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Seelen-Transfer

Seelen-Transfer

Titel: Seelen-Transfer
Autoren: Eric Frank Russell
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sind.“
    „Wie hast du das alles entdeckt?“
    „Ich habe schon oft zugesehen, wenn du für uns Kekse hergestellt hast. Heute morgen, während du beschäftigt warst, habe ich es selbst versucht.“ Er streckte seine andere Hand aus. Darin lag ein Keks. Fander nahm ihn an sich, untersuchte genau. Er war fest, knusprig und wohlgeformt. Dann probierte er ihn. Perfekt.
    Redhead wurde der erste Mechaniker, der den Premastikator des marsianischen Beiboots bedienen und reparieren konnte. Sieben Jahre später, lange, nachdem die Maschine aufgehört hatte zu arbeiten, gelang es ihm, sie wieder in Betrieb zu setzen, wenn auch nur mit verminderter Kraft. Dazu benutzte er als Energiequelle Staub, der Alpha-Strahlen abgab. Fünf Jahre später hatte er ihn verbessert, er lief jetzt wieder schneller. Innerhalb von zwanzig Jahren hatte er ihn kopiert und war in der Lage, Premastikatoren in großer Zahl herzustellen.
    Fander hätte es ihm niemals gleichtun können, denn als Nicht-Techniker hatte er von den Prinzipien, nach denen die Maschine arbeitete, kaum mehr Ahnung als der Durchschnitts-Terraner. Auch wußte er nicht, was mit Strahlen-Verdauung und Proteinanreicherung gemeint war. Er konnte nichts weiter tun als Redhead immer wieder zu ermuntern, weiterzumachen und den Rest dem Genie zu überlassen, von dem dieser Junge eine ganze Menge zu haben schien.
    Auf ähnliche Weise entzogen ihm Speedy und zwei Jungen namens Blacky und Bigears die Zuständigkeit für seinen Lastschlitten. Ganz selten einmal, bei ganz wichtigen Gelegenheiten und als großen Vorzug, hatte er ihnen erlaubt, ohne ihn mit dem Apparat für eine Stunde einen Ausflug zu unternehmen. Diesmal waren sie allerdings seit morgens unterwegs. Greypate streifte bereits unruhig um ihre Unterkünfte herum, sein geladenes Gewehr unter dem Arm und eine kleinere Waffe im Gürtel. Immer wieder stieg er auf den kleinen Hügel in der Nähe und schaute in alle Himmelsrichtungen. Die Vermißten kamen schließlich bei Sonnenuntergang zurück und brachten einen seltsamen Jungen mit.
    Fander bestellte sie zu sich. Sie streckten ihre Hände aus, so daß sie alle drei zugleich Kontakt mit ihm bekommen konnten.
    „Ich mache mir große Sorgen. Der Schlitten hat nur eine begrenzte Energie. Wenn sie aufgebraucht ist, erneuert sie sich nicht.“
    Entsetzt sahen sich die Jungen an.
    „Unglücklicherweise habe ich weder die Kenntnisse noch die Fähigkeit, den Schlitten wieder mit Energie zu versorgen, wenn sie aufgebraucht ist. Mir fehlt das technische Wissen meiner Freunde, die mich hier zurückgelassen haben – und dessen schäme ich mich.“ Er hielt inne, musterte sie traurig, fuhr dann fort: „Ich weiß nur, daß die Energie nicht von selbst abnimmt. Wenn man sie nicht zu sehr verbraucht, reichen die Energievorräte viele Jahre.“ Wieder schwieg er einige Sekunden. „Und in ein paar Jahren seid ihr erwachsene Männer.“
    „Aber, Teufel“, sagte Blacky. „Bis dahin sind wir viel schwerer als jetzt, und der Schlitten wird entsprechend mehr Energie benötigen.“
    „Woher weißt du das?“ fragte Fander scharf.
    „Mehr Gewicht, mehr Energie, um es zu transportieren“, erklärte Blacky mit großer Sicherheit. „Das braucht man sich nicht auszudenken, das ist offensichtlich.“
    Leise sagte Fander: „Ihr werdet es schaffen.“
    „Was schaffen, Teufel?“
    „Ihr werdet einhundert solcher Schlitten bauen – und die ganze Welt erforschen.“
    Von diesem Zeitpunkt an beschränkten sie die Dauer ihrer Ausflüge auf eine Stunde, unternahmen auch viel weniger als bisher, stöberten dafür aber zunehmend öfter im Innern des Schlittens herum.
    Langsam, wie es bei alternden Menschen oft üblich ist, änderte Greypate seinen Charakter. Zumindest kam er nach zwei, drei Jahren langsam aus seiner Einzelzelle heraus, schwieg nicht mehr so oft, mischte sich öfter unter die, die langsam seine Körpergröße erreichten. Ohne voll zu verstehen, was er eigentlich tat, unterstützte er mehr und mehr Fander und sein Anliegen – immer öfter vermittelte er den Kindern Weisheiten aus der Geschichte der Menschheit, die er vom Vater seines Vaters und dessen Vater übernommen hatte. Er brachte den Jungen bei, wie man ein Gewehr benutzte, von denen er elf Stück besaß, einige davon aber nur als Ersatzteillieferanten für andere. Er nahm die Kinder mit auf die Suche nach Munition, wobei er tief unter verfallene Gebäude graben ließ, wo sich hin und wieder in halb eingestürzten Kellern noch
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