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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)
Autoren: Ju Honisch
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meine Liebe geben. Liebe ist eine bessere Grundlage für ein gemeinsames Leben als Dankbarkeit.“
    Sie schwankte, und er hielt sie an einem Arm fest und stützte sie. Er blickte sie besorgt an.
    „Du scheinst dir so sicher zu sein“, sagte sie, „und ich bin nur noch durcheinander. Es fühlt sich an, als wäre die Welt um mich herum zu Bruch gegangen, und ich wäre in den Trümmern verschüttet.“
    „Ich bin nicht weniger verwirrt als du. Doch ich habe Vertrauen. Das Schicksal hat uns nicht ohne Grund zusammengeführt, meinst du nicht?“
    „Du klingst wie Sutton.“
    „Ich war einmal ein Meister des Arkanen.“
    „So wie Sutton?“
    „Mächtiger und weniger realistisch.“
    „Kannst du Tricks vollführen wie er?“
    Er lachte leise.
    „Sutton ist kein dressierter Pudel. Er vollführt keine Tricks. Er kanalisiert Energie, um die Parameter des Seins zu manipulieren. Er hat dich doch auch ein wenig geheilt.“
    Sie taumelte wieder, und diesmal fing er sie und zog sie in seine Arme. Sein kräftiger Körper war warm und erschien zuverlässig. Sie lehnte sich gegen ihn und fühlte sich mit einem Mal sicher.
    „Ich bin so müde“, sagte sie.
    „Ich bringe dich jetzt ins Bett.“
    Ein Zittern durchlief sie, und er fuhr fort.
    „Hab keine Angst. Ich werde nie etwas von dir einfordern, das du nicht willens bist zu geben. Du wirst bei mir immer sicher sein.“
    „Das ist gut“, murmelte sie in seine Schulter, „und was ich heute nicht kann, muss …“ Sie atmete tief durch. „… muss ja nicht so bleiben.“ Dann hob sie ihren Kopf und küsste schüchtern seine Wange.
    „Ich freue mich darauf“, gab er zurück.
    Er drehte seinen Kopf und küsste sie auf die Stirn. Ein Anfang war gemacht.

Epistula

    November 1867
    V e rehrte Brüder der Aroria-Loge,
    Sie werden sich freuen zu hören, dass wir die verlorenen Bücher wiedergefunden haben. Sie waren im Besitz von Bruder Georg Thimotheus’ Nachfahren, die sie mehrere Generationen lang in einem Geheimzimmer versteckt hatten. Wir werden die Bücher mitbringen, wenn wir hier fertig sind.
    Die Suche nach den Büchern stellte sich allerdings als weitaus gefährlicher heraus, als wir uns das vorgestellt hatten, denn wir wurden durch Meister Georg Thimotheus’ Nachfahren in Ereignisse gezogen, die uns mit dem residualen Geist des Meisters selbst konfrontierten, wie auch mit einem Feyon, einem Gespenst, einer Dimensionsfalte, der Fraternitas Lucis, riesigen Werwölfen, einigen jungen Damen in Not (die unser junger Bruder McMullen allesamt zu retten trachtete), und das alles bei wirklich unerfreulichen Wetterbedingungen.
    Ich bin mir sicher, Sie brennen darauf, die Einzelheiten zu erfahren, und tatsächlich arbeiten Bruder McMullen und ich intensiv daran, einen detaillierten Bericht für unsere Bibliothek abzufassen. Freilich werden wir dazu noch einige Zeit benötigen, bis wir alle Einzelheiten aus den Memoiren und dem Gedächtnis der Familie zusammengetragen haben. Bei dieser Familie logieren wir im Moment. (Sie werden sich sicherlich freuen zu lesen, dass die Küche ganz ausgezeichnet ist.)
    Für jetzt wollen wir es bei der Kurzfassung bewenden lassen. Das Unglück fing während des Österreichischen Erbfolgekrieges an, als besonders grausame Milizionäre unter der Führung des Franz Baron von der Trencks, der für die österreichische Seite kämpfte, Ostbayern überfielen und den Landstrich mit unglaublicher Brutalität verwüsteten. Während der Kämpfe wurden der Bruder von Meister Georg Thimotheus und dessen Familie ausgelöscht. Der fehlgeleitete Kollege und Logenbruder versuchte daraufhin, die Kampagne von der Trencks durch den Einsatz besonders kruder magischer Mittel aufzuhalten. Er fing einen der Soldaten und führte ein Blutopfer an ihm durch, um so das Übel, das sein Land befallen hatte, auszumerzen.
    Sein Unterfangen ging schief, da sich der Ort, den er für dieses Opferritual ausgesucht hatte, als besonders hoch an natürlicher arkaner Energie herausstellte. Diese Energie steigerte die arkanen Kräfte und verursachte einen größeren Bruch im Realitätsgefüge. Verschlimmert wurde die Situation noch dadurch, dass Meister Georg Thimotheus nicht einberechnet hatte, dass er bei seinem Ritual gestört wurde, und zwar von einer Schar Raben, einem Wolf und zudem noch von dem ortsansässigen Feyon, einer Dryade.
    Das wirre Ergebnis war dann eine Reihum-Verschiebung von Wirklichkeit und Lebenskraft. Eine Dimensionstasche bildete sich aus Aspekten des
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