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Schwerter und Eiszauber

Schwerter und Eiszauber

Titel: Schwerter und Eiszauber
Autoren: Fritz Leiber
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eingedrungenen beiden Götter darstellten – aber diese beiden Figuren waren verschwunden. Während der entstellte Prinz Faroomfar im fernen Stardock ruhiger zu schlafen vermochte, wußte er doch, daß er gerächt war.
     
    Volle zwei Monate nach den eben geschilderten Ereignissen gab Afreyt ein bescheidenes Fischessen in ihrem niedrig gebauten violettfarbenen Haus am Nordrand Salzhavens. Eingeladen waren Groniger, Skor, Pshawri, Rill, der alte Ourph und natürlich Cif, der Graue Mausling und Fafhrd – mehr konnte sie wirklich nicht an ihrem Tisch unterbringen, ohne ihre Gäste zu sehr zu beengen. Der Anlaß war das geplante Auslaufen der Seefalke unter dem Kommando des Mauslings, begleitet von Skor, den Mingols, Mikkidu und drei anderen Angehörigen seiner alten Mannschaft. Er wollte nach No-Ombrulsk fahren, um dort Waren zu verkaufen, die vordringlich von Cif und ihm selbst ausgewählt worden waren (erworben und auf andere Weise zusammengetragen). Er und Fafhrd brauchten dringend Geld, um die Hafengebühren für ihre Schiffe zu bezahlen, wie auch Heuer und viele andere Aufwendungen, während es den beiden Frauen nicht besser ging. Sie schuldeten dem Rat noch zu bestimmende Summen; allerdings hatten sie ihre Mitgliedschaft nicht verloren – noch nicht. Fafhrd brauchte überhaupt nicht zu reisen, um an dem Fest teilzunehmen, denn er war Afreyts Gast, während er seine üble Wunde heilte – so wie der Mausling ohne besonderen Vorwand bei Cif untergekommen war. Dieses Arrangement hatte bei den konservativer eingestellten Reifinselbewohnern kritische Bemerkungen ausgelöst, aber die vier Beteiligten hatten sich klugerweise darüber hinweggesetzt.
    Während des Essens, das aus Austernsuppe, in Insellauch gebackenem Lachs, Kornkuchen aus teurem lankhmarischen Getreide und leichtem ilthmarischen Wein bestand, drehte sich das Gespräch um die Vulkanausbrüche und die daraus folgenden oder zufällig eingetretenen Ereignisse und ihre Auswirkungen, besonders die allgemeine Geldknappheit. In Salzhaven hatte es Erdbebenschäden gegeben, außerdem hatte das nachfolgende Feuer seinen Tribut gefordert. Der Ratssaal stand noch, dagegen war die Salzhering-Taverne mitsamt der Flammenhöhle bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
    »Loki war ein ungemein zerstörerischer Gott«, bemerkte der Mausling, »besonders wenn es um sein Metier ging, das Feuer.«
    »Es war eine üble Spelunke«, meinte Groniger dazu.
    In Kalthafen waren drei Grasdächer eingestürzt, doch ohne Schaden anzurichten, da zu der Zeit alle Einwohner an der großen Verteidigungsdemonstration teilnahmen. Die Männer aus Salzhaven hatten am nächsten Tag den Rückweg angetreten, wobei die Sänfte zum Transport von Fafhrd benutzt wurde. »So ist sie außer den Mädchen wenigstens noch einem Sterblichen von Nutzen gewesen«, bemerkte Afreyt. »Das Ding kam mir leicht verzaubert vor«, räumte Fafhrd ein, »aber schließlich lag ich im Fieber.«
    Vor allem aber sprach man über die geringen Geldvorräte und die Pläne, die man hatte, diesen Zustand zu ändern. Skor hatte sich und die anderen Berserker eine Zeitlang damit beschäftigt, zusammen mit den Reifbewohnern am Strand der Bleichen Knochen Treibholz zu sammeln, aber die erwartete Flut von Mingolwracks war ausgeblieben. Fafhrd überlegte, ob er die Treibgut mit einigen seiner Leute bemannen und eine Ladung Naturholz aus Ool Plerns holen sollte. (»Ja, aber erst wenn du wieder ganz gesund bist«, sagte Afreyt dazu.) Die Männer des Mauslings hatten sich unter dem Kommando Pshawris als Fischer betätigt und damit beide Besatzungen ernährt und die knappen Überschüsse sogar verkauft. Seltsamerweise – oder vielleicht auch nicht – war der Riesenfang, den man vor dem großen Ereignis gemacht hatte, trotz des Einsalzens völlig verdorben, dermaßen übelriechend und verfault, daß man ihn hatte verbrennen müssen. (Cif meinte: »Ich habe euch doch gesagt, Khahkht hat diese Fischschwärme herbeigezaubert – und so waren es in gewisser Weise Geisterfische, so solide sie auch ausgesehen haben, und von seiner Berührung verdorben.«) Sie und Afreyt hatten die Kobold für eine hübsche Summe an Rill und Hilsa verkauft; das Abenteuer an Bord der Treibgut hatte die beiden Mädchen erstaunlicherweise für das Leben auf See gewonnen, und sie ernährten sich jetzt als Fischerinnen, wenn sie es auch in der Freizeit nicht lassen konnten, zu ihrem früheren Gewerbe zurückzukehren.
    Auch der Feind hatte Schlimmes einstecken
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