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Seidene Küsse

Seidene Küsse

Titel: Seidene Küsse
Autoren: J Leheta
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beim Tanzen zu. Martin zog sie übermütig in die Arme, und sie ließ es gern geschehen. Selbst der Sänger der Band lächelte sie an.
    Und da sie Hannes’ Blicke im Rücken spürte, flatterte wieder ihr Magen. Wie magisch zog er sie an, aber dennoch ignorierte sie ihn, obwohl es ihr so schwerfiel.
    Auch die folgenden Lieder tanzte sie mit Martin und hatte dabei viel Spaß. Plötzlich kam Hannes auf die Tanzfläche. Kurz kam sie vor Schreck aus dem Takt, während er sie keinen Moment aus den Augen ließ und sie ihn wie hypnotisiert beobachtete. Seine Augen waren noch immer so tiefblau, wie Sabrina sie in Erinnerung hatte, und diese Lippen, die ein wenig schief grinsten, machten ihn für sie ungemein interessant. Wie oft sie sich als junges Ding vorgestellt hatte, diese Lippen würden sie küssen. Unzählige Male hatte sie sich in Gedanken diesem Mund hingegeben, aber eben nur in ihren Träumen. Vielleicht ließe sich dieser Wunsch heute verwirklichen? An ihr sollte es je den falls nicht lie gen.
    Ob er wohl wirklich eine Freundin hatte? Und wenn ja, warum war er alleine hier? Seltsamerweise war es ihr egal.
    Heute würde sie ihn verführen.
    Ehe sie sich versah, war sie von Männern umringt, die sie antanzten, auch Hannes ließ es sich nicht nehmen. Heute war sie die Königin der Nacht. Endlich.
    Früher hatte sie eine grässliche Zahnspange und eine dicke Brille getragen, was ihr nicht gerade Beliebtheitspunkte eingebracht hatte. Inzwischen trug sie Kontaktlinsen, und die Spange gehörte eben falls der Vergangen heit an.
    Der Geruch des Bieres wehte zu ihr herüber, und auch der Geruch des Essens, das vor Stunden serviert worden war, hing noch in der Luft. Es waren doch mehr Leute ihres Alters anwesend, als sie gedacht hatte.
    »Da hat uns der Wind aber eine schöne Blüte hergeweht. Wie heißt du?«, schrie Hannes ihr ins Ohr.
    »Sabrina«, schrie sie zurück und zeigte ihm sogleich wieder ih ren hol den Rücken.
    Hannes tanzte um sie herum und fragte: »Lass uns an die Bar gehen. Ich lade dich ein.«
    Sie schenkte ihm ein strahl endes Lächeln. »Spät er. Jetzt möchte ich noch tanzen.«
    Mit diesen Worten drehte sie sich wieder weg. Wenn sie es ihm zu einfach machte, verlor er am Schluss das Interesse. Das wollte sie auf keinen Fall riskieren. Obwohl sie ihm den Rücken zudrehte, spürte sie ihn am ganzen Körper. Wie seine Augen sie auszogen, sie streichelten. Ab und an schweifte ihr Blick zu Cornelia, und sie beobachtete, wie Christoph die Hand auf Cornelias legte. Da war eindeutig etwas im Gange. Aber schließlich war der Freitag auf einem Dorffest auch dazu da, um Singles zusammenzubringen. Sie freute sich für Cornelia, denn einen besseren Mann als Christoph konnte sie sich für ihre Cousine nicht vorstellen.
    Als die Band ihr Pausenlied anspielte, hakte sich Martin bei ihr unter und führte sie übertrieben galant zum Platz zurück.
    »Es ist super, einmal wieder auf Rockmusik zu tanzen«, sagte sie und schlug spielerisch auf Martins Arm. »Wo hast du so gut tanzen gelernt?«
    »Das ist das schwere Los eines Bruders, der gleich drei Schwes tern hat.«
    »Martin, ich danke deinen Schwestern. Das kannst du ihnen ausrichten. Außerdem hast du damit das große Los bei den Frauen gezogen. Die lieben es, wenn ein Mann gut tanzen kann.«
    »Ich wollte immer nur eine beeindrucken.«
    Verblüfft sah Sabrina ihn an. Als sie gerade nachhaken wollte, kamen sie am Tisch an und wurden unterbrochen.
    »Ihr seid schon zurück?«, fragte Cornelia verwundert. Sabrina nahm ihren Maßkrug und trank einen kräftigen Schluck.
    »Du hast aber einen guten Zug drauf«, lachte Martin. Sabrina setzte die Maß ab.
    Als der Abend schon weit vorangeschritt en war, gingen sie an die Bar, die man in einem Winkel der Scheune aufgebaut hatte. Sie amüsierten sich dort prächtig, allerdings waren Sabrinas Antennen ständig auf Hannes ausgerichtet, und sie fragte sich, wann er sie endlich bemerken würde. Oh, er stand gerade an, um sich ein Getränk zu holen. Das war die Gelegenheit. Sabrina stellte sich hinter ihn. Als er sich umdrehte, sah sie di rekt in sein umwerfen des Gesicht und die wun derschönen Augen. Die Musik rückte in die Ferne. »Sabrina, ich heiße Hannes. Was möchtest du trinken?« Ihr Herz klopfte aufgeregt in der Brust.
    Seine Worte drangen wie durch einen Nebelschleier zu ihr hindurch, weit hinten erklang das viel zu laute Lachen einer Frau.
    »Eine Cola mit Schuss.«
    »Alles klar. Nicht weglaufen«, dabei grinste er
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