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Schwestern der Dunkelheit

Schwestern der Dunkelheit

Titel: Schwestern der Dunkelheit
Autoren: Lisa J. Smith
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Rücken.
  Erik zuckte leicht zusammen, bevor er sich umdrehte.
  Blaise stand einfach nur da.
  Das war alles, was sie zu tun brauchte. Blaise fing Jungs ein, indem sie einfach da war . Es waren die herrlichen, dunklen Haare, die rauchgrauen Augen ... und dazu eine Figur, die auf der Straße den Verkehr lahmlegen konnte.
  Jede Menge Kurven in Kleidern, die jede einzelne betonten. Bei einem anderen Mädchen wäre das vielleicht zu viel gewesen, aber bei Blaise war es einfach atemberaubend. Jungen, die bis dahin auf Gammel-Look standen, ließen für sie alles stehen und liegen, genauso schnell wie Jungen, die glaubten, Blondinen zu bevorzugen.
  Erik sah sie blinzelnd an, und sein Blick wirkte bereits etwas benommen. Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
  Das war nicht ungewöhnlich. In Blaises Nähe wurden Jungen immer sprachlos.
  »Ich bin Blaise Harman.« Ihre Stimme war leise und samtig. »Und du bist... Erik?«
  Erik nickte, immer noch blinzelnd.
  Ja, er ist tatsächlich benommen, dachte Thea. Der Mistkerl . Ihre eigene Heftigkeit überraschte sie.
  »Gut, denn ich möchte dies hier nicht der falschen Person geben.« Blaise holte das Notizbuch wie ein Zauberer hinter ihrem Rücken hervor.
  »Oh - wo hast du das gefunden?« Erik wirkte erleichtert und dankbar. »Ich habe schon überall gesucht.«
  »Meine Cousine hat es mir gegeben«, antwortete Blaise sorglos. Sie hielt das Notizbuch fest, als er versuchte, es ihr abzunehmen, und ihre Finger berührten sich. »Warte. Ich finde, du schuldest mir etwas dafür, dass ich es zurückgebracht habe, oder ...?«
  Ihre Stimme war ein Schnurren. Und jetzt wusste Thea ohne jeden Zweifel, was geschehen würde. 
      Erik war dem Untergang geweiht.

Kapitel 3 
    Erledigt, verloren, ein Todgeweihter. Blaise hatte ihn erwählt, und jetzt blieb nur noch die Frage, wie sie mit ihm spielen würde.
   Eine Parade von Namen marschierte durch Theas Kopf. Randy Marik. Jake Batista. Kristoffer Milton. Troy Sullivan. Daniel Xiong.
   Und jetzt: Erik Ross.
  Aber da begann Erik wieder zu reden, und er klang alles andere als benommen. »Deine Cousine? Ist sie das andere neue Mädchen? Thea?«, fragte er lebhaft.
  »Ja. Also ...«
  »Hör mal, weißt du, wo sie ist? Ich möchte wirklich gern mit ihr sprechen.« Plötzlich wirkte sein Blick wieder umnebelt, und Erik starrte ins Leere. »Sie ist einfach ... ich bin noch nie jemandem wie ihr begegnet...«
  Blaise ließ das Notizbuch los und starrte ihn an.
  Thea starrte ihn ebenfalls von ihrem Versteck aus an.
  Das war noch nie zuvor geschehen. Dieser Junge schien Blaise nicht zu sehen .
  Das war schon seltsam genug. Aber was Thea - bei der blauen affenköpfigen Göttin der Neugier - wirklich interessierte, war, warum sie selbst darüber so erleichtert war.
  Eine Glocke ertönte. Blaise stand immer noch verdutzt da. Erik stopfte das Notizbuch in seinen Rucksack.
  »Könntest du ihr vielleicht einfach sagen, dass ich nach ihr gefragt habe?«
  »Es interessiert sie nicht, ob du nach ihr gefragt hast!«, blaffte Blaise, deren Stimme nicht länger honigsüß klang. »Sie hat ganz ausdrücklich gesagt, dass sie dich niemals wiedersehen will. Und ich an deiner Stelle wäre da lieber vorsichtig. Denn sie geht ziemlich schnell hoch .« Ebenso wie Blaises Stimme, die zuletzt immer lauter geworden war.
  Erik wirkte erschüttert - und enttäuscht. Thea sah, wie seine Kehle sich bewegte, als er schluckte. Dann, ohne sich von Blaise zu verabschieden, drehte er sich um und ging die entgegengesetzte Seite des Flurs hinunter.
  Bei der Roten krähenköpfigen Donnergöttin!
  Blaise wandte sich ebenfalls um und stolzierte den Gang entlang in Theas Richtung. Thea versuchte nicht einmal, sich zu verstecken.
  »Also hast du alles gesehen. Nun, ich hoffe, du bist glücklich«, zischte Blaise gereizt.
  Thea war nicht glücklich. Sie war verwirrt. Seltsam erregt - und verängstigt , weil der Kelch des Todes noch immer vor ihren Augen schwebte.
  »Ich schätze, wir sollten ihn beide einfach in Ruhe lassen«, sagte sie.
  »Machst du Witze? Ich werde ihn bekommen «, entgegnete Blaise. »Er gehört mir . Es sei denn«, fügte sie mit funkelnden Augen hinzu, »du hast bereits ein Auge auf ihn geworfen.«
  Thea stutzte erschrocken. »Ich ... nun, nein ...«
  »Dann gehört er mir. Ich mag Herausforderungen.« Blaise fuhr sich mit der Hand durchs Haar und brachte die schwarzen Wellen in Unordnung.
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