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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust
Autoren: Riccarda Blake
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besonders gut zur Geltung. Selbst auf einem Modecover hatte Maggie noch nie einen Mann gesehen, der so makellos war, und sie musste sich schütteln, um sich wieder auf den Ernst der Lage zu konzentrieren. Die Hand in ihrer Handtasche suchte nach der Dose mit dem Pfefferspray.
    „Mir ist schon sehr viel Schlimmeres widerfahren.“ Der Fremde zeigte sich von Richies Drohung unbeeindruckt. „Doch nicht von solchen wie euch“, sagte er, und Maggie spürte das warnende Grollen seiner Stimme tief in ihrem Bauch. Er überragte selbst den größten der vier anderen um mehr als einen Kopf. „Wenn ihr jetzt geht, verspreche ich euch, wird euch nichts geschehen.“
    „Wenn ihr jetzt geht, wird euch nichts geschehen“, äffte Hank ihn nach und zielte mit der Pistole auf ihn.
    „Nicht schießen, Hank“, warnte Richie. „Dann kommen die Cops und verderben uns den ganzen Spaß. Ich mach das schon. Komm mit, Chuck“, forderte er den mit dem Brecheisen auf.
    Die beiden gingen auf den Fremden los. Und wieder fiel Maggie auf, dass sie sich wie wilde Hunde bewegten. Ängstlich, aber aggressiv. Sie war sich sicher, keiner dieser Kerle hatte jemals einen offenen, fairen Kampf gewonnen. Es war ihre Natur, zu tricksen, zu täuschen und nie alleine anzugreifen.
    Richie machte einen Sprung auf den Fremden zu - aber nur um ihn abzulenken. Der wahre Angriff kam von Chuck: In dem Moment, als der Fremde auf Richie reagierte, brachte der sich mit einem Satz nach hinten in Sicherheit, und Chuck hechtete mit hoch erhobener Brechstange auf Maggies Beschützer zu.
    Der durchschaute die Finte, wirbelte wieder in die andere Richtung - sein langer Ledermantel bauschte sich mit der schnellen, raubtierhaften Drehung - und führte mit einer Geschwindigkeit, mit der Maggie noch nie einen Menschen sich hatte bewegen sehen, einen verdammt hohen Kick aus, der Chuck mitten ins Gesicht traf, ehe der auch nur zuschlagen konnte. Maggie hörte das Brechen des Nasenbeins bis zu ihr hinüber.
    Aber noch ehe Chuck von dem Tritt in die Knie sackte, kam Richie schon wieder nach vorne gestürzt, um heimtückisch mit der zerbrochenen Flasche nach dem Hinterkopf oder dem Nacken des Fremden zu stechen. Viel zu schnell, als dass Maggie einen Warnruf hätte ausstoßen können. Doch ihr Beschützer schien damit gerechnet zu haben. Ohne sich überhaupt nur zu Richie herumzudrehen, machte er einen geschickten Schritt zur Seite, sodass der Feigling an ihm vorüber ins Leere stieß, und versetzte ihm einen derart derben und hart ausgeführten Faustschlag gegen die Schläfe, dass er seitlich weggeschleudert wurde und stolpernd zwischen überquellenden Müllcontainern zu Boden ging.
    Doch da war Chuck schon wieder da. Mit einem gurgelnden Schrei warf er sich auf den Fremden, das verdreckte Gesicht verschmiert vom Blut seiner eigenen gebrochenen Nase. Maggies Beschützer fing den mit dem Brecheisen sensenartig ausgeführten Schlag mit gnadenlos festem Griff ab und verdrehte Chuck den Arm.
    „Hilf ihnen“, wies Hank den Vierten ihrer Gruppe an, als er erkannte, dass sie den Fremden völlig unterschätzt hatten.
    „Mit dem Messer?“, fragte der ungläubig. „Spinnst du? Schieß ihn einfach über den Haufen.“
    „Dann kommen die Cops.“
    „Na und? Bis die hier sind, sind wir schon lange weg. Wir nehmen die Kleine einfach mit in unseren Keller und können uns da ganz ungestört mit ihr beschäftigen.“
    Der Fremde brach Chuck die Schulter, während der sich aus seinem Griff herauszuwinden versuchte, und stoppte den erneut angreifenden Richie ein für alle Mal mit dem Brecheisen.
    Dann drehte er sich zu Hank und dem Vierten um. Maggie stand zwischen ihm und ihnen.
    „Wer bist du?“, zischte Hank. „Ihr gottverdammter Schutzengel?“
    Der Fremde nickte grimmig und begann, auf sie zuzugehen. Er wirkte nun noch raubtierhafter, und seine schon zuvor glühenden Augen brannten in kaltem Zorn.
    Da sprang der Kerl mit dem Messer Maggie von hinten an, packte sie und hielt ihr die Klinge gegen die Kehle. „Sieh zu, dass du endlich Land gewinnst!“, rief er.
    Ohne in seinem Gang innezuhalten, führte der Fremde eine schnelle Bewegung aus ... mit der Hand, in der er die Brechstange hielt. Noch ehe Maggie verstand, was er getan hatte, fühlte sie, wie der Griff ihres übel riechenden Angreifers sich löste und hörte, wie das Messer scheppernd vor ihren Füßen auf das Kopfsteinpflaster fiel.
    Er schrie ganz dicht bei ihrem Ohr auf und sackte hinter ihr in die Knie. Erschrocken
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