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Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982
Autoren: H. J. Alpers
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deutschen SF-Heftromane angeht, so schien mir der Rahmen dieses Almanachs dafür keine geeignete Plattform zu sein. Wer sich hier informieren will, kann dies ohnehin leicht tun.
    Was der eine oder andere sonst noch vermissen mag, fehlt vielleicht deshalb, weil es mir, dem Herausgeber, nicht so wichtig, nicht so gut wie hier Vertretenes erschien, vielleicht auch einfach deshalb, weil ich es nicht kannte. In der einen oder anderen Art wird ein solcher Almanach zwangsläufig seine Lücken haben …
    Kommen wir zu dem, was dieser Band vorzuweisen hat. Es wurde darauf verzichtet, die Beiträge chronologisch anzuordnen. Entweder der einzelne Text ist aus sich heraus interessant genug oder nicht – das Alter sollte hier zunächst einmal eine untergeordnete Rolle spielen. (Tatsächlich kommen mir einige der ältesten Beiträge am modernsten vor …) Hier im Nachwort sei allerdings zur Einordnung bemerkt: Die Beiträge von Paul Scheerbart, Kurd Laßwitz, Gustav Meyrink und Carl Grunert stammen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die von Friedrich Freska, Alfred Manns, Othmar Sterzinger, Otfried von Hanstein, Kurt Kusenberg und Paul Gurk aus der Zeit zwischen den Weltkriegen, die von Axel Eggebrecht, Jürgen Nowak, Wolfgang Jeschke und Herbert W. Franke aus der Zeit von 1945-1960.
     
    Zu den Autoren:
    Paul Scheerbart lebte von 1863-1915 und schrieb eine Reihe von skurril-phantasievollen Werken der phantastischen Literatur, darunter Lesabendio. Ein Asteroiden-Roman (1913) und der Band Astrale Noveletten (1912), aus dem die drei hier abgedruckten Erzählungen entnommen wurden. Kurd Laßwitz, mit dem Roman Auf zwei Planeten der wohl wichtigste Klassiker der deutschen SF, war ein Zeitgenosse Scheerbarts und lebte von 1848-1910. Einzelheiten über Laßwitz sind Helmut Krohnes Beitrag über diesen Autor zu entnehmen. Laßwitz’ Kurzgeschichten werk wurde in dem Moewig-SF-Band Traumkristalle wieder zugänglich gemacht; hier werden zwei Romanauszüge präsentiert. Im übrigen sei, was Laßwitz und Scheerbart angeht, auf das Lexikon der Science Fiction-Literatur verwiesen.
    Gustav Meyring (eigentlich Gustav Meyer) lebte von 1868-1932 und zählt zu den wichtigsten und bekanntesten Vertretern der deutschsprachigen phantastischen Literatur. Er verfaßte u. a. Werke wie Der Golem (1915), Das grüne Gesicht (1916) und Walpurgisnacht (1917). Die hier abgedruckte Erzählung wurde dem Sammelband Des deutschen Spießers Wunderhorn (1913) entnommen und ist eine Satire, die beispielsweise Kurt Tucholsky außerordentlich gut gefiel. Viel unbekannter (und sicherlich als Autor auch unbedeutender) ist Carl Grunert, von dem mir zwar das Geburtsdatum (1865), aber nicht das Todesjahr bekannt ist. Grunert veröffentlichte zwischen 1904 und 1908 vier Sammelbände mit SF-Erzählungen. Er schrieb eine für damalige Zeiten recht moderne Science Fiction und adaptierte als einer der ersten deutschen Autoren Themen wie Zeitreise und extraterrestrische Aggressoren.
    Was die nächste Autorengruppe angeht, so besitze ich über Alfred Manns und Othmar Sterzinger nur die eine Information, daß die hier abgedruckten Erzählungen in einem 1919 erschienenen Sammelband mit phantastischen Erzählungen erschienen sind. Dem gleichen Band entnommen wurde auch die Geschichte von Friedrich Freksa, dessen Roman Druso oder Die gestohlene Menschheit (1931) unter dem Verdacht steht, antisemitische Propaganda betrieben zu haben. Davon ist in Freksas Erzählung nichts zu spüren, im Gegenteil, sie wirkt eher wie eine Satire auf deutsches Spießertum, und tatsächlich war Kurt Friedrich-Freksa (1882 – 1955), wie er eigentlich hieß, zeitweise Mitherausgeber der satirischen Zeitschrift Phosphor.
    Otfried von Hanstein (1869-1959) hat insgesamt etwa 150 Romane verfaßt, darunter mindestens fünf SF-Bücher, die auch ins Amerikanische übersetzt und in Hugo Gernsbacks SF-Magazinen in Fortsetzungen veröffentlicht wurden. Der hier veröffentlichte Romanauszug (aus Mond-Rak I) ist typisch für diesen Autor.
    Einen ganz anderen Hintergrund hat Kurt Kusenberg, der 1904 geboren wurde. Er war zeitweise Journalist, dann sehr lange Übersetzer, Herausgeber und Lektor bei Rowohlt. Die beiden hier veröffentlichten Kurzgeschichten entstanden 1936 bzw. 1939 und wurden erstmals 1940 in dem Sammelband La Botella veröffentlicht. Kurze, skurrile Sachen dieser Art kennzeichnen diesen Autor.
    Paul Gurk, der hier mit zwei Romanauszügen aus Tuzub 37. Der Mythos von der grauen Menschheit oder von
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