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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)
Autoren: J. J. Braun
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hinüberglitt, vergaß ich den erbarmungslosen Hunger und den kratzenden Durst, den ich verspürte.
    Ich schreckte, von einem hämmernden Geräusch aufgeweckt, hoch und sah mich hektisch um.
    Jack hatte sich inzwischen ebenfalls hingesetzt und starrte gedankenverloren Löcher in die Luft.
    Ich sah mich nach dem Ursprung des Geräuschs um, konnte jedoch nichts entdecken. Fragend schaute ich zu Jack hinüber, der diesen Lärm zu kennen schien. Er erwiderte meinen Blick.
    „Das sind die Arbeiten an der Festung. Jeden Abend, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, kommen sie raus und werkeln weiter. Oder eher gesagt, lassen sie werkeln. König Naran, Herrscher der Werwölfe und Gestaltwandler, hat Vampire und Zombies gefangen, um sie als Arbeiter einzusetzen“, erklärte er mir.
    „Wieso arbeiten sie nicht bei Tageslicht?“
    „Weil die Wüstensonne die Haut der Zombies verbrennen und Vampire schwächen würde. Hier über Maris Tarec scheint die Sonne so stark, dass sie jegliches Leben auslöscht. Hier wachsen keine Pflanzen und die Bewohner kommen nur nachts aus ihren Verstecken.“
    „Und bist du auch ein Arbeiter?“
    „Wenn es so wäre, würde ich dann jetzt nicht da draußen Steine schleppen?“
    Ich schaute zu Boden. Er hatte recht, wenn er ein Arbeiter wäre, würde er nicht hier bei mir sein.
    „Ich war aber mal einer. Doch dann hat Naran eine bessere Verwendung für mich gefunden.“
    Jack verstummte. Ich wollte wissen, wofür Naran ihn gebrauchte, doch ich wollte ihn auch nicht drängen. Geduldig wartete ich, bis er weitersprach.
    „Ich war einmal ein Vampirsoldat im Dienste der Königin. Ich war ein General und befehligte einst eine Einheit der Vampirarmee. Mir unterlief nur ein Fehler. Ich war so dumm, mich lebend fangen zu lassen!“ Jacks Stimme zitterte, sein Gesicht war schmerzverzerrt.
    „Naran nutzt mich als Quelle für Informationen über Königin Narina, Vampirarmeen und ihre militärische Verteidigung. Am liebsten würde ich ihm den Kopf abreißen und die Leiche verbrennen, sodass nichts mehr von ihm übrig bliebe … Es ist ein schreckliches Gefühl, wenn die Salakei in deinen Kopf eindringen und dich beherrschen. Wenn sie dich dazu zwingen, deine eigene Art zu verraten. Und ich werde niemals verstehen, wie sich zwei Geschwister verraten können und sich bekriegen!“
    Sofort musste ich an die Geschichten denken, die mein Vater mir immer erzählt hatte, darüber, wieso Naran ein Werwolf war und seine Schwester ein Vampir.
    Mein Vater hatte Geschichten über den Beginn von Samalia erzählt. Damals war dieses Land nur eine weite Fläche ohne jegliches Leben. Und dann sind die Elfen und Magier über das Meer gekommen und hatten Berge, Wüste und Wälder erschaffen. Schließlich haben Menschen die neu erschaffenen Gebirge überquert und lebten lange im Einklang mit den Elfen und Magiern. Doch manche der verschiedenen Völker wurden böse im Herzen und veränderten sich. So entstanden Dämonen, Schatten und Schwarzmagier. Einer von ihnen war Malathon. Ein von Grund auf blutrünstiger Schwarzkünstler, der durch Zauber und Experimente Vampire, Werwölfe und Zombies züchtete. Mein Vater hatte gesagt, Malathon hätte seinen ersten Vampir und seinen ersten Werwolf aus einem jungen Geschwisterpaar gezogen, Naran und Narina. Diese hatten sich allerdings zu stark geliebt, als dass Malathon ihre Verbindung in Hass hätte verwandeln können. So hatte er ihnen immer mehr Tränke und schwarze Magie eingeflößt, bis sie sich hassen gelernt hatten.
    Als Malathon seine Schöpfungen für fertig erachtet hatte, schickte er sie mit eigenen Giften in die Welt hinaus.
    Sie sollten Samalia vergiften und aus friedlichen Wesen Mörder machen.
    Doch ihm war dieses Vorhaben misslungen, denn jede seiner Kreationen hatte eine kleine, stetig anwachsende Gruppe um sich geschart und eine eigene Zivilisation gegründet. Das war der Beginn der Völker von Samalia. Allerdings hatten die Geister, die diese Welt schon vor den Elfen und Magiern bewohnt hatten, erkannt, dass manche der verschiedenen Wesen unkontrollierbar waren und großen Schaden anrichteten. Dies war die Entstehung der Wächter. Sie sollten für einen Ausgleich im Machtverhältnis sorgen.
    Mit den Gedanken bei den alten Geschichten meines Vaters schoben sich die Erinnerungen wieder in den Vordergrund. Sowohl die schönen wie auch die schmerzhaften.
    Ich versuchte meinen Kopf freizubekommen, dachte über andere, einfachere Dinge nach. Ich klemmte den
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