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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt
Autoren: Erin Hunter
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einen Unterschlupf zu suchen. Falls ein Unwetter im Anmarsch war, würden sie einen warmen, trockenen Platz zum Übernachten brauchen.
    Von irgendwoher, nicht weit weg, stieg ein merkwürdiger Geruch in seine Nase. Es roch wie verbrannte Bäume und Holzasche. Zum Glück führte ihr Weg von dem Geruch weg. Toklo wollte sich ihm nicht unbedingt nähern. Da schoss etwas Kleines unter einem Gebüsch hervor und beide Bären zuckten zusammen. Das Wesen stürmte davon, und Toklo erkannte, dass es ein Hase war. Ujurak stieß einen erschrockenen Schrei aus, und als Toklo sich zu ihm umdrehte, wuchsen bereits lange Ohren aus seinem Kopf, während er gleichzeitig in der Länge schrumpfte und seine Beine dünner wurden.
    »Nein, nein!«, rief Toklo, doch es war schon zu spät. Ujurak hatte sich in einen Hasen verwandelt, und zwar nicht mit Absicht, wie Toklo zu wissen glaubte.
    »Warte, bleib hier!«, befahl er, aber der Ujurak-Hase war schon auf und davon, in die Richtung, die der erste Hase eingeschlagen hatte. Seufzend sah Toklo ihn in der Dunkelheit verschwinden. Jetzt konnte er natürlich keine Hasen mehr erlegen, weil er nicht wusste, ob er es vielleicht mit diesem Schmetterlingshirn von einem Bärenjungen zu tun hatte.
    In diesem Moment ertönte nicht weit weg von ihm ein Brüllen. Toklo standen die Fellhaare zu Berge. Da war noch ein anderer Bär im Wald!
    Er sprang auf und raste los. Bald darauf gelangte er auf eine Lichtung und erblickte einen in die Enge getriebenen Hasen vor einem dichten, undurchdringlichen Gebüsch. Vor ihm stand mit ausgestreckten Krallen ein dürres, weibliches Schwarzbärenjunges, etwa halb so groß wie Toklo. Ihr Fell war dünn und ihr Brüllen kraftlos. Sie war offensichtlich am Verhungern und bereit, alles zu fressen, einschließlich des Ujurak-Hasen.
    »Nein!«, rief Toklo und stürmte über die Lichtung. Er rannte die Schwarzbärin einfach um und hielt sie am Boden fest. Sie wehrte sich beißend und kratzend, viel heftiger, als er erwartet hatte. Für eine so magere Bärin hatte sie eine erstaunliche Kraft.
    »Du kannst diesen Hasen nicht fressen!«, schrie Toklo sie an.
    »Kann ich wohl!«, japste sie. »Schließlich hab ich ihn gefangen.« Eine ihrer Tatzen wischte über seine Schnauze und hinterließ einen brennenden Kratzer.
    »Aua!«, knurrte er. Er drückte ihre Tatzen auf den Boden und hielt sie mit seinem Gewicht unter Kontrolle.
    »Halt! Warte!«
    Toklo warf einen Blick über die Schulter und sah, dass der Hase sich wieder in einen Jungbären zurückverwandelt hatte. Ujurak stand auf den Hinterbeinen und wedelte mit den Vordertatzen in der Luft.
    »Tu ihr nichts«, bat er. »Schau sie dir an. Sie ist halb verhungert und keine Bedrohung für uns. Lass sie gehen, Toklo.«
    Die Schwarzbärin stellte ihre Gegenwehr plötzlich ein. Als Toklo sich ihr wieder zuwandte, starrte sie ihn mit großen Augen an.
    »Du bist Toklo?«, fragte sie.
    »Äh, ja«, sagte er.
    Die Schwarzbärin kroch unter ihm hervor und erhob sich. »Ich bin Lusa«, sagte sie feierlich. »Ich habe dich gesucht.«
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