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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe
Autoren: Nalini Singh
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etwa sieben Silben. „Wir reagieren, wie es die Situation erfordert. Ein buntes Ablaufdiagramm ist völlig überflüssig.“
    Natürlich hatte er so etwas gar nicht dabeigehabt. Mercy brachte ihn nur gerne hoch. „Ich glaube, du solltest bei Brenna vorbeischauen“, sagte Riley zu Andrew, der immer noch auf seinem Bett saß. „Ich habe gehört, dass sie und Judd sich gestritten haben.“ Riley mochte Judd, aber der Kerl war mit seiner kleinen Schwester verheiratet – und Riley nahm sich das Recht heraus, ihn von Zeit zu Zeit ein wenig zu schikanieren. Oder als Köder zu benutzen, um Drew abzulenken. „Mit mir redet sie nicht – kümmere du dich bitte darum, dass er sie nicht drangsaliert.“
    Drew verschwand so schnell, dass Riley den Luftzug spürte. Ob Judd seinem Bruder wohl für die unwillkommene – und vollkommen unnötige – Einmischung eine verpassen würde? „Geschähe ihm ganz recht“, grummelte er, stand auf und griff nach dem Kaffeebecher, den Drew stehen gelassen hatte. Judd würde sich eher den Arm abhacken, als Brenna etwas zuleide zu tun. Darum war er überhaupt noch am Leben. Denn obwohl Riley nicht so atemberaubend lebendig war wie Mercy, hatte er doch tiefe Gefühle.
    Und er liebte seine Schwester so sehr, dass sie ständig schimpfte, er sei schlimmer als eine Bärenmutter. Er machte sich nichts daraus. Das Rudel hatte ihnen nach dem Tod ihrer Eltern geholfen – sehr sogar –, aber Riley hatte auf Brenna aufgepasst. Riley hatte die Wehwehchen weggeküsst und Albträume verscheucht. Dass sie nun verheiratet war, hatte an dem Recht, sich um sie zu kümmern, nichts geändert.
    Scham und Wut drückten ihm das Herz zusammen. Letzte Nacht hatten ihn die Träume verschont, aber der Schmerz war sofort wieder dagewesen. Denn er hatte Brenna im Stich gelassen, als sie ihn am meisten gebraucht hatte. Der mediale Scheißkerl Santano Enrique hatte ihr weh getan, hatte sie so schlimm verletzt, dass sie beinahe daran zerbrochen wäre.
    „Aber sie ist nicht zerbrochen. Verdammt noch mal, sie hat überlebt, und das Letzte, was sie braucht, ist ein idiotischer Bruder, der sich selbst leidtut.“ Erneut Mercys Stimme. Diese Worte hatte sie ihm an den Kopf geworfen, als er Brenna nach ihrer Rettung einmal zu viel angeknurrt hatte.
    Was würde sie jetzt wohl zu seinen Überlegungen sagen?
    Er griff sich an die Schulter, langsam erschien ein Lächeln auf seinen Lippen, reine Begierde vertrieb die alte Wut. Wenn er vorher gewusst hätte, dass es dermaßen gut sein würde, hätte er schon vor Monaten seine Selbstbeherrschung aufgegeben und ihr nachgestellt. Den Fehler würde er bestimmt nicht noch einmal machen, dachte er und ging ins Bad.
    Als Drew seine jämmerliche Gestalt wieder durch die Tür schob, war Riley bereits angezogen und aß Rührei. „Keine sichtbaren Verletzungen“, sagte er und sah auf Drews Brust. Seinem Bruder war im letzten Winter ins Herz geschossen worden, das Blut hatte sich wie eine scharlachrote Blume auf dem Schnee ausgebreitet – ganz automatisch musste der Wolf sich vergewissern, dass alles in Ordnung war. „Entweder hatte Judd gute Laune, oder deine Rippen müssen höllisch wehtun.“
    „Lach du nur“, sagte Drew mit einem bösen Grinsen. „Aber jetzt weiß auch Brenna, dass etwas im Busch ist.“
    Na, großartig. Drew nervte, aber Brenna kannte kein Erbarmen. „Dein Leben ist verwirkt, Drew.“
    „Dann macht es dir hoffentlich nichts aus, wenn ich meine Nase in deins stecke.“
    Lange nach ihrer üblichen Zeit zum Aufstehen lag Mercy immer noch im Bett und starrte an die Decke ihrer Hütte. Sie war völlig wund, über und über mit Kratzern, Bissen und blauen Flecken bedeckt und hätte schnurren können. Das würde sie Riley natürlich nicht erzählen – niemals –, aber der Wolf hatte wirklich Ahnung, wie man sich im Bett anstellte. Oder auf dem Waldboden.
    Er hatte sie nicht nur fast bis zur Besinnungslosigkeit geritten, sondern ihr noch dazu die besten Orgasmen ihres Lebens verschafft. Und das war beschämend. Ausgerechnet mit einem Wolf den besten Sex zu haben. Wie erbärmlich. Doch ihr Körper machte ihr deutlich, dass sie lieber die Klappe halten und genießen sollte. Denn es fühlte sich saugut an. So unglaublich gut, dass sie sogar eine Wiederholung nicht ausschloss.
    „Nein“, sagte sie sich im gleichen Moment. „Einmal – und selbst eine ganze Nacht ist nichts anderes als einmal – kann noch als Ausrutscher durchgehen. Aber wenn du es ein zweites Mal
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