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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff
Autoren: Clive Cussler
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trafen auf Glas, er flog in einem Scherbenregen in den verlassenen Speisesaal und ersparte sich so die mühsame Aufgabe, am Seil hochzuklettern. Sein Team wusste, wo sie sich in der Nähe der Brücke treffen würden, falls sie getrennt wurden.
    Er nahm die MP-5 vom Rücken. Sich vorsichtig weiterbewegend und die Waffe hoch an der Schulter angesetzt, damit er ständig durchs Visier schaute, schlängelte er sich zwischen den Tischen hindurch zum Ausgang.
    Er kam auf der obersten Etage des Atriums heraus. Passagiere irrten ziellos umher, immer noch wie benommen nach dem Zusammenstoß mit der
Oregon.
Ein Mann lag am Fuß einer Treppe und wurde von zwei Frauen behandelt. Eine ältere Frau stieß einen Schrei aus, als sie ihn entdeckte.
    Juan hob den Lauf der Maschinenpistole in einer besänftigenden Geste. »Ladies and Gentlemen, dieses Schiff wurde gehijacked«, verkündete er. »Ich gehöre zu einem Geiselrettungsteam der Vereinten Nationen. Kehren Sie sofort in Ihre Kabinen zurück. Erklären Sie anderen Passagieren, denen Sie begegnen, dass sie ebenfalls in ihren Kabinen bleiben sollen, bis wir dieses Schiff gesichert haben.«
    Mit einer Ausstrahlung von Autorität kam ein Mann in Zivil auf ihn zu. »Ich bin Greg Turner, zweiter Ingenieur. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    »Zeigen Sie mir, wie ich am schnellsten zur Kommandobrücke komme, und sorgen Sie dafür, dass diese Leute sofort zu ihren Kabinen kommen.«
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Turner.
    »Haben Sie schon mal von einem guten Hijacking gehört?«
    »Tut mir leid. Dumme Frage.«
    »Nicht so schlimm.«
    Turner erklärte Juan den Weg und gab ihm außerdem eine Magnetkarte, um ihm Zugang zu gesperrten Bereichen zu gewähren. Cabrillo trabte los. Als er die Tür mit der Aufschrift KEIN zutritt erreichte, zog er die Karte durch den Leseschlitz und hielt die Tür für den Rest seines Teams mit einer Topfpflanze offen, die er aus dem Korridor in die Türöffnung schob. Seiner Einschätzung nach waren sie höchstens eine Minute hinter ihm.
    Er eilte an zahllosen Kabinen vorbei und rannte zwei Treppenabsätze hoch, ehe er den Korridor erreichte, der ihn zur Kommandobrücke führen würde. Er aktivierte sein Laservisier, während er sich langsam der Tür näherte. Cabrillo hielt inne, als er in einer Kabine ein paar Türen vom Eingang zur Kommandobrücke entfernt Stimmengemurmel hörte.
    »Captain?«, rief er leise.
    Die Stimmen erstarben, und jemand lugte um den Türpfosten herum. Das einzelne Auge weitete sich entsetzt bei seinem Anblick.
    »Es ist schon okay«, sagte Juan leise. »Ich bin hier, um ihn auszuschalten. Kann ich mit Ihrem Kapitän sprechen?«
    Die Person, eine Frau, trat in den Türspalt. Sie trug eine Uniform. Die Streifen auf den Schulterstücken wiesen sie als Ersten Offizier der
Golden Sky
aus. Sie hatte kinnlanges Haar und eine perfekt gebräunte Haut, die ihre ausdrucksvollen honigbraunen Augen unterstrich. »Dieses Ungeheuer hat unseren Kapitän und unseren dritten Purser umgebracht. Ich bin Leah Voorhees, Erster Offizier.«
    »Unterhalten wir uns da drin«, sagte Juan und deutete auf die Kabine hinter ihr.
    Er folgte ihr hinein. Zwei mannsgroße Körper, zugedeckt mit einem Laken, lagen auf dem Bett. Dunkle Blutflecken waren auf der Brust der einen Gestalt zu sehen und in Höhe des Kopfes der anderen.
    Leah Voorhees versuchte, ihn mit den restlichen Offizieren bekannt zu machen, aber Juan unterbrach sie. »Später. Erzählen Sie mir, was Sie über die Ereignisse auf der Kommandobrücke wissen.«
    »Sie sind zu zweit«, antwortete sie sofort. »Einer heißt Kovac, bei dem anderen bin ich mir nicht sicher. Im Maschinenraum hat sich noch ein dritter verbarrikadiert.«
    »Sind Sie sicher, dass da unten nur einer ist?« Als sie nickte, gab Juan diese Information per Funk an Eddie durch. »Reden Sie weiter.«
    »Sie kamen mit einem Hubschrauber an Bord, kurz nachdem wir Istanbul verlassen hatten. Wir bekamen von unserer Zentrale die Anweisung, jeden Befehl Kovacs zu befolgen. Angeblich suchten sie nach zwei blinden Passagieren, die wahrscheinlich für den Tod eines Passagiers verantwortlich waren.«
    »Diese blinden Passagiere gehören zu meinem Team«, versicherte ihr Juan. »Sie haben niemanden ermordet. Wissen Sie, wo sie sich aufhalten?«
    Unter den gegebenen Umständen nahm sie Juans Erklärung widerspruchslos hin. »Sie wurden vor Kurzem aufgestöbert und sind im Büro des Kapitäns gleich hinter der Kommandobrücke
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