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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons
Autoren: Larry Brent
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ein Geräusch gewesen? Es war ihm so vorgekommen, als hätte leise ein
Zweig geknackt.
    Aber schon war alles wieder still. Doch Larry
Brent war eine einzige, gespannte Aufmerksamkeit. Er traute dem Frieden nicht.
    »Aber wenn wir beide bedroht sind, sind es
auch die anderen. Dann muss es doch mit dem kleinen Hotel zu tun haben, nicht
wahr ?«
    X-RAY-3 war überrascht, in welche Richtung
sich Chantalle Rochards Gedanken bewegten. Ihre Worte zeigten, dass sie sich
doch mehr Gedanken machte, als es den Anschein hatte.
    Der Amerikaner nickte. »Das ist schon
möglich .«
    »Dann glauben Sie also an Gespenster ?« Sie schoss ihre Frage direkt ab.
    »Wie man's nimmt. So pauschal kann man das
nicht sagen. Es kommt immer auf die Umstände an .«
    Die gutaussehende Französin warf ihren Kopf
zurück, und die Flut ihres schwarzen, seidig schimmernden Haares fiel bis weit
über ihre Schulterblätter. »Dann geht's Ihnen wie mir, Larry. Manchmal glaube
ich tatsächlich daran, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man
sich nicht erklären kann - ein anderes Mal sag' ich mir wieder, dass alles Unfug ist. Vielleicht war es wirklich ein Zufall, dass
wir einen ähnlichen Traum hatten. Wer weiß ? Vielleicht steckt auch in dem Haus etwas, das in diesen schwülen Nächten wie
schleichendes Gift aus den Holz - und Bastwänden kriecht und seltsame,
bedrohliche Bilder in den Hirnen der Schläfer erzeugt. Man sagt ja auch dass es
Häuser gibt, in denen das Böse nistet, Wände, in die schlechte Gedanken
eingedrungen sind und durch irgendein Ereignis spürbar werden. Sensible
Menschen erkennen dies sofort, wenn sie ein bestimmtes Haus betreten. Auch mir
ergeht es manchmal so - und da mache ich wohl keine Ausnahme, dass ich beim
Betreten einer fremden Wohnung, eines fremden Hauses entweder sofort das Gefühl
der Sicherheit und der Geborgenheit empfinde oder mich unwohl fühlte. Ich kann
dann oft nicht beschreiben, warum das so ist...«
    Sie winkte plötzlich ab und fuhr zu sprechen
fort. »Aber lassen wir das jetzt. Da kommen wir vom Hundertsten ins Tausendste.
Vielleicht war das Ganze wirklich nur ein Zufall und hat keinerlei Bedeutung.
Ich möchte über diese Dinge auch jetzt nicht weiter sprechen. Ich bin hierher
gekommen, um noch ein bisschen zu schwimmen. Die Nacht dazu ist herrlich, das
Wasser ist wunderbar warm, und der Strand ist nicht überfüllt«, lachte sie
plötzlich wie über einen Witz, der ihr gelungen war.
    »Was wünscht man sich mehr ?«
    Wie eine Katze sprang sie plötzlich auf die
Beine und brach das Gespräch ab, als wäre das selbstverständlich.
    »Sie können ja ein bisschen mitschwimmen«,
machte sie sich plötzlich noch mal bemerkbar. »Es wird Ihnen bestimmt auch Spaß
machen...«
    Mit diesen Worten öffnete sie die
Gürtelschlaufe ihres Rockes und ließ den demonstrativ fallen.
    Dann öffnete sie den Verschluss ihres
Bikinioberteils und warf es achtlos zu ihrem auf dem Felsen liegenden Rock.
    Ich bin passionierte Nacktbaderin«, sagte sie
lächelnd. Ihre weißen Zähne schimmerten im Dunkeln wie Perlen. Ohne ein weiter
Wort zu verlieren legte sie selbst den winzigen Tangaslip ab, glitt dann
gewandt ins Wasser und schwamm mit weitausholenden, ruhigen Bewegungen aus der
Bucht.
    Chantalle Rochard drehte sich auf den Rücken
und winkte Larry zu. »Na, wie ist's, junger Mann? Wollen Sie nicht auch eine Runde
drehen ?«
    »Warum nicht! Ein solches Angebot mitten in
der Nacht lässt man sich nicht so schnell entgehen...«
    Larry Brent, der barfuß und nur mit Shorts
bekleidet ins Freie rannte, ließ sich augenblicklich ins Wasser gleiten und
schwamm kraftvoll der Französin entgegen.
    »Ich hoffe, Sie haben keine Angst«,
sagte sie lachend zu ihm.
    »Wovor sollte ich Angst haben ?«
    »Nicht vor mir, sondern vor den
Gefahren der „Knocheninsel".«
    »"Knocheninsel"? Was ist
denn das .«
    Das sprunghafte Wesen der Französin zeigte sich
in ihrem Verhalten, in ihren Worten.
    »Man merkt, dass Sie wirklich ein Neuling auf
Tatakoto sind«, musste er sich sagen lassen. »Ich bin zum sechsten oder siebten
Mal hier. So genau weiß ich das gar nicht mehr. Wenn man öfter hier auftaucht,
erfährt man auch von den Eingeborenen eine ganze Menge. Die „Knocheninsel"
soll von Dämonen bewohnt sein .«
    »Das ist das erste, was ich höre«, erwiderte
Larry Brent. »Wo soll die denn liegen und was hat's mit ihr auf sich ?«
    »Sie liegt unweit Tatakotos. Weiter südlich
von hier. Ein winziges vulkanisches Eiland, das
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