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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)
Autoren: J. J. Braun
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willst, dass ich mich anziehe, dann musst du mich loslassen!“, erklärte ich.
    Er drückte seine Lippen auf meinen Hals. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und wollte ihn auf den Mund küssen. Im letzten Moment wandte er sich ab und hob das rote Kleid auf, das er mir zugeworfen und das ich fallen gelassen hatte.
    „Du wirst erwartet!“, erinnerte er mich und drückte mir das Gewand in die Hand.
    Ich schlüpfte schnell hinein. Es fiel elegant zu Boden. Eingenähte Falten erstreckten sich von dem einen Träger her über den gesamten Stoff.
    Ich fasste meine Haare zusammen und steckte sie mit geübten Handgriffen mit ein paar Nadeln fest. Dann schritt ich trotzig an Alec vorbei aus dem Zimmer und machte mich auf den Weg zu Narina und Lord Jared.
    Im Thronsaal angekommen, erwarteten die beiden mich schon ungeduldig.
    „Du hast lange gebraucht!“, stellte Narina fest.
    Sie warf Alec einen zurechtweisenden Blick zu.
    „Ich hoffe, du hast sie nicht abgehalten!“, erklärte sie.
    Alec musste lächeln.
    „Im Gegenteil! Ich bin der Grund, warum sie es heute überhaupt noch bis hierher geschafft hat!“, erwiderte er.
    Narina verstand. Lord Jared machte einen Schritt auf mich zu und zeigte auf den Thron.
    „Setzt Euch bitte!“
    Ich tat wie geheißen.
    „Wir haben Euch herbestellt, weil das Volk Euch auf dem Thron sitzen sehen muss!“, begann Lord Jared zu erklären. „Jetzt, da der Krieg vorbei ist, entstehen Spannungen zwischen den verschiedenen Völkern! Der Kampf und die gemeinsame Feindschaft gegen Chraz haben sie zusammengehalten, doch nun, da Chraz tot ist, zeigt sich wieder Misstrauen unter ihnen!“
    Narina löste ihn ab und sprach weiter.
    „Deine Krönung war recht überstürzt, vor allem Verzweiflung und Angst vor dem Feind haben die Leute dazu gebracht, dich so schnell zu akzeptieren! Aber jetzt … du musst ihnen zeigen, dass du noch immer eine gute Wahl bist! Du musst ihnen beweisen, dass du eine gute Königin bist!“
    Lord Jared übernahm wieder.
    „Der erste Schritt dafür muss sein, dass Ihr einen Friedensvertrag mit allen Völkern von Samalia schließt! Dann werden sich die Spannungen erst einmal lockern!“
    Ich schwieg. Ich musste zuerst einmal alles verdauen, was ich soeben gehört hatte. Während ich das tat, wandte sich Lord Jared an Alec.
    „Die Leute haben Angst vor Euch! Sie fürchten, dass Ihr Chraz’ Platz einnehmen könntet, folglich ist Eure Anwesenheit und … Beziehung zu Jaqueline nicht gerade hilfreich, ihren Status zu festigen!“, erzählte er.
    „Politik war noch nie meine Stärke!“, entgegnete Alec.
    Lord Jared sah ihn verwirrt an.
    „Das heißt, ich werde das tun, was Jackie von mir verlangt!“, erklärte er Lord Jared.
    Lord Jared holte tief Luft, als er den Spitznamen hörte, den Alec mir gegeben hatte. Es schien ihm zu missfallen, dass Alec mich so nannte.
    „Alec, ich denke, es wäre das Beste … wenn du für ein paar Tage … die Stadt verlassen würdest!“, begann ich stockend, „zwei Seelenjäger laufen noch frei herum … du könntest sie vielleicht … aufspüren …“
    Alec sah mich fragend an.
    „Das soll so viel bedeuten, dass du für eine kurze Zeit verschwindest! Nur so lange, bis sich diese Spannungen gelöst haben!“, erklärte ich ihm.
    Ich sah ihn traurig an. Ich mochte den Gedanken nicht, dass er von mir getrennt sein würde, aber es war wirklich vonnöten.
    „Könntet ihr uns vielleicht für einen Moment allein lassen?“, fragte ich an Narina und Lord Jared gewandt.
    Die beiden leisteten meiner Bitte Folge und verließen den Saal. Alec blieb wie angewurzelt dort stehen, wo er sich gerade befand. Ich erhob mich vom Thron und kam auf ihn zu.
    „Alec …“, begann ich, „es wäre nur für eine Weile! Dann wärst du wieder hier und … kannst mit mir anstellen, wonach du begehrst.“
    Er sah mich an. Ich wusste, dass ihn der Gedanke daran ebenso wenig erfreute wie mich.
    „Bitte!“, fügte ich hinzu.
    Er sah mich noch immer so komisch an. Inzwischen war ich bei ihm angelangt und schlang meine Arme um seinen Hals.
    „Nur unter einer Bedingung …“, erklärte er, „versprich mir, dass du dich während meiner Abwesenheit nicht in jemand anderen verliebst!“
    Ich musste lächeln.
    „Niemals!“, erwiderte ich.
    Er lächelte mich ebenfalls an und küsste mich leidenschaftlich. Himmlisch! Ich würde ihn vermissen, dachte ich nur.
    Alec reiste noch am selben Tag ab. Der Abschied schmerzte furchtbar. Ich sagte mir, dass es notwendig
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