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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff
Autoren: Clive Cussler
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daher konnte er Kovac auch keine Nachricht zukommen lassen, ihn dort herauszuholen.«
    Nun, da die Wahrheit herausgekommen war, richtete sich Cooper auf der Couch auf. »Das ist richtig. Ich habe angerufen, damit Kovac nach Rom kommt, und ihm dann das Hotel genannt, sobald ich eingetroffen und mit dem Jungen alleine war. Haben Sie den Angriff auf Eos inszeniert?«
    Der Fremde nickte. »Und wir haben das Virus in den Wäschereien der
Golden Sky
und aller anderen neunundvierzig Kreuzfahrtschiffe, die Sie präpariert haben, gefunden. Die fünfzig Behälter befinden sich zur Zeit in einem Speziallabor für chemische und biologische Gefahrstoffe in Maryland.«
    »Ist Ihnen klar, dass die Welt zum Untergang verurteilt ist? Ich hätte die Menschheit retten können.«
    Der Mann lachte. »Und wissen Sie, wie viele Spinner während der letzten zweihundert Jahre behauptet haben, die Welt stehe kurz vor dem Untergang? In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts sollten uns die Nahrungsmittel ausgehen. In den neunziger Jahren sollten sämtliche Ölvorräte aufgebraucht sein. Im Jahr 2000 sollte die Weltbevölkerung die Zehn-Milliarden-Grenze überschreiten. Sämtliche Prophezeiungen sind nicht eingetreten. Verdammt, man wollte um 1900 sogar das amerikanische Patentbüro schließen, weil man überzeugt war, dass alles, was hatte erfunden werden können, erfunden worden sei. Ich verrate Ihnen ein kleines Geheimnis: Man kann die Zukunft nicht voraussagen.«
    »Sie irren sich. Ich weiß, was auf uns zukommt. Jeder, der nur halbwegs logisch denken kann, sieht das. In fünfzig Jahren wird die Zivilisation von einer einzigen Welle der Gewalt hinweggefegt, da die Nationen erkennen, dass sie ihre Völker nicht mehr ernähren können. Es kommt zu einem Ausbruch von Anarchie in biblischen Ausmaßen.«
    »Es ist spaßig, dass Sie das erwähnen.« Der Mann holte eine Pistole hinter seinem Rücken hervor. »Ich war schon immer für biblische Gerechtigkeit. Auge um Auge und so weiter.«
    »Sie können mich nicht umbringen. Verhaften Sie mich. Stellen Sie mich vor ein Gericht.«
    »Und Ihnen damit eine Bühne geben, um Ihre schwachsinnigen Ideen zu verbreiten? Ich glaube, lieber nicht.«
    »Bitte!«
    Die Pistole spuckte. Cooper spürte den Treffer, und als er sich an den Hals fasste, ertastete er etwas, das in seinem Fleisch steckte, aber seine verkrüppelten Hände konnten es nicht entfernen.
    Cabrillo schaute zehn Sekunden lang zu, wie sich das Betäubungsmittel im Pfeil in Coopers Körper verteilte. Als Coopers Augen zufielen und er zusammensackte, holte Juan ein Funkgerät hervor und hielt es an die Lippen. Sekunden später bog ein Krankenwagen in die Auffahrt ein, zwei Sanitäter sprangen heraus und schoben eine Bahre zum Haus.
    »Gab es Probleme?«, fragte Eddie, während er die Bahre zusammen mit Franklin Lincoln ins Arbeitszimmer rollte.
    »Nein, aber nach der Unterhaltung mit ihm habe ich das Gefühl, als bräuchte ich dringend eine Dusche. Ich habe schon viele Verrückte kennengelernt, aber dieser hier schießt den Vogel ab.«
    Linc hob Cooper von der Couch hoch und setzte ihn auf die Bahre. Sobald Cabrillo Coopers Reisepass und ein Flugticket nach Rio de Janeiro in einer Küchenschublade gefunden hatte, verließen sie eilig das Haus. Eine Nachbarin war aus ihrem Haus herausgekommen, um nachzusehen, was los war.
    »Er hatte einen Herzanfall«, sagte Juan zu ihr, während er die Hecktür des Krankenwagens öffnete, damit Linc die Bahre hineinschieben konnte.
    Eine Dreiviertelstunde später traf der Krankenwagen auf dem LAX ein, und zehn Stunden danach landete die Gulfstream der Corporation in Gardermøn, fünfzig Kilometer östlich von Oslo in Norwegen.
    Im Flughafen wurden sie von Jannike Dahl erwartet. Sie hatte Eric Stone erlaubt, sie nach Hause zu begleiten. Als Eric ihr Angebot, ihm die Sehenswürdigkeiten Oslos zu zeigen ablehnte, weil er aufs Schiff zurückkehren müsse, hatte Juan ihn beiseitegenommen und ihm erklärt, dass sie eigentlich gar kein großes Interesse daran habe, ihm ihre Heimat zu zeigen. Eric hatte daraufhin gefragt, was sie denn wirklich wolle, und Juan musste seiner Erklärung noch einiges hinzufügen. Vor Verlegenheit errötend und voller Begeisterung hatte Eric daraufhin ihr Angebot angenommen.
    Es folgte ein weiterer Flug nach Tromsø im hohen Norden des Landes sowie ein Hubschrauberflug, um ihr Ziel zu erreichen. Cooper wurde die ganze Zeit in seinem Betäubungszustand gehalten und von Julia Huxley
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