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Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982
Autoren: H. J. Alpers
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Vermerken in der Familiengeschichte.
    In der bislang umfangreichsten Darstellung der Entwicklung der Science Fiction im deutschsprachigen Raum von Manfred Nagl 4 wird Karl August von Laffert nur am Rande erwähnt. (Siehe dort S. 159/160, Anm. 50, und Seite 164/65 laufender Text sowie Anm. 84 und 85 sowie 93.) Nagl bezieht sich bei kurzen Zitaten ausschließlich auf einen einzigen Roman des Autors. Im Literaturverzeichnis erwähnt er lediglich fünf Romane des Autors; über das Leben von Lafferts erfahren wir gar nichts.
    Einige wenige biographische Daten sind dem Heyne-SF-Lexikon 5 zu entnehmen; es fehlt allerdings die Angabe des Todesjahres. Die bibliographischen Angaben folgen dem Transgalaxis-Katalog von Bingenheimer.
     
Biographisches
     
    Karl August (IL) von Laffert wurde am 1. Juli 1872 in Dannenbüttel geboren; seine Eltern waren Karl August (I).) von Laffert (geboren am 4. Juni 1842, gestorben am 7. März 1915) und Antoinette von Laffert, geborene Stein (Lebensdaten unbekannt). Er besuchte die Gymnasien in Wolfenbüttel und Schwerin; während der Schuljahre lebte er bei Pensionseltern zur Untermiete. In seiner Gymnasialzeit lernte er den Autor von Max und Moritz und Die fromme Helene, Wilhelm Busch, kennen und scheint mit ihm viel zusammen gewesen zu sein. Jedenfalls spricht die Familienchronik der von Lafferts davon, daß der „Dichter-Philosoph Wilhelm Busch“ den „heranwachsenden jungen Mann stark beeinflußte“.
    Zum Abschluß seiner Schulzeit stellte er sich dem sogenannten „Fähnrichsexamen“, das er so gut bestand, daß ihm im Namen des Kaisers eine offizielle Belobigung ausgesprochen und er als Fahnenjunker in das hessische Dragoner-Regiment Nr. 23 in Darmstadt aufgenommen wurde. In dieser Einheit erhielt er auch das Leutnants-Patent. Dort scheint sich der junge Offizier schnell beliebt gemacht zu haben, denn die Familiengeschichte vermerkt dazu:
     
    „In der Gesellschaft und am hessischen Hofe spielte er bald eine Rolle, da er außerordentlich talentiert war. Hinzu kamen sein liebenswürdiges Wesen und sein Humor. Frühzeitig bildete er sein musikalisches Talent und seine schriftstellerische Begabung weiter aus. Er nahm in Darmstadt Unterricht in der Kompositionslehre und hat eine Fülle von schönen Liedern komponiert. Schon mit 24 Jahren wurde er Vorsitzender des Richard-Wagner-Vereins.“
     
    Bleibt anzumerken, daß von Laffert offensichtlich, was in der Familienchronik nicht detailliert aufgeführt wird, auch im späteren Leben weiter komponiert hat. Jedenfalls gibt es einen Hinweis darauf, daß seine Kompositionen bei Konzerten in Berlin des öfteren gespielt wurden.
    Während der Darmstädter Jahre heiratete Karl August von Laffert eine Tochter des Offiziers und Weltreisenden Schulze-Moderow, der zur damaligen Zeit als Abenteurer einen gewissen Namen hatte.
    Nach der Kommandierung auf die Kriegsakademie und die anschließende Versetzung in den Generalstab wurde von Laffert im Jahre 1910 Schwadronchef beim Fürstenwalder Ulanenregiment Nr. 3. Drei Jahre später kam er als Militärattache an die deutsche Botschaft in Konstantinopel und wurde in dieser offiziellen Funktion der internationalen Kommission zugeteilt, von der damals die endgültige Grenze Albaniens festgelegt werden sollte. Seine Frau Gertrud, die ihn auf den ausgedehnten Reisen begleitete, hat über die Arbeit an der albanischen Grenze einen Bericht mit dem bezeichnenden Untertitel „Aus dem Tagebuche einer deutschen Frau“ geschrieben, der 1916 erschienen ist. 6
    Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges befand sich von Laffert noch in Konstantinopel, wo ihn inzwischen eine enge Freundschaft mit Enver Pascha verband. Hauptsächliche Aufgabe der deutschen Botschaft in der Türkei war es damals, die Türken zum Eintritt in den Krieg an deutscher Seite zu bewegen. Daß dies gelang, scheint unter anderem auch auf von Lafferts Bemühungen zurückzuführen zu sein.
    Anschließend wurde von Laffert Verbindungsoffizier zu den Bulgaren und verfaßte einen ausführlichen Bericht über die Zustände im bulgarischen Heer, der in Potsdam archiviert wurde und heute nicht mehr zugänglich ist. Nachdem er zum Chef des Stabes einer Kavalleriedivision ernannt worden war, schrieb er ein Memorandum, in dem er die deutschen Erfolgsaussichten in dem sich ausweitenden Krieg äußerst negativ beurteilte. Als er diese Broschüre in nur wenigen Exemplaren an einige Bekannte verteilte, wurde er zum Infanterieregiment in Kottbus strafversetzt. Mit
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