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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust
Autoren: Riccarda Blake
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ihn sagen, ohne dass er gesprochen hatte. Schlaf.
    Ihre Augen schlossen sich. Der Schmerz war nun vollständig verschwunden. Sie fühlte noch seine unglaublich starken Hände ... seine sanften, warmen Lippen ... dann nichts mehr.
    Als Maggie das nächste Mal wieder zu sich kam, lag sie in ihrem eigenen Bett. In ihrem winzigen Zwei-Zimmer-Apartment in Chelsea, das sie, obwohl es in der Bausubstanz stark heruntergekommen war, in den letzten drei Jahren in ein kleines Schmuckkästchen verwandelt hatte. Sofort schlug sie die Decke zur Seite weg und schaute auf ihren Bauch. Da war nichts. Nicht der kleinste Kratzer.
    Gott sei Dank! Ich habe das alles tatsächlich nur geträumt.
    Erleichtert ließ sie sich in ihre Kopfkissen zurückfallen, deckte sich wieder zu und lachte befreit auf. Dann aber runzelte sie kurz die Stirn. Wenn das alles nur ein Traum war, waren es auch die Diamanten. Mit einem Schlag waren ihre Geldsorgen wieder da. Nun würde sie doch aus New York wegziehen müssen.
    Aber, was soll’s? Hauptsache, ich lebe!
    Dass das alles nur ein Traum gewesen war, bedeutete allerdings auch, dass der Fremde nie wirklich existiert hatte, und diese Erkenntnis fühlte sich zu ihrer großen Überraschung an wie ein schrecklicher Verlust. Kein Wunder, dass er der wohl attraktivste Mann war, den Maggie jemals gesehen hatte - sie hatte ihn in ihrem eigenen Traum erfunden ... nach ihren Wünschen und Vorstellungen. Groß, stark, düster, raubtierhaft, wild. Sie seufzte sehnsuchtsvoll ...
    ... und erschrak im nächsten Moment bis ins Mark, als der Fremde plötzlich in der Tür zu ihrem Schlafzimmer stand.
    Er hielt ein Tablett in seinen Händen.
    „Hallo, Traummann“, sagte Maggie mit einem Schmunzeln. Der Schreck war so schnell verschwunden, wie er gekommen war. Ihr vom Himmel gefallener Retter brachte ihr Tee und Essen ans Bett. Wie alles andere zuvor musste das hier einfach ebenfalls ein Traum sein. Sie konnte sich zwar nicht erinnern, wann sie jemals so lebendig geträumt hatte, aber es war die einzig logische Erklärung.
    Er neigte den Kopf zur Seite und betrachtete sie neugierig. Ein Lächeln glitt auf seine vollen Lippen, und er kam zum Bett hinüber. „Das ist kein Traum, Magdalena. Ich bin wirklich hier.“
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    „Du bist ...?“
    „Echt.“ Er stellte das Tablett auf den Nachttisch neben dem Bett und schenkte ihr Tee in eine Tasse.
    „Aber ... der Löwe“, brachte sie hervor, „... die Flügel ... das Empire State Building ...?“
    Der Fremde setzte sich auf den Bettrand, reichte ihr die Tasse und runzelte fragend die Stirn. „Das wiederum musst du geträumt haben“, sagte er. „Du hast bei dem Überfall einen ziemlich schweren Schlag auf den Kopf bekommen. Deinen Namen und deine Adresse habe ich von einigen Rechnungen in deiner Handtasche. Da war auch der Schlüs sel Also habe ich dich nach Hause gebracht.“
    „Einen Schlag auf den Kopf?“, fragte Maggie aufgebracht. „Der Kerl hat auf mich geschossen.“
    „Nein“, erwiderte der Fremde. „Dazu kam er nicht mehr.“
    „Aber ..." Sie schlug die Decke zum zweiten Mal auf, nur um ganz sicherzugehen, und betrachtete ihren Bauch, ohne sich darum zu kümmern, dass der Fremde sie jetzt nackt sehen konnte. Wenn er sie nach Hause und ins Bett gebracht hatte, musste er ohnehin derjenige gewesen sein, der sie ausgezogen hatte.
    „Siehst du“, sagte er. „Keine Wunde. Nirgends.“
    „D-d-du hast sie weggeküsst“, sagte Maggie und merkte erst dann, wie albern das klang.
    „Weggeküsst? Eine Schusswunde?“ Er schaute sie nachsichtig an. „Das muss der Schock sein. Komm, trink einen Schluck Tee, dann geht es dir sofort wieder besser.“ Der Blick seiner braunen Augen war dabei so sanft und eindringlich, dass sie gar nicht anders konnte, als zu tun, was er sagte. Der Tee war stark und süß. Sie spürte, wie sich die Wärme angenehm in ihrem Brustkorb und ihrem Bauch ausbreitete; zusammen mit der Erkenntnis, dass der Fremde ihr das Leben gerettet hatte. Mit der Erkenntnis kam die Dankbarkeit.
    „Ohne dich ...“, begann sie zu sagen.
    Doch er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Ohne mich wärst du erst gar nicht in diese Situation gekommen. Das war das Mindeste, das ich tun konnte.“
    Sie nahm seine Hand von ihrem Mund, ließ sie aber nicht los. Sie fühlte darin die Stärke, die sie vorhin beim Kampf in seinen unglaublichen Bewegungen gesehen hatte. „Dein Leben zu riskieren, nur um mich ...“
    „Ich durfte
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