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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)
Autoren: Erin Hunter
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Mutter hat sie mir gezeigt, davor war es ihre Mutter und immer so weiter, seit es Bären auf dieser Insel gibt. Es ist ein Geheimnis, das immer nur eine Bärin zu ihrer Zeit kennt. Ich werde es an Illa weitergeben, wenn ich so weit bin, mich den Iqniq anzuschließen.«
    »Die Sterne sind –«, setzte Lusa an, verstummte jedoch gleich wieder, als Toklo sie anstieß.
    Lusa hatte Aga eigentlich erzählen wollen, dass die Sterne in der Höhle sich verändert hatten. Aber das ist nicht nötig, dachte sie. Vielleicht wird Aga es eines Tages selbst entdecken.
    »Es ist alles in bester Ordnung«, sagte Toklo feierlich und sah Aga mit festem Blick an.
    Aga nickte. »Was werdet ihr jetzt tun?«, fragte sie.
    Kallik, Toklo und Lusa sahen sich kurz an, schließlich antwortete Toklo für sie: »Nach Hause gehen, schätze ich mal.«
    »Richtig«, stimmte Lusa sofort zu. »Das Eis hier ist nichts für uns. Wir brauchen Flüsse, Bäume und Sonnenschein.«
    »Und was ist mit dir?«, wandte sich Aga an Kallik. »Du brauchst keine Bäume und Flüsse. Du könntest hierbleiben, wenn du willst.«
    »Das ist eine großartige Idee!«, meldete sich Yakone zu Wort. Der Rotpelzige hatte sich genähert und mitgehört, ohne dass Kallik es bemerkt hatte.
    Kallik holte tief Luft. Agas Angebot überraschte sie, und Yakones begeisterte Zustimmung sorgte dafür, dass ihr ganz warm wurde. Es gefiel ihr, wie diese Bären zusammenlebten, anstatt dass jeder für sich über das Eis zog. Der Gedanke, sich ihnen anzuschließen, war so verführerisch wie der Geruch frisch erlegter Beute. Und doch bestand kein Zweifel, wie ihre Antwort lauten musste.
    »Danke, Aga, aber ich bin hier nicht zu Hause. Meine Heimat ist das gefrorene Meer, wo die Bären in noch größeren Schwierigkeiten stecken. Und ich muss versuchen, meinen Bruder Taqqiq wiederzufinden. Ich kann nicht leben, ohne zu wissen, ob es ihm gut geht.«
    Aga nickte. »Das verstehe ich. Habt also eine gute Reise, ihr alle. Ich werde jede Nacht, wenn ich zu den Sternen blicke, an euch denken.«
    Kallik fragte sich, ob die weise alte Bärin wohl wusste, wohin Ujurak gegangen war. Vielleicht erlangt sie Gewissheit darüber, wenn sie das nächste Mal die Höhle der Sterne besucht. Ich hoffe es.
    Während Kallik noch ihren Gedanken nachhing, hatte Toklo sich bereits zum Gehen gewandt. »Kommt«, sagte er. »Wir sollten aufbrechen, solange das Wetter noch gut ist.«
    »Ihr könnt gern noch hier auf Robbenjagd gehen, bevor ihr loszieht«, bot Aga an.
    Doch Kallik juckte es unter den Tatzen. Sie wollte sich so schnell wie möglich auf den Weg machen und ihren Freunden ging es vermutlich ebenso.
    »Ich brauche Pflanzen!«, sagte Lusa sehnsüchtig. »Ich habe genug Robbenfleisch gefressen, das reicht für den Rest meines Lebens.«
    Während sie zunächst der Küste zustrebten, sah Kallik, wie Kissimi sich von Illa und der anderen Bärin löste und ihnen hinterherlief. Tunerq folgte ihm.
    Oh, bitte nicht, dachte Kallik beklommen. Frag nicht, ob du mitkommen kannst, mein Kleiner. Mach uns den Abschied nicht noch schwerer.
    Doch Kissimi wirkte recht fröhlich, stieß seinen Kopf an ihr Bein und ließ ein aufgeregtes Brummen hören.
    »Es wird ihm gut gehen bei uns«, versicherte Tunerq. »Wenn er ein bisschen größer ist, bringe ich ihm bei, wie man Robben jagt.«
    Kissimi warf sich in die Brust. »Jetzt groß!«, erklärte er.
    »Du wirst ein fantastischer Jäger sein, mein Kleiner«, murmelte Kallik. »Sei immer brav und hör auf die Erwachsenen und …« Ihre Stimme versagte, und sie beugte sich hinab, um seinen Kopf zu schnäuzeln.
    »Na, komm.« Toklo knuffte sie, rau, aber verständnisvoll.
    »Auf Wiedersehen, Kissimi.« Kallik fühlte sich, als wühlten Riesenkrallen in ihrem Innern.
    »Wiederseh’n, K’lik.« Kissimi rieb seine Nase an ihrer.
    Zum letzten Mal sog Kallik seinen Geruch ein, leckte ihm ein letztes Mal über den Kopf. »So. Jetzt geh zu deiner Familie«, murmelte sie.
    Tunerq nickte ihr zu und führte Kissimi zurück zu den anderen Bären.
    Gerade war Kallik im Begriff, Toklo und Lusa zu folgen, da kam Yakone herbeigeeilt. »Ich möchte nicht, dass du weggehst«, sagte er ohne Umschweife.
    »Es tut mir leid«, sagte Kallik, von neuem Schmerz geplagt. »Ich wünschte, es hätte alles anders kommen können.«
    »Das kann es noch«, erwiderte Yakone. »Lasst mich mit euch ziehen.«
    Kallik starrte ihn an und wusste nicht, was sie sagen sollte. »Aber du bist hier zu Hause …«, setzte sie
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