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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe
Autoren: Nalini Singh
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länger wehren konnte.
    Diese ganz besondere Art der Folter war den Leopardenfrauen vorbehalten, denen allein der Gedanke, sie könnten einem Mann auch nur die geringste Art von Herrschaft zugestehen, schon die Luft abschnürte. Doch war es natürlich so, dass jeder Mann versuchte, dominant zu sein, es sei denn, er wäre selbst schwach und unterwürfig – und würde deshalb nie auch nur die geringste Anziehung auf sie ausüben.
    „Ich brauche ja keinen Gefährten“, grummelte sie und blickte zum hellen Kreis des Herbstmondes hinauf. „Aber könntest du mir nicht einen süßen, starken, sinnlichen Mann schicken, mit dem ich eine Weile tanzen kann? Bitte!“ Fast acht Monate hatte sie nun schon keinen Liebhaber mehr gehabt, und allmählich schmerzte es überall. „Er muss auch nicht intelligent sein, nur gut im Bett.“ Gut genug, damit diese Spannung sich entladen konnte, damit sie wieder funktionierte.
    Denn für eine Raubkatze wie sie ging es bei Sex nicht nur um Lust – es ging um Zuneigung, Vertrauen, um alles, was gut war. „Im Moment würde mich tatsächlich auch reiner Sex vollkommen zufriedenstellen.“
    In diesem Augenblick trat Riley aus dem Schatten zwischen den Bäumen. „Juckt’s irgendwo, Kätzchen?“
    Sie sprang auf die Füße und kniff die Augen zusammen, er musste sich absichtlich gegen den Wind angeschlichen haben. „Spionierst du mir nach?“
    „War nicht nötig. Du hast ja laut genug geredet, um Tote aufzuwecken.“
    Sie hätte schwören können, dass Dampf aus ihren Ohren kam. Alle dachten, Riley sei ordentlich, ruhig und pragmatisch. Nur sie allein wusste, dass er eine gemeine Seite hatte und es ihm Spaß machte, sie so oft wie möglich zu ärgern. „Was willst du hier?“, knurrten Leopardin und Frau.
    „Ich war zur Paarungszeremonie eingeladen.“ Er lächelte so lässig, dass sie versucht war, es ihm nachzutun. „War kaum möglich, dein Feuer zu übersehen. Und damit meine ich nicht die Haarfarbe.“ Seine Augen fielen auf die langen roten Locken über ihren Brüsten.
    Mercy war nicht leicht in Verlegenheit zu bringen, aber jetzt brannten ihre Wangen. Denn wenn Riley wusste, dass sie heiß war – wie eine blöde Wildkatze! –, dann wusste es das ganze Rudel. „Und? Bist du mir etwa gefolgt, weil du geglaubt hast, ich würde so tief sinken und es mit einem Wolf treiben?“ Absichtlich ließ sie das Wort „Wolf“ etwa so appetitlich klingen wie „Reptil“.
    Rileys Kiefermuskeln mahlten, sie sah die Stoppeln auf seinen Wangen, die nur ein wenig dunkler als die kastanienbraunen Haare waren. „Willst du deine Krallen an mir wetzen, Kätzchen? Komm nur her.“
    Sie ballte die Faust. So schlimm stand es noch nicht um sie. Der verdammte Riley brachte sie immer wieder auf hundertachtzig. „Tut mir leid, aber ich schlage keine wehrlosen Hündchen.“
    Er lachte. Tatsächlich. „Was ist daran so lustig?“, zischte sie.
    „Wir wissen doch beide, wer der Dominantere ist … du jedenfalls nicht.“
    Das war’s. Sie war immerhin eine Wächterin. Es spielte keine Rolle, dass er länger Offizier war. Schließlich nahm sie bei den DarkRiver-Leoparden dieselbe Stellung ein wie er bei den SnowDancer-Wölfen. Der Wolf hatte eine Grenze überschritten – und da sie keinen Sex haben konnten, nahm Mercy Zuflucht zu Gewalt.
    Wutschnaubend griff sie an.
    Riley war jedoch vorbereitet. Zuckte nicht zurück, als sie gegen seinen Oberschenkel trat, und parierte ihren Faustschlag mit der Hand. Sie nahm schon die nächste Position ein, um mögliche Schwachstellen sofort auszunutzen. Er blockte alle Angriffe ab, griff aber nicht selbst an. „Wehr dich endlich richtig!“, schrie sie. Sie brauchte ein schweißtreibendes Sparring – das würde dem furchtbaren Wüten der Begierde die Spitze nehmen. Ihr Stiefel traf seine Rippen.
    Sein Grunzen ließ ihre Mundwinkel nach oben schnellen. „Wohl doch zu langsam, Wölfchen?“
    „Ich will dir nur nicht wehtun“, sagte er und blockte die nächste Folge von Schlägen mit den Armen ab.
    „Ich bin doch keine bescheuerte Prinzessin“, grummelte sie und zielte auf den empfindlichsten Teil am Körper eines Mannes – okay, okay, das war nicht gerade fair. Aber Riley hatte es herausgefordert. Mannomann, das hatte er wirklich. „Kätzchen, hast du gesagt, Kincaid?“
    „Verdammt noch mal, Mercy!“ Er packte ihren Fuß, bevor sie seine Genitalien treffen konnte, und warf sie um. Mühelos. Als ihr klar wurde, wie sehr er sich bisher zurückgehalten hatte,
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