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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar
Autoren: Fritz Leiber
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über die Ratten gespielt hatten – auch wenn Elakeria ihren lebhaften Bericht über den letzten Kampf und Glipkerios Rutschfahrt mehrmals wiederholte. Bald jedoch würde die Saat des Mißtrauens in Radomix' Geist aufgehen. Bald würde der kühne Mut der beiden Helden als finstere Intrige dastehen.
    Nun wurde auch offenbar, daß sich der neue Hof durch das unruhige Stampfen der vier Pferde gestört fühlte und daß die Gegenwart eines lebendigen Skeletts nicht sehr erwünscht war, denn Kreeshka weigerte sich, ihre schwarze Robe ganz zu schließen. Fafhrd und der Mausling sahen sich an, wechselten Blicke mit Reetha und Kreeshka, und es war alles klar. Der Nordling bestieg die Mingolmähre und der Mausling und Reetha die beiden übriggebliebenen Geisterpferde, und alle vier verließen den Regenbogenpalast so leise, wie das auf den Fliesen nur möglich war.
    Nun machte bald eine neue Legende über Fafhrd und den Grauen Mausling in Lankhmar die Runde – daß sie als rattenkleiner Zwerg und glockenturmgroßer Riese Lankhmar vor den Ratten bewahrten und daß sie dafür vom Tode persönlich in die Nachwelt geleitet wurden – das schwarzgekleidete Skelett war allgemein als Mann angesehen worden, was Kreeshka sicherlich sehr geärgert hätte.
    Als die vier jedoch am nächsten Morgen dem heller werdenden östlichen Horizont entgegenritten – auf der gewundenen Dammstraße, die durch die Große Salz-Marsch führte – da waren alle auf ihre Weise guter Dinge. Sie hatten sich drei Esel beschafft und sie mit dem Juwelenkorb beladen, den der Mausling aus Glipkerios Schlafzimmer mitgenommen hatte, und dazu mit Nahrungsmitteln und Getränken, die für eine lange Reise gedacht waren – obwohl sie sich noch gar nicht einig waren, wohin diese Reise überhaupt gehen sollte. Fafhrd sprach sich für einen Ausflug in seine geliebte Eis-Öde aus – mit einem längeren Aufenthalt in der Stadt der Geister. Der Mausling begeisterte sich für die Länder des Ostens.
    Reetha öffnete ihre weite Robe ein wenig und nickte. »Kleidung kratzt«, sagte sie. »Ich kann sie kaum ertragen. Ich reite gern nackt auf einem Pferd. Aber Haare jucken noch viel mehr – ich spüre fast, wie sie wachsen. Du mußt mich jeden Tag rasieren, Liebling«, wandte sie sich an den Mausling.
    Er nickte, fügte jedoch hinzu: »Aber ich muß dir widersprechen – abgesehen davon, daß sie dich vor Dornen und Staub schützen, geben dir Kleider doch eine gewisse Anmut.«
    Reetha erwiderte heftig: »Ich glaube, der nackte Körper hat viel mehr Anmut.«
    »Na, na, Mädchen«, bemerkte Kreeshka, »was läßt sich wohl mit der Anmut nackter Knochen vergleichen?« Aber da sah sie Fafhrd an, musterte seinen roten Bart und seine Brusthaare und fügte hinzu: »Allerdings sind Haare auch nicht ganz ohne.«
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    (1) Hier stößt die Übersetzungskunst an ihre Grenzen. Der Witz im Original, dass Hisvin zum Vertreiben der Ratten Glipkerio ein Palindrom als Zaubersprauch anbietet, das nur im Notfall rückwärts aufgesagt werden dürfe, ist leider unübersetzbar...
Hisvin intoned, “Against that pernicious thought, I present you with a most powerful palindrome: Rats live on no evil star. Recite it with lips and mind when your warlike eagerness to come to final grips with your furry foes makes you melancholy, oh most courageous commander-in-chief.”
(Anm. des Nachbearbeiters)
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