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SGK240 - Blut des toten Dämons

SGK240 - Blut des toten Dämons

Titel: SGK240 - Blut des toten Dämons
Autoren: Larry Brent
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Recherchen hatten ergeben, dass
tatsächlich auf Fahrt Nummer zwei und drei auf der „Yanelle" etwas
passiert war. was sich nicht mit normalen Maßstäben erklären ließ.
    Auf der Route zwischen der Osterinsel und den
Marquesa-Inseln hatten mehrere Kreuzfahrtteilnehmer und ein Großteil der
Besatzung angeblich eine Piratenschaluppe mit gehissten Segeln gesehen, die in
voller Fahrt die Route der „Yanelle" kreuzte.
    Die ganze Geschichte hörte sich so fantastisch
an, dass man sie eigentlich nicht glauben konnte.
    Es sollte tatsächlich ein Schiff aus einer
Zeit gesichtet worden sein, die es heute gar nicht mehr gab!
    Eine richtige Piratenschaluppe mit
schwarzer Fahne und Totenkopfsymbol...
    War dieses Gespensterschiff nur eine Farce
gewesen oder ein Reklamegag, den sich ein schlauer Werbefachmann hatte
einfallen lassen, um die Route zwischen den Oster - und Marquesa-Inseln
interessanter zu gestalten?
    Manches sprach dafür. Doch ernsthafte
Recherchen hatten ein ganz anderes Bild an den Tag gebracht. Viele der heute
auf der „Yanelle" anwesenden Passagiere wussten von den seltsamen
Zwischenfällen auf dieser Route nichts. Es waren nur einige wenige, aber die
sprachen nicht darüber, weil sie befürchteten, ausgelacht zu werden.
    Morna Ulbrandson hatte den Auftrag
festzustellen, ob sich wirklich etwa tausend bis tausendfünfhundert Seemeilen
vom nächstgrößeren Ziel entfernt die Piratenschaluppe wieder zeigte und was es
damit auf sich hatte.
    Immer um Mittemacht war das Schiff von verschiedenen
Personen gesichtet worden...
    Eine halbe Stunde zuvor verließ Morna
Ulbrandson in dem allgemeinen Getümmel den Festsaal und stieg aufs Sonnendeck,
wo sich einige Paare aufhielten.
    Ein Steward lief mit silbernem Tablett herum,
auf dem Sektgläser standen, ein anderer trug ein Tablett, das mit
aufgeschnittenem kaltem Braten und kunstfertig dekorierten Schnitten drapiert
war.
    Dieser Steward erblickte Morna und eilte
sofort auf sie zu. »Darf ich Ihnen etwas anbieten, Mademoiselle ?« fragte er freundlich und suchte mit seinen Blicken ihre
Augen.
    »Vielen Dank! Ich komme gerade von unten. Ich
glaube, ich habe heute Abend schon genug gegessen .« Sie lachte und setzte ihren Spaziergang auf Deck fort.
    Die See lag ruhig wie ein Brett. Gleichmäßig
zog die »Yanelle« ihre Bahn auf dem Meer unter dem sternenübersäten Himmel.
    Auf ihrem Weg gewahrte Morna Ulbrandson
mehrere Frauen und Männer, die an der Reling standen und sich unterhielten oder
auch nur gedankenverloren über die Weite des endlosen Wassers blickten, in dem
sich das ferne Licht der Sterne brach.
    Noch eine Viertelstunde bis
Mitternacht...
    Die „Yanelle" befand sich genau wieder in
jenen Breiten, wo die angebliche Begegnung mit dem Piratenschiff stattgefunden
haben sollte.
    Einige Zeugen, von denen später sogar etliche
psychiatrisch behandelt werden müssten. Hatten allen Ernstes behauptet, sogar die
wilden, rauhen Kerle an Deck beobachtet und ihr Lachen und Grölen vernommen zu
haben.
    Gleichmäßig und monoton dröhnte das Geräusch
der arbeitenden Maschinen auf Deck. Aus den geöffneten Kabinenfenstern drangen
Lachen und die Stimmen von Menschen. Die Band spielte einen heißen Rock,
einzelne Takte wehten über Deck und wurden von dem sanften, lauen Wind, der
über das Meer strich, mitgetragen.
    Morna Ulbrandson stand an der Reling, und der
Wind spielte in ihrem seidig schimmernden Blondhaar.
    Ihr Blick schweifte über die Weite der See,
und in der Ferne glaubte sie einen dunklen Bergrücken sich vom Horizont zum
Himmel abheben zu sehen. Offensichtlich passierten sie eine der nahen Inseln.
Vielleicht war es auch eine Täuschung. Sie konnte es nicht genau sagen.
    Noch fünf Minuten bis Mitternacht...
    Morna überquerte das Deck und ging auf die
andere Relingseite. Die Schwedin ließ den Blick in die Runde schweifen und
achtete genau auf Ihre Umgebung und vor allem auch auf die Menschen, die sich
um diese Zeit an Deck aufhielten.
    Plötzlich geschah es. Von einer Sekunde zur
anderen war es da und bildete sich nicht erst aus einer nebligen Ansammlung von
Farben und Dunst, sondern war vom ersten Moment an klar und deutlich zu sehen.
    Es war dreidimensional, nicht flach wie eine
Projektion, an die man im ersten Augenblick hätte denken können.
    Das Piratenschiff hatte sämtliche Segel
gesetzt, und mit geblähten Segeln glitt es auf die „Yanelle" zu, lautlos
unheimlich und schnell...
    X-GIRL-C hielt den Atem an und wich unwillkürlich
von der Reling
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