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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)
Autoren: J. J. Braun
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Arm hoch. Wir hatten es geschafft.
    „Chraz ist tot und Samalia frei! Dieser Krieg ist gewonnen! Es lebe Samalia!“, rief Alec.
    Die Menschen, Vampire, Werwölfe, Zombies und alle anderen Wesen von Samalia brüllten und jubelten vor Freude. Viele hatten sich diesen Tag schon seit ewigen Zeiten erhofft.
    Erst jetzt, als ich die vielen Leute unter mir sah, die jubelten und tanzten, begriff ich es vollständig. Chraz war besiegt. Alles, was ich mir so sehr gewünscht hatte, war in Erfüllung gegangen. Nun fänden meine Eltern endlich ihren Frieden. Ebenso viele anderen Seelen, die Chraz auf dem Gewissen hatte.
    Nach einer Weile führte mich Alec wieder vom Balkon zurück in den Palast.
    Vor mir stand ein kleiner Junge: mein Bruder Michael. Ich ließ Alec los und stürzte zu ihm. Ich schlang meine Arme um ihn und drückte ihn fest an mich. Tränen flossen über meine Wangen.
    „Schwester, warum weinst du? Bist du nicht froh, mich zu sehen?“, fragte mich Michael.
    Ich nickte heftig.
    „Doch, natürlich!“, antwortete ich.
    Ich war überglücklich, ihn zu sehen und ihn nun endlich in Armen halten zu können. Durch den ganzen Stress und das Durcheinander hatte ich kaum an ihn gedacht. Doch jetzt war ich so froh, dass er noch lebte. Dass er hier bei mir war. Ich hatte so viel für seine Sicherheit getan und trotzdem konnte ich mir nicht sicher sein, dass es ihm gut ginge. Aber nun war er hier. Nun war ich mir sicher, dass er ein glückliches Leben führen konnte. Das war alles, was ich mir für ihn gewünscht hatte.
    Ich löste mich von ihm und küsste ihn auf die Stirn.
    „Du bist Königin!“, stellte er fest. Ich nickte. „Vater wäre bestimmt stolz auf dich! Es wäre so schön, wenn er und Mutter hier wären!“
    Ich sah ihm in die Augen.
    „Sie sind hier! Sie sind immer bei dir!“, erklärte ich ihm und tippte mit der Hand auf sein Herz, „Hier! In deinem Herzen werden sie immer weiterleben!“
    Michael nickte. Ich richtete mich wieder auf und nahm ihn bei der Hand. Wir gingen gemeinsam durch die Gänge. Alec ging voraus und hielt vor einem großen Zimmer mit gutem Ausblick auf die Stadt an. Ich führte Michael hinein. Ihm fielen beinahe seine Augen aus, als er das riesige Bett und die fein geschnitzten Stühle mit Stoffüberzug sah.
    „Das wird dein Zimmer, kleiner Mann!“, erklärte Alec.
    Michael bekam seinen Mund nicht mehr zu.
    „Das ist alles meins?“, fragte er ungläubig.
    Ich beugte mich zu ihm herab.
    „Ja, das gehört alles dir! Du bist jetzt der kleine Bruder der Königin! Das bedeutet, dass du im Palast leben darfst und allen Komfort haben kannst, den es gibt!“
    Er konnte noch immer nicht begreifen. Ich konnte ihn sehr gut verstehen. Er war in einer recht armen Familie aufgewachsen und hatte selten etwas für sich allein. Die meisten Spielsachen waren entweder schon von mir abgenutzt oder nur notdürftig zusammengebastelt. Er hatte noch nie ein eigenes Zimmer, geschweige denn ein eigenes Bett gehabt.
    Auf einmal begann er zu strahlen. Ganz aufgeregt stürzte er sich auf das riesige Bett. Ich musste lachen.
    „Und? Gefällt es dir?“, fragte ich meinen Bruder.
    Er konnte nur nicken und grinste mich fröhlich an. Es war schön, ihn so glücklich zu sehen. Dass er nach allem, was passiert war, noch immer so unbeschwert durchs Leben gehen konnte. Er war noch so jung und unwissend. Er hatte keine Ahnung, was überhaupt wirklich geschehen war. Das machte mich noch glücklicher. Zu sehen, dass er immer noch er war.
    Ich setzte mich zu ihm auf die Bettkante. Er kuschelte sich in die weichen Kissen und schloss lächelnd die Augen. Obwohl er noch seine verdreckten Kleider anhatte, schlief er schon nach wenigen Minuten ein. Ich musste ebenfalls lächeln. Vorsichtig deckte ich ihn zu.
    Ich wartete noch ein paar Augenblicke, um mich zu vergewissern, dass er tatsächlich bereits schlief. Dann erhob ich mich und ging zur Tür. Alec wartete vor dem Zimmer auf mich. Leise schloss ich die Tür hinter mir. Alec nahm meine Hand, legte sie auf seine Schulter und hob mich ohne große Mühe hoch in seine Arme. Er trug mich sachte in meine eigenen Gemächer und setzte mich vorsichtig auf dem Bett ab.
    Ich hielt ihn fest umklammert und verhinderte so, dass er von mir abrücken konnte. Ich zog ihn näher an mich heran und presste meine Lippen auf die seinen. Schon lagen wir auf dem Bett, eng umschlungen, Alec auf mir.
    „Du bist so wunderschön!“, flüsterte Alec mir ins Ohr.
    Ich musste lächeln.
    „Danke
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