herausstellt.«
    »Strecke deinen Feind von hinten nieder, wenn er nicht hinsieht«, sagte ich fröhlich. »So machen wir Droods das. Auch wenn ich denke, dass wir uns im Hotel selbst verstecken sollten. Wir können uns in den obersten Stock schleichen, uns das Wort und die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher