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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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im Trauercamp versichert worden war, brauchte es einige Zeit, bis man Veränderungen akzeptierte. Wenigstens hatte er nicht das Gefühl, von Gott verlassen worden zu sein. Es gab Hoffnung auf Heilung.
    Silas kniete auf Ellies Sofa und schaute aus dem Fenster, während Caleb neben ihm mit einem Matchboxauto spielte. Er fuhr damit Silas’ Ellbogen hinauf, kreuzte die Schultern, sauste den anderen Arm wieder hinunter und kletterte dabei kühn über den anderen Jungen hinweg. »Du bist im Weg«, merkte er an.
    Doch Silas würde sich erst rühren, wenn sein Daddy zurück zu Hause wäre. Schließlich hatte ihm seine Tante Ellie gesagt, dass Solomon an diesem Tag heimkomme.
    Natürlich dauerte es noch, bis er tatsächlich da war. Den Morgen hatten sie am Strand verbracht und mittags Ravioli gegessen. Silas hatte dabei so viel in sich hineingestopft, dass sein Bauch noch ganz dick war, trotzdem fühlte er sich leer, weil er so lange warten musste. Mit seinen Cousins zu spielen, bereitete ihm zwar großen Spaß, aber allmählich wollte er lieber wieder nach Hause.
    Nach Hause
, ließ er sich die Worte durch den Kopf gehen.
Ich wohne mit meinem Daddy auf einem Hausboot. Er kann unter Wasser ewig die Luft anhalten. Wenn ich größer bin, mache ich es genauso.
    Er konnte es gar nicht erwarten, endlich heimzukommen, und hoffte, Jordan würde auch dort sein. Doch seine Tante Ellie hatte gesagt, sie wisse nicht, ob das so sei. Aber wer würde sonst auf ihn aufpassen, wenn nicht Jordan? Er mochte sie. Ihr Haare rochen nach Erdbeeren. Er fand es sogar toll, wenn sie ihn fest in die Arme nahm und »
Gut gemacht
!« rief, auch wenn er jedes Mal so tat, als wäre es ihm unangenehm.
    Ein Auto bog in die Auffahrt ein, und Silas hob sofort das Kinn von der Fensterbank. Aber es handelte sich nicht um seinen Daddy.
    Die Fahrerin konnte man hinter der spiegelnden Windschutzscheibe allerdings nicht erkennen. Erst als sie die Tür aufmachte und ausstieg, wusste er, dass es Jordan war. Silas’ Herz machte einen Sprung, dann hüpfte er selbst vom Sofa und rannte zur Haustür. »Tante Ellie!«, schrie er. »Jordan ist hier.«
    Er kämpfte mit dem Türschloss, bis Ellie ihm zu Hilfe kam. »Langsam, Silas«, ermahnte sie ihn.
    Doch er schoss regelrecht zur Tür hinaus, lief zu Jordan und schlang ihr die Arme um die Taille. Als er dabei einen Schuh gegen den Kopf bekam, blickte er auf und sah, dass sie einen kleinen Jungen auf dem Arm hatte.
    »Sie haben Miguel gefunden«, rief Ellie überrascht und gleichzeitig erfreut aus.
    »Klar doch. Hi, Silas.« Jordan lächelte ihn an, wodurch an den Augenwinkeln Lachfältchen entstanden, zog ihn an sich und drückte ihn. »Ich habe dich so vermisst, Großer! Wie geht’s dir denn?«
    »Ganz gut.« Silas musterte Miguel. Der fremde Junge sah ganz anders aus, als er ihn sich vorgestellt hatte. »Er ist echt klein«, platzte er heraus.
    »Kommt rein«, bat Ellie nachdrücklich. »Hier draußen ist es zu heiß.«
    Jordan schob Silas vor sich her ins Haus. Im Wohnzimmer ging sie in die Knie und setzte Miguel ab, doch der Junge wollte sie nicht loslassen.
    »Alle mal herhören, das ist Miguel«, tat Jordan kund und behielt ihn im Arm.
    Christopher kam näher, und Caleb hörte mit seinem Spielzeugauto lange genug auf zu spielen, um sich den Fremdling zumindest anzusehen. Sogar Colton schien in ihre Richtung zu krabbeln.
    Silas blickte in Miguels dunkle Augen und fragte sich, wieso er so ängstlich guckte. Damit er sein Gesicht besser sehen konnte, setzte er sich auf den Boden. »Du bist echt klein«, wiederholte er noch einmal.
    »Er ist erst vier«, sagte Jordan.
    Silas sah ihn sich genauer an. Er war klein und mager. »Kann er sprechen?«, fragte er dann.
    »Das wird er, sobald er so weit ist«, versicherte Jordan dem Jungen und streichelte ihm, wie sie es manchmal tat, über den Kopf. Ihre Augen schimmerten feucht.
    »Bitte nicht weinen!«, rief Silas erschrocken
    »Ich bin nur so froh«, entgegnete sie mit einem Lächeln, sodass ihm ganz warm ums Herz wurde.
    Colton war inzwischen quer durchs Zimmer gekrabbelt und zog Miguels Aufmerksamkeit auf sich, als er nach den Schnürsenkeln des Jungen grapschte und sie sich in den Mund zu stecken versuchte.
    »Dummes Baby«, sagte Jordan.
    Miguel streckte die Hand aus und berührte vorsichtig Coltons blonde Haare.
    »Er mag Babys, was?«, schlussfolgerte Silas.
    »Große Kinder auch«, versicherte ihm Jordan.
    »Und Autos?«, fragte der Junge weiter und zauberte einen
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