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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons
Autoren: Larry Brent
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durch Korallenwachstum noch
etwas an Volumen gewonnen hat. Ich selbst hab's nie gesehen. Es ist auch nicht
ratsam, es sich anzusehen. Die Eingeborenen haben früher Ehebrecherinnen und
Mörder dahin gerudert und sie allein zurückgelassen. Nur auf sich selbst
gestellt - ohne Trinkwasser und Essen - der prallen Hitze ausgesetzt, dauerte
es einige Tage, ehe ein qualvolles Dasein durch den Tod erlöst wurde .«
    »Aber das ist noch nicht alles«, fuhr
Chantalle Rochard fort. »Die Geister der Toten - so heißt es - hausten auf der
Insel, die zu ihrem Gefängnis geworden sei. Und die Schreie, die ungehört
ausgestoßen wurden, hätten einen Dämon aus der Meerestiefe emporgelockt, der
von Stunde an immer wieder das winzige Eiland aufsuchte, um auf diejenigen zu
achten, die neue Sträflinge bringen. Dieser Dämon sei zum Verbündeten der
Sterbenden geworden, und es heißt, dass nicht nur die Ausgesetzten, sondern
auch diejenigen, die sie brächten, Gefahr liefen, von dem Dämon verschlungen zu
werden. Eine komische Geschichte, nicht wahr ?«
    »Das kann man wohl sagen .«
    »Und was halten Sie davon ?«
    Mit diesen Worten schwamm Chantalle Rochard
auf den PS A- Agenten zu. Auf ihren nackten Armen reflektierte das glitzernde
Sternenlicht.
    Die Französin griff nach einem Felsvorsprung,
der von Korallen begrenzt wurde, und zog sich langsam daran in die Höhe. Sie
bekam Boden unter die Füße und richtete sich auf. Ihr Oberkörper schob sich aus
dem klaren Wasser der Bucht, und ihr großer Busen war deutlich zu sehen.
    Sie wollte noch etwas sagen, als sie innehielt
und ihre Augen sich plötzlich weiteten. Sie starrte über Brents Schultern
hinweg zum Ufer der Bucht. »Larry...« wisperte sie erregt. »Da ist jemand...
ich hab einen Schatten gesehen .«
    Blitzschnell wandte Brent den Kopf.
    Tatsächlich!
    X-RAY-3 sah gerade noch, wie eine dunkle
Gestalt geduckt zu den nahen Büschen jenseits der Bucht lief.
    »Das könnte einer der Kerle sein, die heute
Abend den Pfeil auf mich abgeschossen haben«, murmelte Larry. »Bleiben Sie hier,
Chantalle! Ich sehe mir den Burschen mal aus der Nähe an .«
    Lautlos ließ der PSA-Agent sich ins Wasser gleiten
und schwamm die Bucht zurück. Er nutzte die Schatten der Felsen aus, soweit es
ging, und schwamm vor allem viel unter Wasser, um von dem Beobachter nicht
ständig gesehen zu werden.
    X-RAY-3 hielt sich ziemlich weit rechts und
verließ das Wasser etwa eine Steinwurfweite von der Stelle entfernt wo er auf
Chantalle Rochard gestoßen war.
    Er warf einen raschen Blick zurück. Die junge
Französin war im Wasser in der Nähe der Felsnase kaum wahrzunehmen. Wenn sie
sich ruhig und bewegungslos verhielt, konnte man sie praktisch nicht sehen.
    Geduckt im Schutz von Büschen und Bäumen lief
Larry Brent zu der Stelle, wo er vorhin vom Wasser aus die Bewegung registriert
hatte.
    X-RAY-3 bewegte sich wie ein Waldläufer.
Lautlos und Flink, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan.
    Und da - mitten im Gebüsch - hockte
tatsächlich jemand!
    Es handelte sich um einen jungen Burschen, der
nach vom gebeugt in diesem Moment mit beiden Händen das Buschwerk
auseinanderdrückte, um bessere Sicht auf die Bucht zu erhalten.
    Chantalle Rochards Kleidung!
    Der schimmernde Stoff präsentierte sich
förmlich auf dem glatten, feuchten Fels und schien die Aufmerksamkeit des
Beobachters geweckt zu haben.
    Der Lauscher hatte noch nicht bemerkt, dass
Larry Brent in seinem Rücken auftauchte.
    X-RAY-3 verhielt sich äußerst vorsichtig und
doch konnte er die völlige Lautlosigkeit seines Anschleichens nicht
gewährleisten. Der Zweig unter seinem rechten Fuß verriet ihn.
    Es knackte.
    Das Geräusch platzte in die Stille hinein und
hatte die Wirkung eines Schusses. Der junge Eingeborene im Buschwerk spritzte
in die Höhe, als würden unter ihm plötzlich Schlangen aufkreuzen.
    X-RAY-3 warf sich nach vorn, dem Lauscher
entgegen. Das dichte Buschwerk verhinderte, dass Larry den heimlichen
Beobachter sofort packen konnte.
    Der junge Mann im Sternenlicht vor ihm war mit
gemusterten, karierten Shorts bekleidet, sonst vollkommen nackt. Sein bloßer
Oberkörper, Arme und Beine glänzten, als wären sie mit Öl eingerieben.
    Der Überraschte fasste sich
erstaunlich schnell.
    Er warf sich seitlich aus den Büschen, riss
einige Zweige und Blüten ab und sprang wie eine Raubkatze auf den schmalen
Pfad, der verschlungen zum Hauptweg fühlte, der wiederum vorn im Dorf mündete.
    Larry Brent setzte sofort
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