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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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zu den anderen zurück. »Was ist mit ihm? Was ist mit Karvanak?«
    »Am Ende haben wir es nur mit vereinten Kräften geschafft, ihn zur Strecke zu bringen«, sagte Smoky. Er winkte Camille zu sich heran, und sie setzte sich auf seinen Schoß. Er schlang den Arm um ihre Taille und seufzte tief. »Er war ein Höherer Dämon, aber dennoch... war er nur ein Dämon. Es gibt Tausende wie ihn in den Unterirdischen Reichen.« Er sprach den Gedanken nicht aus, der uns allen bei diesen Worten durch den Kopf ging.
    Tausende von Dämonen, die nur darauf warteten, dass Schattenschwinge die Schleusen öffnete.
    Jetzt fiel mir auf, dass Fraale und Roz nirgends zu sehen waren. Als ich mich nach ihnen erkundigte, runzelte Menolly die Stirn. »Sie sind nach dem Kampf gleich gegangen. Roz hat gesagt, sie müssten miteinander reden.«
    »Zum Teufel. Diesmal haben wir das Siegel gerettet, aber fast zwei von uns verloren.« Ich ging zurück zu Chase und nahm seine Hand. Was wohl geschehen würde, wenn er aufwachte ? Mit ihm... mit uns ?
    »Ich nehme an, alle anderen sind unversehrt? Mehr oder weniger?«, fragte ich, Chases Hand noch in meiner. Seine andere Hand war dick verbunden, und seine etwas gesündere Gesichtsfarbe sagte mir, dass die Infektion erfolgreich bekämpft wurde. Aber Infektionen und eingebüßte Fingerspitzen waren nichts im Vergleich zu schlimmen Erinnerungen.
    »Ja«, sagte Camille. Sie sog tief die Luft ein, hielt sie kurz an und stieß sie dann scharf wieder aus. »Und du - du hast uns alle gerettet. Der Falxifer hätte alle in diesem Raum getötet, wenn du nicht... na ja... getan hättest, was du eben getan hast.«
    Ich blinzelte nachdenklich. Ich hatte den anderen ja noch nichts von dem Geisterleoparden erzählt. Meiner Zwillingsschwester. Ich versuchte, die passenden Worte zu finden, doch dies war nicht der richtige Zeitpunkt. Im Moment konnte ich an nichts anderes denken als den Schmerz tiefster Erschöpfung, der sich durch meinen ganzen Körper zog. Daran, dass meine beiden Liebhaber schwer verletzt waren. Daran, dass mein Dolch zu mir gesprochen hatte, meine tote Schwester erschienen war, um an meiner Seite zu kämpfen, und dass mein Herr - einer der Schnitter - wollte, dass ich sein Kind gebar. Ich fühlte mich derart überwältigt, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte.
    Und dann geschah ein Wunder. Vielleicht hatte auch eine der Ewigen Alten für einen Augenblick auf uns herabgelächelt. Chase schlug die Augen auf und drückte meine Hand. Ich winkte Sharah herbei.
    »Er ist wach. Du hast doch gesagt, du hättest ihn sediert.«
    »Nein«, flüsterte Chase, als Sharah herbeieilte. »Ich muss Delilah etwas sagen, ehe ich schlafe. Bitte.«
    Sharah trat zurück und nickte mir zu.
    Ich beugte mich über das Bett und hielt das Ohr dicht an Chases Lippen. »Was ist denn, mein Schatz?«
    Er erschauerte und flüsterte dann: »Es tut mir leid. Das mit Erika. Ich war so ein Idiot. Ich dachte... ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe, aber bitte, sag mir, dass du mich nicht verlassen wirst. Versprichst du mir, dass du nicht weggehst?«
    Ich starrte in diese tiefbraunen Augen und stürzte hinein. Ich verlor mich so tief darin, dass ich keine Chance mehr hatte, umzukehren und zu gehen. »Ich bin hier. Ich gehe nicht weg. Wenn du dich besser fühlst, reden wir darüber. Wir finden schon einen Weg.«
    Eine Träne rann ihm über die Wange, und er drückte meine Hand an seine Lippen. »Du bist es, Delilah. Nur du. Und ganz egal, was nötig ist - welches Arrangement du willst, ich werde es akzeptieren. Was immer ich tun soll, um meine Lügen wiedergutzumachen, sag es mir, und ich tue es. Selbst wenn... selbst wenn du Zachary willst. Er hat mir das Leben gerettet und wäre selbst beinahe umgekommen. Wie könnte ich ihm das je vergessen? Wie kann ich ihm das je vergelten?«
    Ich drückte ihm den Zeigefinger an die Lippen. »Psst. Streng dich jetzt nicht an.
    Du musst schlafen, und wenn du aufwachst, bin ich da. Wir finden einen Weg, Chase. Meine Eltern haben es geschafft; irgendwie werden wir es auch schaffen.«
    Seine Augen schlossen sich, und ein leichtes Schnarchen drang pfeifend aus seiner Nase. Da lächelte ich. Alles würde wieder gut werden. Musste einfach wieder gut werden.

 
Kapitel 28
     
    Ich verbrachte die Nacht im Krankenhaus, in dem Bett neben Chase. Camille und Morio gingen nach Hause und kümmerten sich dort um alles. Wir hatten eine Menge Haushaltskram zu ersetzen, und Iris hatte zwar schon
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