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SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao

SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao

Titel: SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao
Autoren: Larry Brent
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Haus vor der Straßenecke war sein
Ziel.
    Neben dem Klingelknopf stand nur ein winziger
Name: Conny Masterton.
    Kunaritschew betätigte den Klingelknopf und
wartete.
    Im Haus schlug ein Hund an.
    Ein helles Bellen, also ein kleiner Hund.
Vielleicht ein Pudel oder ein Spitz.
    In der Sprechanlage knackte es.
    »Ja bitte? Wer ist da ?«
    »Mein Name ist Iwan Kunaritschew .«
    »Darunter kann ich mir niemand vorstellen«,
wurde er schnell unterbrochen, noch ehe er sich weiter erklären konnte.
    »Sie sollten mich ausreden lassen, Miß. Ich
habe weder die Absicht, Sie für ein Zeitschriftenabonnement zu gewinnen, noch
bin ich Vertreter einer Versicherungsgesellschaft. Ich möchte Ihnen überhaupt
nichts verkaufen .«
    »Und was wollen Sie dann von mir ?«
    Sie wirkte sehr selbstsicher, die Art und
Weise, wie sie reagierte und sprach, war dazu angetan, einem ungebetenen
    Gast den Wind aus den Segeln zu nehmen.
    »Ich bin im Auftrag von Mister Hawker hier.
Ich muß mit Ihnen sprechen .«
    »Ted? Warum hat er Sie geschickt ?«
    Ihre Stimme klang plötzlich ein wenig
erschrocken.
    »Es handelt sich um den Kopf Mene-thol-heps
I. Es ist sehr wichtig und geht dabei um Leben und Tod !«
    Der Türsummer trat in Aktion.
    Iwan Kunaritschew wurde eingelassen.
    Er drückte das Tor hinter sich ins Schloß und
ging auf dem schmalen Plattenweg direkt zum Haus, das hinter Büschen und Bäumen
verborgen lag. Wie ein Puppenhaus wirkte es mit seinen Fenstern und Erkern.
    Die mahagonifarbene Haustür wurde geöffnet.
Auf der Schwelle stand Conny Masterton.
    Sie war eine große Frau mit einem schmalen,
länglichen Gesicht.
    Volles, gewelltes Haar fiel auf ihre
Schultern, rahmte ihr Antlitz und war eine Augenweide. Solch prächtiges Haar
sah man nicht alle Tage.
    Ansonsten nämlich gab es nichts besonders
Anziehendes an der Frau, die kantig und knochig wirkte und deren Augenlider nur
von einem leichten, fahlen Flaum umsäumt waren, so daß man beim besten Willen
nicht von Wimpern sprechen konnte.
    Aus dem schummrigen Korridor hinter Conny
Masterton kam kläffend ein weißer Spitz, blieb auf der Höhe seiner Herrin
stehen und verstummte augenblicklich, als sie ihm scharf zurief.
    »Bitte, treten Sie ein, Mister Kunaritschew«,
sagte sie, nachdem sie ihn eine Weile stumm gemustert hatte.
    Sie trat zur Seite, und Kunaritschew ging in
den Korridor.
    Leise schnappte die Tür ins Schloß.
    Der Spitz gab nun keinen Laut mehr von sich.
    Treu, Kunaritschew aus dunklen Augen
anblitzend, trottete er neben seiner Herrin.
    Conny Masterton trug einen langen, blauen,
gerade geschnittenen Rock, dazu eine schlichte, weiße Leinenbluse. Die
Kleidungsstücke schienen Teil einer alten, abgetragenen Uniform zu sein, von
der sie sich als Luftwaffenhelferin offensichtlich auch im privaten Bereich
nicht trennen konnte.
    Schon die wenigen Schritte durch den schmalen
Korridor vermittelten Iwan Kunaritschew einen Eindruck davon, wie die Frau
lebte.
    Sie war weit in der Welt herumgekommen.
    Möbel, Bilder, Teppiche und Ziergegenstände
aus vielen Ländern zeugten vom guten Geschmack der Bewohnerin.
    Conny Masterton liebte ausgefallene Sachen.
    Schmale Wandbilder aus China schmückten links
und rechts die Tür zum Wohnzimmer.
    In der Ecke hing eine chinesische Deckenlampe
mit langen Troddeln, die Kunaritschews Haupt berührten, so daß er sich bücken
mußte.
    Das Wohnzimmer war gemütlich mit
mahagonifarbenen Möbeln eingerichtet. In offenen Schrankfächern standen kleine,
steinerne Statuen aus Mexiko und Peru.
    An einer Wand hing ein großes Bild in einem
schmalen Rahmen. Das Motiv zeigte eine Luftaufnahme der Ausgrabungsstätte im
Tal der Könige nahe Luxor.
    Iwan Kunaritschew, der sich mit den
Hintergründen des Falles vertraut gemacht hatte, bevor er nach London kam,
erkannte die Stufenpyramide Djoser, die zu den ältesten, bisher freigelegten
Pyramiden zählte. Sie war eine Vorgängerin aller anderen, verbesserten, in
denen man solche erstaunlichen Funde wie zum Beispiel den von Tut-ench- Amun
gemacht hatte. Der Russe kam auf das Bild zu sprechen, und Conny Masterton
zeigte sich erstaunt, wieviel er über die Geschichte der Königsgräber Ägyptens
wußte.
    Die Luftwaffenhelferin bot ihm etwas zu
trinken an. Iwan Kunaritschew wählte einen doppelstöckigen Whisky mit wenig
Eis, um die ’Essenz’, wie er sich ausdrückte, nicht zu verwässern
...
    Der Besucher redete nicht lange um den heißen
Brei herum. Iwan Kunaritschew liebte die direkte Art. Er erzählte, daß
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