Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
Vom Netzwerk:
seines kräftigen kleinen Körpers an seiner Brust und roch seinen süßen Babyduft.
    Doch als er eintrat, schlug ihm nicht wie erwartet Wärme entgegen. Vielmehr war es kalt ihm Haus, es herrschte eine Grabesstille und die gewohnten Gerüche hatten sich verzogen.
    Mit einem Anflug von Angst schaltete Solomon das Licht an. Im dem blendenden Schein der Lampe bestätigte sich, was ihm seine übrigen Sinne signalisiert hatten. »Candace!« Seine besorgte Stimmte hallte von den leeren Wänden und der hohen Decke wider. »Nein!«, ächzte er und ließ den Rucksack fallen.
    Drei Stufen auf einmal nehmend rannte er die Treppe hinauf, stürmte den breiten Flur entlang und stieß die Tür zum Kinderzimmer auf. Der unerbittliche Mond beleuchtete ein Zimmer, das ebenso verwaist war wie der Rest des Hauses. Das Licht musste er gar nicht erst einschalten. Nur die Teddybärbordüre an der Wand war noch da.
    »Oh Gott«, stöhnte er, taumelte zurück in den Flur und stakste zum Elternschlafzimmer. Er rauschte durch die Doppeltür und starrte in den Raum vor ihm. Weg. Alles weg.
    Schaudernd drehte er sich um und kehrte ins Kinderzimmer zurück. »Silas«, jammerte er und fühlte sich, als habe man ihm sämtliche Eingeweide herausgerissen. An der Stelle, an der das Kinderbett gestanden hatte, sank er auf die Knie, vergrub das Gesicht in den Händen und weinte.

1
    Amazonas, Venezuela
    Die Flügeltüren der Kapelle von La Misión de la Paz flogen auf, woraufhin die dort Versammelten erstarrten. Der Eindringling kam aus dem gleißenden Sonnenlicht hineingehastet, seine braunen Glieder glänzten vor Schweiß, sein Atem ging stoßweise, sodass er seine Mitteilung nur unterbrochen hervorbrachte: »
Guerillas se acercan
.
¡Hay por lo menos cincuenta y llevan armas!«
    Guerillas kommen. Mindestens fünfzig, und sie sind bewaffnet
. Während ihr die Übersetzung der Botschaft durch den Kopf ging, richtete sich Jordan Bliss, die gerade einen Schüler unterwiesen hatte, auf und blickte Pater Benedict an, um zu sehen, wie er reagierte.
    Auf dem gütigen Gesicht des Priesters spiegelte sich Sorge wider. »Sie hätten schon vor zwei Wochen abreisen sollen«, sagte er zu ihr. »Jetzt müssen Sie sich mit uns verstecken.«
    »Es war meine freie Entscheidung, Pater«, rief sie ihm freundlich ins Gedächtnis, während sie zu dem Grund für ihr Bleiben herübersah, dem vier Jahre alten Miguel, der hinter ihr kauerte und seine Schiefertafel umklammerte. Sie hatte ihn trotz der politischen Wirren in Venezuela und der zunehmenden Gefahr für Amerikaner unmöglich im Stich lassen können.
    »Los«, drängte Pater Benedict, der sich als Brite in einer kaum weniger bedrohlichen Lage befand. »Holen Sie die Kinder. Wir verstecken uns alle im Weinkeller. Pedro, lauf und bring Schwester Madeline her«, fügte er auf Spanisch hinzu. »Schnell.«
    Jordan rief die Kinder zusammen und wies sie an, ihre Tafeln unter den Kirchenbänken liegen zu lassen. Miguel nahm sie auf den Arm. Er schlang seine Ärmchen um ihren Hals, doch er war so dünn, dass sie sein Gewicht kaum spürte.
    »Hier entlang«, gab der Priester den Weg vor und lief zur Sakristei, die durch einen Vorhang vom Altarraum abgetrennt war. Dort angelangt, schob er mit dem Fuß den abgetretenen Teppich beiseite. Eine in den Steinfußboden eingelassene hölzerne Klappe führte in den Keller. Als er sie anhob, war darunter eine Treppe zu sehen, deren Stufen in der Dunkelheit verschwanden. Modergeruch stieg auf.
    Jordans Angst vor geschlossenen Räumen ließ sie zurückschrecken. Hinter ihr drängten sich, instinktiv schweigend, die Kinder.
    »Nehmen Sie die Kerzen«, instruierte der Priester sie und hielt ihr eine Handvoll hin. »Streichhölzer«, ergänzte er mit bemerkenswert ruhiger Stimme. Sie verstaute sie in den tiefen Taschen ihrer kurzen Cargohose, während Pater Benedict ein Tuch von einem Korb hob und den Brotlaib für die Abendmesse herausnahm. »Den werden wir brauchen.«
    Nur Gott wusste, wie lange sie dort unten ausharren müssen würden. Und ob die Guerillas, die auf dem Weg zu ihnen waren, ihnen mit Eifer nachspüren oder einfach weiterziehen würden.
    »Los«, sagte der Priester und wies mit einem Nicken auf die Stufen.
    Obwohl es ihr vor Panik fast die Kehle zuschnürte, befahl Jordan ihrem kleinen Trupp, sich an dem wackeligen Geländer festzuhalten und ihr zu folgen. Dann wagte sie den ersten Schritt in die Untiefen der Erde und machte gleich darauf den zweiten.
    Kaum umgab sie die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher