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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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weitergehen«, knurrte Toklo. »Wohin auch immer, solange wir nur von diesem blöden Eis runterkommen.«
    »Ujurak, kannst du irgendwelche Zeichen erkennen?«, fragte Lusa.
    Ujurak blieb kurz stehen, um den Himmel abzusuchen, doch er sah nichts, was auf die Anwesenheit der Geister und Seelen hindeutete. Lediglich ein paar Lichtstreifen zeigten sich schwach am Horizont.
    »Wir haben kaum etwas von den Seelen gesehen, seit wir die Ölplattform hinter uns gelassen haben«, murmelte er vor sich hin. »Haben sie uns vergessen, weil wir zu lange gebraucht haben?« Er hatte das Gefühl, einen riesigen Stein verschluckt zu haben, der ihn zu Boden zog. »Kommen wir zu spät?«
    »So darfst du nicht denken!« Lusa stieß ihm aufmunternd die Schnauze in die Seite. »Du spürst doch noch immer, wie deine Mutter dich vorantreibt, oder? Und jetzt haben wir einen ganz neuen Ort gefunden, den es zu erforschen gilt!«
    Entschlossen lief sie weiter. Ujurak folgte ihr, und bald hatten sie Toklo und Kallik eingeholt. Aber die beschwerliche Reise und der Mangel an Nahrung zehrten an ihren Kräften. Lange würden sie nicht mehr durchhalten.
    Ujurak fand, dass das Bellen der Walrösser allmählich deutlicher wurde, und doch klang es immer noch weit entfernt. Ihm wurde klar, dass sie allesamt zu erschöpft waren, um weiterzuziehen. Lusa vermochte kaum noch Schritt zu halten, immer wieder blinzelte sie und schüttelte den Kopf, wie um sich wach zu halten. Kallik humpelte, nachdem sie auf ein spitzes Stück Eis getreten war, und sogar Toklo machte einen mitgenommenen Eindruck.
    »Wir müssen uns ausruhen«, verkündete Ujurak und machte halt. »Die Walrösser laufen schon nicht weg.«
    Seine Freunde waren zu erschöpft, um zu widersprechen. Sie fanden eine geschützte Stelle am Fuß eines weiteren Eisberges und rollten sich zum Schlafen zusammen. Nachdem Ujurak die Augen geschlossen hatte, hallte das Bellen der Walrösser in seinen Ohren wider, doch sein Gefühl sagte ihm, dass sie das Land noch lange nicht erreicht hatten.
    Das Heulen des Windes und die beißende Kälte, die bis tief in sein Fell drang, weckten Ujurak noch vor Sonnenaufgang. Schneeflocken wirbelten vor seiner Nase herum und ein heftiger Sturm peitschte seinen Pelz und zog mit eisigen Klauen an ihm.
    Neben ihm hockte Toklo, über dessen Rücken hinweg Lusa in das Schneegestöber linste. »Das hat uns gerade noch gefehlt«, brummte Toklo missmutig.
    »Wir können doch jetzt nicht erfrieren!«, empörte sich Lusa. »Nicht, wo wir schon so nahe am Land sind. So grausam sind die Seelen nicht.«
    »Wir sollten uns in den Schnee graben«, meinte Kallik, die hinter Ujurak hockte. »Dann haben wir’s wärmer.«
    Im ersten Moment dachte Ujurak, er sei zu erschöpft, um auch nur eine Tatze voll Schnee wegzuschaufeln. Doch die Verzweiflung verlieh ihm ungeahnte Kräfte. Gemeinsam begannen die vier Bären sich in den Schnee zu wühlen und eine kleine Höhle in den Fuß des Hügels zu graben.
    »Blöder Schneesturm!«, rief Lusa, während sie sich verbissen voranschaffte. »Wenn der nicht wäre, könnten wir jetzt schon fast bei den Walrössern sein.«
    Immer tiefer grub sie, schleuderte den Schnee mit den Hintertatzen von sich, während ihr Kopf bereits in dem Loch der entstehenden Höhle verschwand. Plötzlich hielt sie inne und brüllte erschrocken auf.
    »Was ist los?«, fragte Ujurak besorgt, denn er befürchtete, die Gefährtin hätte sich verletzt.
    Lusas Kopf kam wieder zum Vorschein. »Steine!«, rief sie strahlend. »Erde!«
    Für einen Moment starrten die anderen die kleine Schwarzbärin ungläubig an. Dann kamen sie näher, um zu sehen, worauf sie gestoßen war.
    Lusa hatte recht. Anstelle von Wasser, Schnee oder noch mehr Eis fand sich eine Schicht von Kies am Grund der Höhle. Ujurak prüfte mit den Tatzen die raue Oberfläche und stellte fest, dass der Boden fest war. Ein Gefühl der Dankbarkeit durchströmte ihn.
    Wir haben’s geschafft!
    Keiner der vier Bären brachte ein Wort heraus, zu aufgewühlt waren sie. Während sie noch so beisammenstanden, drang plötzlich wieder das Bellen der Walrösser durch das Tosen des Schneesturms zu ihnen.
    »Ich nenne dieses Land den Walrossfels«, erklärte Lusa feierlich. Sie beugte sich ins Loch zurück, um den Geruch des Bodens einzuatmen. Ujurak und Toklo drängten sich neben sie. Mit geschlossenen Augen sog Ujurak den warmen Duft der Steine und der Erde tief in sich ein.
    »Na also«, ertönte Kalliks fröhliche Stimme vom Rand
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