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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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wieder zu mir kam, lag ich in meiner gewohnten Gestalt auf dem Rücken, und Camille tätschelte mir das Gesicht. »Delilah, Delilah? Alles in Ordnung?«
    Ich blinzelte im grellen Licht, das den Raum erfüllte, und ließ mir von ihr helfen, mich aufzusetzen. Wo zum Teufel war ich? Ich blickte mich um und stellte fest, dass wir uns im Krankenhaus des AETT-Hauptquartiers befanden und ich auf einer Untersuchungsliege saß.
    »Wie lange war ich weg?«, fragte ich und verzog das Gesicht. Mein Kopf tat entsetzlich weh.
    »Etwa eine Stunde. Du bist mit dem Kopf auf ein Leitungsrohr geknallt, als du umgekippt bist, aber Sharah sagt, es sei nichts Schlimmes passiert. Wie fühlst du dich?« Sie zog einen Rollstuhl zu mir herüber und zwang mich, darin Platz zu nehmen. »Du wirst nicht herumlaufen, bis wir sicher sind, dass du keine Gehirnerschütterung hast.«
    »Chase - wie geht es Chase? Und Karvanak... « Panik überkam mich, als mir plötzlich einfiel, wie ich hierhergekommen war. Ich versuchte aufzustehen, aber mir wurde so schwindelig, dass ich mich sofort wieder hinsetzte. Ich musste mir den Kopf wirklich heftig angehauen haben.
    Während Camille mich auf den Flur hinausschob, stiegen die Bilder vor meinem inneren Auge auf. Karvanak. Chase. Und - meine Schwester. Die Geisterleopardin. Es stimmte also, ich hatte tatsächlich eine Zwillingsschwester, und sie war gestorben. Ich versuchte, das zu verdauen, während Camille mich durch eine Flügeltür manövrierte. Sie schob mich in einen großen Raum mit drei Betten und mehreren Stühlen. Wir waren in einem der Krankenzimmer.
    Chase war da, er schlief in einem Bett. Bizarrerweise stand Menolly neben ihm und hielt seine Hand.
    Zachary lag ebenfalls in einem Bett und sah aus wie eine Mumie, so gründlich war er in Verbände gewickelt. Smoky saß auf einem Stuhl, und zum ersten Mal, seit wir ihn kannten, sah er müde aus. Vanzir war auch da, mit mehr Verbänden und Pflastern, als ich zählen konnte, und einem Unterarm in einer Schiene. Alle waren mit Blutergüssen übersät, auch Camille.
    Morio und Sharah traten ein.
    »Chase, Zach - wie geht es ihnen? Ist Karvanak tot?« Ich bedeutete Camille, mich zu Chase zu schieben. Menolly trat beiseite und schenkte mir ein sanftes Lächeln, das für ihre Verhältnisse einem lauten Jubelschrei gleichkam.
    »Chase wird wieder, aber es gibt leider keinerlei Möglichkeit, dieses Fingerglied je wieder anwachsen zu lassen«, antwortete Sharah. »Ich mache mir mehr Sorgen um seinen Geist. Sie haben ihn übel zugerichtet. Ich erkenne zahlreiche Anzeichen für Folterungen, und nicht alle davon hinterlassen nur äußerliche Spuren. Er ist durch die Hölle gegangen. Ich habe ihm ein Schlafmittel gegeben.
    Schlaf und Ruhe sind für seine Heilung besonders wichtig.«
    Ich starrte auf meinen schlafenden Detective hinab und fragte mich, wie wir diese Hölle überwinden sollten. Wie würde er gegen diese neuen Dämonen kämpfen, die ihn heimsuchen würden, wenn er erwachte?
    »Und Zach?«, fragte ich leise.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er wird sich wieder erholen, aber es wird lange dauern, bis sein Rücken richtig verheilt ist. Wenn Karvanaks Tritt nur eine Spur kräftiger gewesen wäre, hätte er ihm das Rückgrat gebrochen. Wie es aussieht, hat Zach sich das Steißbein gebrochen, zwei Rückenwirbel, eine Hüfte, ein Bein, ein Handgelenk, und er hat jede Menge Prellungen erlitten. Ich vermute, dass er frühestens in einem halben Jahr wieder ohne Hilfe wird gehen können, und möglicherweise wird er sein Leben lang hinken. Es ist noch zu früh, um das einschätzen zu können.«
    »Er wurde so schwer verletzt, als er Chase das Leben gerettet hat«, sagte Menolly.
    »Er hat sich zwischen Chase und Karvanak geworfen.«
    Ich stemmte mich aus dem Rollstuhl, ignorierte Camilles Flehen und ging vorsichtig die paar Schritte zu Zachs Bett. Szenen des Kampfes stiegen aus meiner Erinnerung auf. Blut, so viel Blut an unseren Händen. Mein Puls beschleunigte sich, und plötzlich bemerkte ich, dass diese Erinnerungen kein Grauen mehr in mir auslösten, sondern einen Adrenalinstoß. Es juckte mich förmlich in den Fingern, die Jagd fortzusetzen, den Feind zu verfolgen und ihn in Stücke zu reißen.
    »Du hast Chase gerettet«, flüsterte ich und beugte mich vor, um Zach auf die Stirn zu küssen. »Jetzt erinnere ich mich wieder daran. Kurz bevor ich mich verwandelt habe... habe ich gesehen, wie du dich vor Chase geworfen hast, um ihn zu schützen.« Ich blickte
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