Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)
Autoren: Ju Honisch
Vom Netzwerk:
Rosenkranz.
    Sie tat nichts Böses.
    Der Wolf blickte sie argwöhnisch an. Er lag auf dem Boden. Der Schattenwolf betrachtete sie voller Interesse und bewegte sich dann in ihre Richtung.
    Ihr verletzter Wolfsfreund rappelte sich mühsam hoch, stand schließlich auf drei Beinen da und knurrte das Geistertier an. Es sah aus, als knurrte er sich selbst an.
    „Sutton! Das wäre jetzt ein exzellenter Moment, um aufzuwachen!“ Der junge Mann schüttelte den Meister an der Schulter.
    „Mr. McMullen, schön, Sie zu sehen“, flüsterte Konstanze beinahe zu höflich, ohne ihn anzublicken. Ihre Konzentration wurde durch andere Dinge gehalten.
    McMullen nickte.
    „Fräulein Vanholst.“
    „Werden wir sterben?“ Eine sinnlose Frage in Anbetracht der Situation.
    „Das ist wahrscheinlich. – Allerdings hat die Wahrscheinlichkeit als solche wenig Anteil an dieser Situation. – Sutton! Sie müssen etwas tun. Meine Feder … geht zu Ende.“
    „Ich will nicht sterben. – Wie bekomme ich die Mädchen aus dem Baum?“
    Neben dem Baum erschallte ein Schrei. Gütze hatte versucht, sich an den Soldaten anzuschleichen. Doch diese abgeschlossene Welt war zu klein, als dass man ungesehen irgendetwas machen konnte. So standen sie nun in einer Reihe, der Magier bedrohte den Soldaten, der Soldat bedrohte den Preußen.
    Der Magier änderte die Position seiner gleißenden Hände und gestikulierte heftig. Rauch trat aus seiner Kutte aus.
    „Oh, oh“, sagte McMullen.
    „Was?“, fragte Konstanze, ohne ihre Augen von den Wölfen zu lassen.
    „Sie verbünden sich gegen uns.“

Kapitel 86

    R ichard sah sein Spiegelbild an und begriff nicht, was es zu bedeuten hatte. Wie ein böser Zwilling starrte die Schattenbestie zurück und wartete auf eine Gelegenheit – nur um was zu tun?
    Der brennende Schmerz in seinem Vorderbein – nein, in seinem Arm – vernebelte sein Denken. Blut lief aus der Wunde. Es war Zeit zu sterben, und er fühlte sich hin- und hergerissen zwischen Resignation und Zorn. Er hatte immer gewusst, dass er anders war. Doch er hatte nie gewusst, warum. Und diese Situation war nicht unbedingt erhellend. Er starb unwissend.
    So viele Feinde. Sein Erzfeind – auf welcher Seite war der Vogelmann?
    Er blickte zur Seite, sah Sutton, dessen Name von dem jungen Mann nun so oft gerufen worden war. Der Magier erwachte, doch es war schon zu spät. Die Feinde hatten sich versammelt. Nur der Mönch, gegen den Richard gekämpft hatte, schien auf der falschen Seite zu sitzen, mitten unter ihnen. Er leierte seinen Spruch immer wieder herunter, Mal um Mal. Er blutete heftig von den vielen Bisswunden, die Richard ihm beigebracht hatte, während des Kampfes, aus dem sie beide verwundet und verwirrt hervorgegangen waren.
    Er hätte ihn töten sollen.
    Der Mann dachte vermutlich dasselbe über ihn.
    Die Ereignisse rasten zu schnell an Richard vorbei, als dass er ihnen in seinem gegenwärtigen Zustand geistig hätte folgen können. Alles geschah gleichzeitig, ein Feuerwerk punktueller Ereignisse. Richard konnte nur noch Zuschauer sein, während ihm das Begreifen entglitt.
    Der junge Mann schrie auf, als seine Füße den Boden verließen und er gegen jede Schwerkraft aufwärts gezogen wurde.
    Der Magiermönch sammelte seine Energie erneut und fokussierte sie auf die Gruppe auf dem Gipfel. Konstanze warf sich herum und versuchte, den jungen Mann zu erhaschen.
    Reine Energie züngelte. Vögel flogen ihre Kreise an der röhrenförmigen Welt entlang, die einen im, die anderen gegen den Uhrzeigersinn. Fast berührten sie sich.
    Sutton erhob sich unsicher. Der Preuße lud seine Waffe neu. Der Schattenwolf schlich sich an, ein Bild fast transparenter Wut.
    Konstanze suchte mit einer Hand in ihrem Kleid herum, während sie mit der anderen vergeblich versuchte, den jungen Mann zu ergreifen. Sutton hob seine Hände gegen die Feinde und murmelte: „Vielleicht besser nicht …“ Besser was nicht?
    Die alte Kath stand neben dem Baum als durchscheinende Gestalt. Der junge Mann drehte sich noch in der Luft und versucht, sich gen Boden zu strecken. Kath streckte eine Schattenhand nach dem Baum aus.
    Der gewichtige Priester erblickte Kath. Die Mädchen in dem Baum rührten sich nicht. Waren sie schon tot? Der Pfarrer zupfte ungeduldig an der Kutte des Magiers und rief: „Da drüben! Sehen Sie!“
    Der Mönch ignorierte seinen Vorgesetzten und auch Kath. Kath blickte Richard an.
    „Es tut mir leid“, dachte Richard. „Dein Blut klebt an meinen Händen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher