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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons
Autoren: Larry Brent
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beide uns gerade hier in der Bucht in einer solchen Nacht treffen und die
einzigen Menschen weit und breit auf der Welt zu sein scheinen. Finden Sie
nicht auch, dass das etwas sehr Schönes ist ?«
    »Könnte Ihr Mann uns jetzt hier sehen, würde
er das wohl weniger schön finden«, antwortete Larry, und seine Stimme klang wie
ein Hauch.
    »Sie sehen das falsch, Larry. Ich bin zwar
verheiratet, aber mit einem Mann - führe ich schon lange keine Ehe mehr. Ich
bin siebenundzwanzig, mein Mann - achtundfünfzig Es ist kein Grund - ich weiß«,
fügte sie schnell hinzu, als sie sah, wie Larry Brent reagieren wollte. »Mein
Mann hat eine Freundin .«
    Larry Brent hob die Augenbrauen. »Das
verwundert mich sehr. Wie kann er eine Freundin haben, wenn er eine solche Frau
wie Sie hat ?«
    »Die Geschmäcker sind eben verschieden, und
dann gibt es bestimmte Situationen im Leben zwischen Eheleuten, in die
Außenstehende nur schwer einblicken können«, erhielt er zur Antwort. »Wir
reisen gemeinsam und leben doch getrennt .«
    Ihre Blicke vermählten sich. Larry Brent
spürte die Glut, die Leidenschaft, die von dieser Frau auf ihn übersprang wie
einen Funken.
    Er nahm ihren Duft wahr. Es war ein für seinen
Geschmack etwas zu schweres Parfüm, das jedoch zu ihrem Typ genau passte und
ihn unterstrich.
    »Wie lange halten Sie sich schon hier in der
Bucht auf, Chantalle ?« fragte er unvermittelt.
    »Seit etwa eineinhalb Stunden. Warum
fragen Sie danach ?«
    »Ich frage deshalb, weil es vielleicht gar
nicht so ungefährlich ist, wenn Sie hier allein eine romantische Nacht genießen .«
    »Aber ich bin ja nicht mehr allein !« fiel sie ihm ins Wort. »Und außerdem verstehe ich Ihre
Sorgen nicht, Larry. Was sollte hier schon passieren ?«
    »Eben das versuche ich Ihnen zu erklären, Ich
bin nicht ganz zufällig unterwegs. Ist ihnen während der letzten Stunde nichts
Verdächtiges aufgefallen ?«
    »Nein, nicht dass ich wüsste«, erhielt er
überraschend zur Antwort. »Was sollte es denn Verdächtiges gegeben haben ?«
    »Der Aufenthalt hier in der Bucht ist nicht
ganz ungefährlich, Chantalle. Man hat vor wenigen Minuten versucht, mich zu
töten...«
    Die junge Französin wich zurück, als
hätte sie eine Viper gebissen.
    »Aber warum... hätte Sie jemand... töten
sollen? «Ihre Stimme klang plötzlich belegt.
    »Wenn ich das wüsste wäre ich schlauer .«
    »Und Sie meinen nun, dass auch ich
gefährdet bin ?«
    »Solange niemand weiß, warum es zu diesem
eigenartigen Vorfall heute Nacht kam, würde ich sagen, ganz ungefährlich ist es
sicher nicht, wenn Sie sich hier allein aufhalten...«
    »Ach - Unsinn«, winkte sie plötzlich ab, und
es scheint als hätte sie vergessen, was Larry Brent eben noch gesagt hatte.
»Hier auf der Insel ist alles okay. Friedlichere Menschen als die Einwohner von
Tatakoto kann man sich überhaupt nicht denken. Vielleicht haben Sie nur
geträumt... in einer schwülen Nacht wie dieser hat man ja die verrücktesten
Träume. Ich habe auch alles Mögliche gesehen, als ich mich unruhig im Bett
wälzte. Im Gegensatz zu meinem schnarchenden Gatten, den keine Situation und
kein Wetter aus der Ruhe bringt , kommen mir die
letzten Stunden im Bett vor wie eine Ewigkeit. Und da habe ich auch so einiges
geträumt !« Larry war hellhörig. »Was haben Sie
geträumt, wenn ich fragen darf ?«
    »Ach - das war etwas ganz Verrücktes .« Sie wirkte plötzlich nachdenklich, und es schien, als
wollte sie nicht so richtig mit der Sprache heraus.
    »Was war's denn ?« hakte X-RAY-3 nach. »Ich interessiere mich sehr für Träume .«
    »Können Sie denn welche deuten ?«
    »Manchmal ja.«
    »Mir träumte, dass ich im Bett lag und dieses
Bett mitten auf einem Friedhof stand, auf dem sich plötzlich gespenstisches
Leben zeigte. Ich sah mehrere Piraten über diesen Friedhof laufen und einen
Mann verfolgen, der einen roten, wehenden Umhang trug. Was haben Sie denn? Warum
sehen Sie denn so erschrocken aus, Larry ?«
    »Sie werden's nicht glauben, Chantalle - aber
fast den gleichen Traum hatte auch ich...«
    In den ersten Sekunden nach seinen
Worten herrschte betretenes Schweigen.
    Die Stille der Nacht lastete mit einem
Mal auf ihnen wie ein schwerer Mantel.
    »Was hat das zu bedeuten, Larry ?« sagte Chantalle Rochard leise. »Wieso können Sie und ich
fast zur gleichen Zeit den gleichen Traum haben ?«
    »Es lässt sich nur so erklären, dass
etwas uns beide bedroht...«
    Bei diesen Worten blickte er sich um. War da
nicht eben
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