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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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1
     
    Er stieg aus dem Wasser, reckte sich und warf mit einer geschmeidigen Bewegung die Kiemen ab. Er schnupperte und kniff für einen Moment die schmalen Augen zusammen, denn es herrschte beißender Rauch. Er hatte das erwartet, doch wenn man aus dem klaren, sauberen Meer kam, war diese atemlose Atmosphäre sehr gewöhnungsbedürftig.
    Er holte tief Luft und entledigte sich seiner glänzenden Haut. Er schüttelte sich, wodurch sie von ihm abfiel, sich zu seinen Füßen sammelte und schließlich magisch auflöste. Er reckte seine Arme, seinen Bauch, seinen Rücken, seine Oberschenkel und bestaunte seine Gliedmaßen, die nun weniger gleichmäßig wirkten, vielmehr knorrig, sehnig, mit Haaren und Poren. Dort, wo Schwimmhäute gewesen waren, waren Finger und unter seinen Achseln vermisste er die Blähflügel, mit denen er unter Wasser navigierte.
    Er hatte die Verwandlung von einem Maredinc zu einem Menschen fast vollzogen, es fehlte lediglich die Sprache, die er unter Wasser nicht benötigte. Er öffnete den Mund und staunte, wie tief und volltönend seine Stimme war. Er beherrschte die Hohe Sprache und würde sie ab sofort benutzten.
    Nachdem sich sein Organismus auf die veränderten Umstände eingestellt hatte, suchte sein Blick erstaunt und neugierig, was die Wasserwelt von der Festwelt unterschied.
    Über den Hügeln und Bergen im Hintergrund schwebten dunkle Wolken, den beißenden Rauch nahm er nicht mehr so stark wahr, er gewöhnte sich daran. Feuer loderten und irisierende Funken stiegen in den Himmel. Wohin er blickte, sah er weder Tier, Mensch noch eine andere Rasse.
    Er öffnete das wasserdichte Bündel und zog sich die Kleidung über. Es handelte sich um Hose und Hemd von feiner Struktur, gewoben aus trockenen Algen und Magie. Die stabilen Schuhe bestanden aus Flechtgut. Außerdem fand er zwei Waffen, einen Dolch, der mit Drachentränen gesegnet worden war, und eine Wurfleine, ähnlich einer Angel, mit winzigen giftigen Krallen anstelle eines Hakens.
    Er war der Gesandte und sein Name war Dreanthor. Er kam in Auftrag seines Herrn, des Drachen Sheng, der am Meeresboden schlief und nun erwacht war. Sheng gehörte zu den Großen Alten, obwohl er jung war.
    Das Schicksal hatte ihn gemeinsam mit Sheng in die Tiefen des Meeres gebracht, wo sie, eng aneinander gedrückt, ruhten. Nun hatte sich Mittland verändert, denn die Magie hatte sich verselbstständigt. Es war ein Unfall gewesen.
    Sheng und Dreanthor hatten am Grunde von Mittmeer gelauscht, sie hatten ihre Sinne geöffnet und den Ruf der verwirrten Magie empfangen. Sie kam von der Insel Dalven, wo ein wahnsinniger Diebesmeister im Irrglauben, er könne die Erinnerungen der Menschen, Zwerge, Orks, Trolle, Halblinge und vielleicht sogar der Riesen beherrschen, alles zerstörte, was Mittland ausmachte. Dann war der Nebel, des Diebesmeisters Schöpfung, durch den Mahlstrom gegangen, hatte Unterwelt erschüttert, hatte dafür gesorgt, dass gute und böse Schwingungen sich mischten, regelrecht implodierten, bis die Welle zu den schlafenden Drachen gelangte, die erschüttert waren, so hart brach sie sich an ihren Körpern.
    Was mochten der Nebel, die Schwingungen, das Paradoxo n an Festland angerichtet haben und was bedeutete das für Sheng und Dreanthor?
    Also machte sich Dreanthor auf und stieg an Land. Er war und blieb der Drache, doch ein schon längst vergessener Zauber befähigte ihn, in Menschengestalt zu gehen .
    Sheng blieb unter Wasser und bewachte sein Reich.
    Er war der letzte der Mächtigen.
    Er wartete, ohne selbst zu wissen worauf, doch er wachte selbst dann, wenn er schlief. Nun war er zornig, denn die Wellen der Magie hatten ihn und sein Reich erschüttert, und während Dämonen aus Unterwelt ersoffen oder erwachten und wie gelber Nebel das von oben dringende Tageslicht verdrängten, während grausige Stimmen die Lieder von Aquita störten, während Algen und andere Pflanzen verdorrten und Leichen das Mittmeer tränkten, regte sich in ihm eine Verwirrung, die sich in Zerstörungswut und Hass wandeln konnte.
    Aquita war sein Reich. Die Stadt unter Wasser.
    Bisher unentdeckt, beschützt, friedvoll und schön.
    Und so sollte es bleiben, obschon Dreanthor befürchtete, es könne anders kommen.
    Denn seine Augen nahmen Dinge wahr, die ihn erschütterten.
     

2
     
    Connor, Frethmar, Trevor, Ceyda, Aichame, Bob, Saymoon, Bluma und Darius starrten sich an. Wo immer sie auch sein mochten, es war ein fremdes Mittland.
    John Darken grinste und hob sein
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