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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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mehr Personal für die medizinische Abteilung aus Elqaneve hierherschicken. Außerdem entsende ich einen ständigen Botschafter Erdseits. Tanaquar wird dasselbe tun. Vorerst jedoch hat sie mich gebeten, euch ihren neuen Ersten Berater vorzustellen.«
    Weshalb sollte Tanaquar wollen, dass wir ihren Berater kennenlernten? Sollte er etwa unser neuer Vorgesetzter werden?
    Trenyth warf der Königin einen Blick zu. »Dürfte ich wohl die Ehre haben, Euer Majestät?«
    »Selbstverständlich«, sagte sie und nahm anmutig wieder Platz.
    Trenyth wandte sich strahlend Camille, Menolly und mir zu. »Nach den schlimmen Nachrichten, die ich euch überbringen musste, ist es mir eine große Freude, euch den Mann vorzustellen, der in höchstem Range für Hof und Krone von Y'Elestrial arbeiten wird.«
    Smoky ging stumm zur Tür und öffnete sie.
    Ein Mann trat ein, in sattes Blau und Gold gekleidet, die Farben Y'Elestrials. Als er die Kapuze seines Umhangs zurückwarf, stieß Camille einen leisen Schrei aus, und Menollys Augen weiteten sich. Ich stand auf und konnte nicht glauben, was ich da sah. Den Blick auf das Gesicht meines Vaters geheftet, brach ich zitternd in Tränen aus.
    »Delilah - was ist denn... «, begann Chase, doch ich riss mich von ihm los und rannte zur Tür. Wir alle drei stürmten auf ihn zu, doch Menolly hielt plötzlich inne. Er fing Camille und mich mit ausgebreiteten Armen auf. Er sah angestrengt und müde aus, doch er lebte. Sein Haar war zu dem rabenschwarzen Zopf zurückgebunden, in dem er es immer trug, und auf seinen glatten Wangen schimmerten Tränen.
    »Meine Mädchen. Meine Mädchen. Ach, ich habe mir solche Sorgen gemacht... «
    Ich begrub das Gesicht an seiner Schulter und hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen. Vater war hier. Vater war am Leben und in Sicherheit, und nun würde alles wieder gut werden.
    Er ließ uns los, trat vor und starrte Menolly an. Blutige Tränen liefen ihr aus den Augen und befleckten ihr Gesicht. Unser Vater - Sephreh ob Tanu - hatte Vampire schon immer gehasst. Er verabscheute sie. Als wir von zu Hause fortgezogen waren, war sein Verhältnis zu Menolly angespannt gewesen. Er wollte sie lieben, doch wir alle hatten seinen Kampf in seinem Gesicht gesehen.
    Doch nun ließ er den Kopf hängen und breitete die Arme aus. »Bitte verzeih mir, mein Kind. Verzeih mir. Ich habe mich falsch verhalten. Du bist meine Tochter, im Leben, im Tod und im Leben darüber hinaus. Und ich flehe dich an, mir zu verzeihen. Ich liebe dich. Ich nehme dich an, wie du bist, mit Reißzähnen und allem, was zu dir gehört.«
    Menolly zögerte und warf mir einen Blick zu. Sie sah aus, als würde sie in Panik geraten. Der Kampf zwischen Hoffnung und Ungläubigkeit spiegelte sich in ihrem Blick. Und dann stand Roz auf und versetzte ihr einen Stoß. Gerade fest genug, dass sie in Vaters Arme stolperte. Während sie dastanden und einander im Arm hielten, dachte ich, dass die Zukunft zwar sehr düster aussah, wir aber zumindest einen guten Weg fanden. Allianzen schmiedeten. Pläne machten.
    Ich warf Chase einen Blick zu. Alle Wahrscheinlichkeit stand gegen uns. Aber mit ein wenig Unterstützung hatten wir vielleicht doch eine Chance.
    Camille, Menolly und ich saßen am Ufer des Birkensees. Bis Sonnenaufgang war es noch eine gute Stunde, also blieb uns ein bisschen Zeit, ehe Menolly sich für den Tag zurückziehen musste. Iris und Maggie schliefen tief und fest, und Vater hatten wir im Salon untergebracht.
    »Wir wachsen aus unserem Haus heraus«, bemerkte Camille. »Morio und Trillian können bei mir bleiben, aber ich glaube, wir sollten eine Art Nebengebäude auf unserem Grundstück errichten. Dann können Roz, Shamas und Vanzir da schlafen, wenn sie hier übernachten. Ein bisschen wie in einem Mietstall.« Sie lächelte und starrte aufs Wasser, das sich unter den verblassenden Sternen kräuselte.
    »Klingt nach einem guten Plan«, sagte Menolly. »Hatte Königin Asteria denn Neuigkeiten über Trillian?«
    Camille schüttelte den Kopf. »Nein, und ich habe sie auch nicht danach gefragt.
    Ich soll ja von seiner geheimen Mission nichts wissen, aber jetzt, da Vater in Sicherheit ist, werden wir bestimmt bald von ihm hören. Ich hoffe nur, dass er mit den ganzen Veränderungen klarkommen wird.« Sie seufzte tief und sah uns ein wenig nervös an. »Dann machen wir uns jetzt wohl auf die Suche nach dem fünften Siegel. Aber zumindest ist Vater in Sicherheit.«
    Unser Vater war von einem Trupp Goldensön
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