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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)
Autoren: J. J. Braun
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stehen.
    Vor mir tat sich eine riesige Feuersbrunst auf, Frauen fingen an zu schreien, Männer liefen wie aufgeschreckte Hühner umher, Kinder weinten.
    Und in dem ganzen Durcheinander entdeckte ich den schlimmsten Albtraum: Sieben der schwarz gekleideten Gestalten bewegten sich in einer strengen Formation auf mich zu. Ihre Schwerter schimmerten im Licht des Feuers.
    Ich spürte eine warme Hand auf meiner Schulter. Es war die von Molly. Ich schüttelte sie ab.
    Mir wurde schlagartig bewusst, warum die Gestalten hier waren. Meinetwegen. Ich hatte sie hierhergeführt. Ich war schuld, dass diese unschuldigen Menschen ihr Leben lassen müssen. Ein Schrei entfuhr mir.
    Jetzt rannte ich nicht mehr vor ihnen davon, jetzt rannte ich ihnen entgegen. Ich konnte nicht zulassen, dass sie diesen Leuten etwas antaten, nur wegen mir.
    Auf halbem Weg auf die Gestalten zu entdeckte ich ein Schwert. Es war noch nicht ganz fertig gehärtet und gefaltet, doch gut genug, um es den Monstern in den Leib zu rammen.
    Ich schnappte mir die Klinge und lief weiter. Die verzweifelten Rufe von Molly hörte ich schon gar nicht mehr. Ein plötzlicher Blutdurst stieg in mir auf. Ich wollte, dass diese Bestien für ihre Taten bezahlen mussten. Ich wollte, dass sie all die Schmerzen spürten, die sie ihren Opfern angetan hatten. Ich wollte sie töten.
    Plötzlich sah ich alles mit roten Augen. Die schwarzen Umhänge meiner Gegner waren rot, der Nachthimmel stand in Flammen, die Bäume rings um das Dorf waren mit Blut überströmt. Ich umklammerte den Griff des Schwertes in meiner Hand und rannte schneller.
    Dann war ich an meinem Ziel angekommen. Die erste Gestalt holte mit dem langen Schwert aus, ich riss gerade noch rechtzeitig meinen Arm in die Höhe und parierte den Schlag. Ich kam ins Taumeln, diese Gestalten waren stärker, als ich erwartet hatte.
    Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit holte die Gestalt erneut aus, ich tauchte unter der Klinge hinweg. Zwei weitere Gestalten kamen auf mich zu, ihre beiden Schwerter sausten gleichzeitig auf mich zu.
    Eine weitere Klinge schob sich in mein Blickfeld. Sie blockte die anderen beiden ab, schneller, als ich reagieren konnte.
    Ich blickte auf, um meinen Verteidiger zu betrachten, doch es war zu dunkel, um ihn in seinem schwarzen Mantel auszumachen.
    Nun griffen auch die restlichen der Monster an, sie ließen ihre Schwerter alle gleichzeitig auf den Fremden herabsausen. Doch dieser parierte alle Schläge mit Leichtigkeit, als wären sie nichts weiter als lästige Fliegen.
    Mein Blutdurst verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. Mein Herz hämmerte heftig gegen meine Brust, mein Atem wurde schneller. Ich ließ das Schwert fallen und lief rückwärts los. Ich entfernte mich immer weiter von den schwarzen Gestalten und dem Fremden.
    Ich drang immer weiter in den Wald hinein, Simon und seine Familie konnte ich nirgends entdecken. Sie waren wahrscheinlich geflohen. Hoffentlich.
    Die Hitze des Feuers schwand allmählich dahin, der stechende Geruch des Rauches verzog sich, das helle Licht wurde schwächer.
    Als ich die einzelnen Gestalten nicht mehr ausmachen konnte, drehte ich mich um und floh.
    Meine Füße tanzten durchs Unterholz, hier und da wich ich Steinen und Wurzeln aus. Das leichte Hemd blieb manchmal an Dornbüschen oder vereinzelten Ästen hängen. Kleine Blätter und Zweige schlugen mir mit voller Wucht ins Gesicht.
    So rannte ich, fort von diesem Ort. Da stolperte ich plötzlich über die dicke Wurzel einer alten Weide. Tränen liefen mir über die Wangen. Mit den Händen versuchte ich den Sturz abzufangen, doch statt auf dem weichen mit Nadeln bedecktem Waldboden zu landen, rutschten meine Hände auf der glatten, nassen Erde ab und ich landete in einer warmen Pfütze. Vorsichtig richtete ich mich wieder auf und wischte meine Hände an dem Hemd ab. Doch was war das?
    Ich hielt inne und betrachtete die Handflächen genauer. Sie waren von einer dunkelroten, klebrigen Masse bedeckt. Ich war in einer Blutlache gelandet.
    Sofort rutschte ich auf den Knien weg. Erst als ich mit meinem Hemd an einem Strauch hängen blieb, setzte ich mich schluchzend auf den Boden.
    Dann blickte ich nach oben. Und was ich da sah, war beinahe noch schrecklicher, als zuzusehen, wie meine Mutter erstochen wurde. Über mir, verfangen in den Ästen der Weide, hing ein zerfetzter Körper, die Ursache der Blutlache.
    Zum Glück konnte ich den Körper keinem Menschen mehr zuordnen, der Anblick war auch so grauenvoll
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