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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar
Autoren: Fritz Leiber
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hätte – wenn auch selten in der Mitte eines unirdischen Kampfes – begann er egoistisch zu lächeln.
    Unverzüglich machte er sich an den Abstieg.
    Kreeshka musterte die Götter von Lankhmar und dachte: Na, braune Knochen sind besser als gar keine. Doch scheinen die schnell in Brand zu geraten. Und diese Ratten! Was für eine dreckige Stadt! Und wo ist mein herrlicher Verschwommener?
    Das schwarze Kätzchen miaute besorgt an der Tempelmauer, wo es Fafhrd erwartete.
     
    Glipkerio, den Hisvets Flötenspiel und Frix' Massage wieder völlig beruhigt hatten, war eben damit beschäftigt, kunstvoll seinen Namen hinzumalen, als der blaue Vorhang aufgerissen wurde und die barfüßige Armee Reethas und des Mauslings in den Saal drängte.
    Glipkerio zuckte zusammen, warf die Tintenflasche um, die ihren Inhalt über die Kapitulation ergoß, und schickte seinen Federkiel wie einen Pfeil auf die Reise.
    Hisvin, Hisvet und auch Samanda wichen vor den Eindringlingen zurück, im ersten Augenblick nicht weniger erschrocken – denn tatsächlich strahlte die nackte, glattrasierte jugendliche Armee etwas Gefährliches aus, Augen wurden wild gerollt, Lippen waren verächtlich verzogen oder fest zusammengepreßt, in den Händen blinkten spitze Waffen. Hisvin war doppelt schockiert, hatte er doch endlich seine Mingols erwartet.
    Elakeria schrie: »Sie wollen uns alle umbringen! Eine Revolution ist ausgebrochen!«
    Frix rührte sich nicht von der Stelle. Sie lächelte aufgeregt.
    Der Mausling huschte über den blaugekachelten Boden, sprang auf Glipkerios Couch und balancierte auf der goldenen Rückenlehne herum. Reetha folgte ihm schnell und stellte sich neben ihn, das Messer drohend erhoben.
    Ohne sich darum zu kümmern, daß Glipkerio vor ihm zurückwich, quietschte der Mausling laut: »Oh, mächtiger Oberherr, dies ist keine Revolution! Vielmehr sind wir gekommen, Sie vor Ihren Feinden zu retten. Dieser Mann«, – er deutete auf Hisvin –, »steht auf der Seite der Ratten. In Wirklichkeit ist er seinem Blut nach mehr eine Ratte als ein Mensch. Unter seiner Toga werden Sie einen Rattenschwanz finden! Ich sah ihn unten in den Tunneln, als Mitglied des Rattenrates der Dreizehn , wie er Ihren Sturz plante. Er ist es, der ...«
    Inzwischen hatte sich Samanda gefaßt. Plötzlich ging sie wie ein schwarzes Rhinozeros auf ihre Untergebenen los. Sie schlug mit einer langen Peitsche um sich und röhrte aufgebracht: »Auflehnen wollt ihr euch, wie? Auf die Knie, ihr Unverschämten! Sagt eure Gebete auf!«
    Die Beschimpfungen verfehlten ihre Wirkung nicht. Die nackten Jungen und Mädchen wichen nach links und rechts zurück.
    Reethas Gesicht rötete sich vor Wut. Sie vergaß den Mausling und ihre Umwelt, dachte nur an das Leid, das ihr zugefügt worden war, und rannte hinter Samanda her: »Los, los, ihr Feiglinge! Wir sind fünfzig!« Mit diesen Worten ließ sie ihr Messer vorschnellen und traf Samanda in die Kehrseite.
    Die Palastdame machte einen mächtigen Sprung, und ihre Schlüssel und Ketten pendelten wild an ihrem schwarzen Gürtel hin und her. Sie fegte die letzten Mädchen zur Seite und rannte mit schweren Schritten auf die Quartiere der Dienstboten zu.
    Reetha rief über die Schulter: »Ihr nach – wir alle! Sie darf die Köche und Friseure nicht wecken!« Und nahm die Verfolgung auf.
    Die nackten Gestalten setzten sich sofort in Bewegung. Reetha hatte ihren glühenden Haß schnell wieder geweckt.
    Der Mausling, der noch immer auf der geschwungenen Rückenlehne der Couch balancierte und seine dramatische Rede hielt, merkte zu spät, daß er seine Armee verloren hatte und noch immer puppengroß war. Hisvin und Hisvet zogen lange Messer und stellten sich hastig zwischen ihn und die Tür, durch die seine Streitkräfte entflohen waren. Hisvin schaute ihn böse an, und Hisvet sah ihrem Vater unangenehm ähnlich; diese Ähnlichkeit war dem Mausling noch nie so aufgefallen. Die beiden rückten langsam näher.
    Zu seiner Linken nahm Elakeria eine Handvoll Stäbe auf und hob sie drohend. Auf der anderen Seite angelte Glipkerio nach seiner leichten Kampfaxt. Offensichtlich waren die Worte des Mauslings nicht gehört worden, oder man glaubte ihm nicht.
    Der Mausling überlegte, in welche Richtung er springen sollte.
    Hinter ihm murmelte Frix leise: »Abgang der Küchentyrannin, gefolgt von nackten Pagen und Mädchen. Zurück bleibt unser Held in bedrohlicher Situation.«

16
    Obwohl sich Fafhrd mit seinem Abstieg sehr beeilt hatte, fand er
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