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Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)
Autoren: Kim Lenox
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»Die Gräfin Pawlenko.«
    Seine Augen nahmen einen deutlich sichtbaren Glanz an.
    »Bertie«, tadelte seine Mutter ihn.
    »Ja?« Er nahm Habachtstellung ein.
    »Hol mir noch ein Glas Bowle.«
    Er runzelte die Stirn und schaute auf ihren Schoß hinab. »Sie haben das Glas in Ihrer Hand nicht angerührt.«
    Sie hob es an. Die Bowle schwappte gegen das Kristall. »Dies hier ist lauwarm geworden.«
    Der Prinz zog die Brauen zusammen. Victorias Nasenflügel bebten, und ihre Augen weiteten sich, ein Gesichtsausdruck, der sie von einer ältlichen Frau in einen Drachen verwandelte.
    »Also schön«, gab er zurück und griff nach dem Glas. Er sah sich auf der Suche nach einem Diener oder zumindest seiner Schwester um, die die Aufgabe übernehmen könnten, doch niemand stand in der Nähe. Er verzog das Gesicht und stolzierte zur Bowle hinüber, dabei hielt er das Glas von sich wie einen schmutzigen Strumpf.
    »Die Gräfin Pawlenko, ist sie wohlauf?«, fragte die Königin.
    Rourke nickte. »Sie schläft.«
    »Ist es nicht das, was beabsichtigt war?« Fragend zog Victoria die Schultern hoch. »Dass sie schlafen würde, bis man sie sicher wieder erwecken kann und der gefährliche Wahnsinn in ihrem Geist vollkommen eliminiert ist?«
    »In der Tat … Eure Majestät.« Er mühte sich aufrechtzuerhalten, wovon er hoffte, dass es eine freundliche, unbefangene Miene war.
    »Dann sagen Sie mir, mein lieber alter Freund Avenage, welche ernsten Umstände sich ergeben haben, die Sie in der Zwischenzeit danach trachten lassen, meine Gunst zu erlangen?«
    Rourke begriff, dass er die Finger in die Krempe seines Huts gekrallt hatte und damit die teure Seide zerknüllte. Mit dem Hut in der Hand vor Victoria fühlte er sich mehr wie ein Bettler und weniger wie der unsterbliche Elitekrieger, der er war.
    Er wählte seine Worte mit Bedacht. »Die Aufgabe, ständig über die Gräfin zu wachen, hat die Ressourcen der Raben weitgehend erschöpft.«
    Victorias Lider senkten sich halb. »Also wirklich, Avenage, wie viele Probleme kann eine schlafende Gräfin verursachen?«
    »Unsere erste Pflicht muss es sein, über Euch und dieses Land zu wachen. Das ist der Grund, warum der Orden der Raben geschaffen wurde.«
    »Aber wir – ich und dieses Land – schulden der Gräfin Pawlenko jede erdenkliche Dankbarkeit.« Victoria beugte sich auf ihrem Stuhl vor. »Die Dunkle Braut hätte uns alle versklavt, wäre sie nicht gewesen. Glauben Sie nicht, dass sie unsere höchste Wertschätzung und unseren Schutz vor jenen verdient, die ihr Schaden zufügen würden, während sie bewusstlos und verletzlich ist?«
    Archer trat neben ihren Stuhl. »Was mich betrifft, stimme ich Euch vollkommen zu, Eure Majestät.« Eine Braue wölbte sich teuflisch. Als sei seine Zunge ein Schüreisen, stieß er sie in den flammenden Stapel Feuerholz, der die Königin war. »Offensichtlich ist der Rabe nicht überzeugt.«
    Rourke konterte: »Ich verstehe, dass ihr Schutz notwendig ist. Ich bitte Euch lediglich zu bedenken, wer für die Aufgabe verantwortlich sein sollte. Die Raben sind sieben an der Zahl, und jederzeit können einige den Gebieten in Übersee zugeteilt werden, um sich internationalen Sorgen zu widmen. Gegenwärtig befinden sich Clive im Sudan und Garrick in Madrid. Während der Zeit, in der die Gräfin in unserer Obhut ist, stehen zwei der verbliebenen fünf für den Schutz Eurer Majestät und des Landes nicht zur Verfügung, weil sie sich stattdessen der Gräfin widmen.«
    »Was schlagen Sie als Alternative vor?«, fragte sie. »Vielleicht könnte ihr Bruder, Lord Alexander, sie in seine Obhut nehmen?«
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich«, antwortete Black. »Der Rat der Ahnen hat Lord und Lady Alexander neue Aufgaben zugeteilt. Sie sind derzeit nicht im Lande.«
    Rourke schlug vor: »Dann könnte sie ins Haus Black gebracht werden. Es ist eine veritable Festung.«
    Archer richtete sich auf und warf einen Blick auf seine Frau. »Das ist auch nicht möglich, aus Gründen, die ich jetzt nicht erklären werde.«
    »Wie bequem – für Sie«, antwortete Rourke düster.
    Archers Kiefer mahlten. »Vergessen Sie nicht, dass Tantalos trotz unserer jüngsten Siege noch nicht aufgehalten worden ist. Die Vollstrecker sind ebenfalls bis an ihre Grenzen ausgelastet und arbeiten daran, seinen nächsten Schritt vorauszusehen. Wenn ich Sie daran erinnern darf – das Auge des Pharaos ist verloren gegangen. Es muss schnell wiederbeschafft werden, damit es nicht noch einmal gegen
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