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Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)
Autoren: Kim Lenox
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uns benutzt werden kann. Obwohl zwei von Tantalos’
Brotoi
verschwunden sind …«
    Rourke nickte ungeduldig; die Worte des anderen Unsterblichen trafen auf einen bereits gereizten Nerv. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich ein weiteres solches Ungeheuer erhebt, um ihren Platz einzunehmen. Wenn sie es machen, halten Sie, Black, und der Rat der Ahnen mich über die gegenwärtige Situation auf dem Laufenden. Ich bin mir sicher, dass Sie Kenntnis von meinen schriftlichen Einwänden gegen den Ausschluss der Raben von den geplanten Manövern haben – einem Ausschluss zu dem einzigen Zweck, die Ammen für eine schlafende Gräfin zu spielen.«
    »Ammen.« Die Königin schnappte nach Luft. Sie schüttelte vehement den Kopf und verzog die Lippen abschätzig. »Wie konnte ich nur denken, ich hätte den Raben eine große Ehre erwiesen, indem ich sie zu ihren Wächtern erwählt habe?«
    Lord Black, dessen Augenbrauen sich zu einem Ausdruck der Unschuld hoben, murmelte: »Darf ich Euch daran erinnern, dass historisch gesehen Frauen niemals Zutritt zu den Quartieren der Raben im Tower von London hatten …«
    Die Züge der Königin erschlafften. »Also, das ist das Thema hier.«
    Röte stieg in Rourkes Wangen. »Eure Majestät, ich habe nichts darüber gesagt, dass die Gräfin eine Fr…«
    Friss ihr aus der Hand, Black.
    Archer lachte leise. Victoria beugte sich vor und umfasste mit beiden Händen den Löwenkopfknauf ihres Gehstocks. »Die Gräfin Pawlenko ist kein Flittchen, das zur Unterhaltung von einem ihrer Krieger durch die Hintertür eingeschmuggelt worden ist. Sie ist eine Vollstreckerin, ganz zu schweigen davon, dass sie die Tochter einer Königin ist. Und wenn ich selbst eine Petition an den Rat der Ahnen schicken muss, ich werde dafür sorgen, dass man ihr den gleichen Respekt erweist wie jeder anderen Frau ihres Rangs.«
    Rourke schäumte. »Meine Bitte hat nichts mit einem Mangel an Respekt gegenüber der Gräfin zu tun.«
    Ernster sagte Archer: »Wir dürfen nicht vergessen, dass die Gräfin außerdem das Potenzial hat, zu einer schrecklichen Gefahr für uns alle zu werden. Während wir sie also beschützen, müssen wir auch uns selbst gegen das Böse beschützen, zu dem sie fähig ist, falls sie unter Tantalos’ Bann gerät. Sie ist nirgendwo sicherer als im Tower.«
    Rourke schloss die Augen. Archer hatte das Schicksal besiegelt, eine Tatsache, die die nächste Bemerkung der Königin bestätigte.
    »Dann gibt es nichts mehr zu besprechen.« Sie platzierte ihren Gehstock auf dem Teppich und hievte sich hoch, um ihn wie eine Bulldogge anzufunkeln. Sie war eine ziemlich ehrfurchterregende Frau – selbst wenn sie ihm nur bis zur Brust reichte. »Sie wird bei den Raben im Tower bleiben, bis sie erwacht und ihre Pflichten bei den Vollstreckern sicher wieder aufnehmen kann.«
    »Eure Majestät …«, versuchte er es noch einmal.
    »Bertie«, blaffte sie. Sie suchte das Zelt ab, und ihr Blick fiel auf den Prinzen, der sich mit einem Becher in der Hand näherte. »Stell diese Bowle weg. Es ist sieben Uhr, und ich habe für einen Nachmittag wirklich genug Unterhaltung gehabt.«
    Nachdem er das Glas auf das Tablett eines Dieners gestellt hatte, kehrte der Prinz an ihre Seite zurück, um ihr als Eskorte zu dienen. Binnen weniger Augenblicke hatte sich das Zelt geleert. Alle waren gegangen, einschließlich der Schattengestalten Eriks und Flynns. Nur ein einziger Palastdiener und die drei Unsterblichen blieben zurück. Ein sanfter Wind drückte gegen die Seiten des Zelts, und die Stimmen jener, die die Königin begleiteten, sowohl als Gefolgsleute wie auch als Leibwache, verklangen in der Ferne.
    »Würden Sie mir vielleicht dieses Glas geben, guter Mann?«, erkundigte sich Archer bei dem Diener, der eine Kristallflöte ergriff und sie Archer überreichte. Indem er das tat, berührte Archer ihn am Handgelenk. Das Gesicht des Dieners verlor jeden Ausdruck, und hölzern machte er sich daran, die Gläser einzusammeln, die die Gäste des Gartenfests überall im Zelt hatten herumstehen lassen.
    Nachdem er solchermaßen die Privatsphäre für ihr Gespräch sichergestellt hatte, umfasste Lord Black den Hals einer golden etikettierten, grünen Champagnerflasche und näherte sich Rourke.

2
    »Lust auf einen Becher Tee, Avenage?«
    »Nein danke, kein Bedarf.« Er war so verärgert, dass ihm die Haut prickelte. Ihm war danach zumute, seinen seidenen Zylinder auf den Boden zu werfen und ihn unter dem Absatz zu Fetzen zu
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