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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff
Autoren: Clive Cussler
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Organisation verhaften würden und dass ihre einzige Chance, ihre Freiheit weiterhin zu genießen, darin bestand, zusammen mit ihrer Schwester unterzutauchen.
    Cooper wollte bei ihnen bleiben, aber sie meinte, dass er in den Staaten noch einiges zu regeln habe, und da sein Dr. Jenner-Alias ein weltweit angesehener Kritiker des Responsivismus sei, bliebe er wohl über jeden Zweifel erhaben.
    Also war er nach Hause zurückgekehrt, wo er zunächst in Los Angeles eine Reihe von Schließfächern geleert hatte, von denen das FBI keine Ahnung hatte. Als er an seinem Haus in Beverly Hills vorbeifuhr, waren polizeiliche Absperrbänder wie Girlanden in den Zaun um das Anwesen geflochten. Polizisten in Uniform parkten mit ihren Streifenwagen in der Auffahrt.
    Der Traum war ein für alle Mal ausgeträumt.
    Die griechischen Behörden hatten das Zentrum der Responsivisten in Korinth geschlossen, und Nationen auf der ganzen Welt legten reihenweise Kliniken der Responsivisten still. Obwohl die Medien nichts von dem Plan, die Hälfte der Weltbevölkerung zu sterilisieren, verlauten ließen, lösten die gegen die Organisation gerichteten Vorwürfe der Gründung einer kriminellen Vereinigung ein Erdbeben aus, das noch lange nachwirkte. Prominente Mitglieder wie Donna Sky sagten sich von der Bewegung öffentlich los und erklärten, sie seien einer Gehirnwäsche unterzogen worden, um die Gruppe finanziell zu unterstützen.
    Innerhalb von vierzehn Tagen war Coopers Lebenswerk zu einem Thema für Komiker in Fernsehshows reduziert worden. Er schloss seine Praxis und erklärte den anderen Psychologen, die im gleichen Bürogebäude praktizierten, dass seine Arbeit beendet sei und er sich zur Ruhe setze, während er innerlich Stück für Stück starb. Er bot sein Haus zum Verkauf an und instruierte den Makler, gleich das erste Angebot zu akzeptieren.
    Anstatt ein luxuriöses Leben als der berühmte Dr. Lydell Cooper in einer erträglichen Welt zu führen, war er gezwungen, sich als weitgehend unbekannter Adam Jenner zur Ruhe zu setzen.
    Am Tag bevor er nach Brasilien fliegen wollte, dessen Auslieferungsverträge mit den Vereinigten Staaten von Amerika bekanntermaßen mehr als locker waren, kehrte er in sein Haus zurück. Wegen der schweren Arthritis in seinen Händen hatte er das normale Schloss der Eingangstür durch einen Mechanismus mit Kombinationsschloss ersetzen lassen. Er tippte die Zahlenfolge seines Geheimcodes in das Tastenfeld und trat ein. Dabei benutzte er den Ellbogen, um die Tür hinter sich zu schließen. Eine Umzugsfirma hatte die wenigen Dinge, die er behalten wollte, bereits in Kartons verpackt, während alles andere zusammen mit dem Haus verkauft werden sollte.
    Er durchquerte die Eingangshalle und ging zu seinem Büro, um die neusten Nachrichten auf seinem Laptop abzurufen. Die schwere Holztür fiel hinter ihm ins Schloss, als er eintrat. Er fuhr herum. Ein Fremder hatte sich dahinter versteckt.
    Wäre er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen, hätte er die Person aufgefordert, sein Haus auf der Stelle zu verlassen. So jedoch stand er nur stumm da und starrte den Mann an, der in sein Zuhause eingedrungen war.
    »Dr. Jenner, wie ich annehme?«
    »Ja. Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    »Ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine Menge Geld bezahlt, um einem Freund zu helfen.«
    »Ich praktiziere nicht mehr. All das ist vorbei. Bitte, gehen Sie.«
    »Und wie fühlen Sie sich jetzt?«, fragte der Fremde. »Der Responsivismus ist tot. Sie haben gewonnen. Sie müssen sich wie ein Sieger fühlen.«
    Cooper konnte sich nicht zu einer Antwort durchringen. Seine Identitäten vermischten sich und verwirrten seinen Geist. Er wusste nicht mehr, wie er empfinden oder reagieren sollte.
    »Wissen Sie was«, fuhr der Mann fort. »Ich glaube nicht, dass Sie sich allzu gut fühlen. Tatsächlich glaube ich sogar, dass Sie innerlich ziemlich in Aufruhr sind, weil ich etwas weiß, das eine ganze Menge Leute aufs Höchste überraschen würde.«
    Cooper wusste, was jetzt kam. Er ließ sich auf eine Couch sinken. Sein Gesicht war aschfahl.
    »Selbst wenn man nicht gehört hätte, wie sie sich auf Eos Kovac gegenüber geäußert haben, wäre ich wahrscheinlich auch so darauf gekommen. Sie waren die einzige Person, die uns in Rom hatte verraten können. Wir dachten, Kyle hätte einen operativ eingesetzten Peilsender bei sich gehabt, aber wir wissen jetzt, dass dies nicht der Fall war. Er hatte gar keine Ahnung, wohin er gebracht wurde,
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