Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
schneiden, die mittlerweile weiß und kraus waren, auch wenn jeder andere Knallkopf sich an Corporate Amerika verkauft hatte.
    Seit jener Zeit war er nicht mehr in Nashville gewesen, aber seiner Erinnerung nach war die Stadt cool, nur zu weit entfernt für eine Autofahrt. Deshalb legte er die E-Mail in den Papierkorb, die der Inhaber des Songbird Café massenhaft verschickt hatte, um die Empfänger zur Teilnahme an einem Konzert aufzufordern, mit dem gegen die Schnüffelei durch Bundesbehörden in öffentlichen Bibliotheken protestiert werden sollte. Dann legte er sie wieder auf den Schreibtisch, las die Liste derjenigen, die ihr Erscheinen zugesichert hatten, und fühlte sich beschissen, weil er absagen musste.
    Eingeschränkt, als ob die Kur möglicherweise schlimmer als die Krankheit wäre.
    Dann brachte er zufällig seine Gitarre zur Reparatur, übergab sie der Braut mit den magischen Händen und begann mit ihr zu plaudern, und sie machte einen Vorschlag und … warum eigentlich nicht, auch wenn er sich nicht viel Hoffnungen machte.
    Ein Versuch konnte nicht schaden, vielleicht war es Zeit, ein paar Cojones zu zeigen.
    Und wer hätte das gedacht - zwei Monate später brachte es schon was.
    Ready to fly.
    Guter Titel für ein Lied.
     
    Jack Jeffries, der tot auf einem von Unkraut überwucherten, mit Abfall übersäten Grundstück lag, das einen kleinen Spaziergang vom Cumberland River entfernt war, würde zum Songbird-Konzert nicht erscheinen.

    Lamar Van Gundy und Baker Southerby streiften sich Handschuhe über, nachdem sie vom Gerichtsmediziner grünes Licht bekommen hatten, und gingen zu der Leiche, um sie in Augenschein zu nehmen. Die Erlaubnis kam nicht von einem Ermittler; ein richtiger Pathologe hatte sich herbequemt, ein Zeichen für die hohe Priorität des Falls.
    Das Gleiche galt für die Anwesenheit von Lieutenant Shirley Jones, Sergeant Brian Fondebernardi und einer Schar von Pressetypen, die von einer kleinen Armee uniformierter Cops in Schach gehalten wurden. Die beiden lokalen Detectives hatten den Fall dem Morddezernat übergeben, mehr als glücklich, einer Sache ledig zu sein, die nach der schlimmstmöglichen Kombination aussah: ein rätselhaftes Tötungsdelikt und Publicity.
    Lieutenant Jones ging mit der Presse auf ihre übliche charmante Weise um, versprach den Zeitungsleuten Fakten, sobald sie zur Verfügung stünden, und ersuchte sie dringend, den Tatort zu räumen. Nach einigem Murren und Schimpfen gaben sie nach. Jones hatte für ihre Detectives einige ermutigende Worte übrig und ging. Während die Fahrer des Leichenwagens sich im Hintergrund hielten, führte Sergeant Fondebernardi, ein schlanker, dunkelhaariger Mann mit sparsamen Bewegungen, sie zu der Leiche.
    Die Stelle, wo der Mord stattgefunden hatte, war ein übler Platz im Schatten, der nach Abfall und Hundescheiße stank. Es war nicht wirklich ein brachliegendes Grundstück, nur ein kleiner Streifen klumpiger Erde im Schatten der Überreste einer alten Betonmauer, die wahrscheinlich aus der Zeit stammte, als Flussschiffe ihre Waren entluden.
    Jack Jeffries lag auf dem Boden, einen guten Meter von der Mauer entfernt, und seine leeren Augen starrten in einen schwarzen Himmel. Eine Stunde vor der Morgendämmerung. Die Nacht war kühl, knapp über zehn Grad. Das Wetter in Nashville war zu jeder Zeit unberechenbar, aber
in diesem Temperaturbereich würde nichts die Verwesung erheblich beschleunigen oder verlangsamen.
    Beide Detectives umkreisten den Tatort, bevor sie sich der Leiche näherten. Jeder dachte: Dunkel wie im Arsch - man könnte direkt hier vorbeigehen, ohne irgendwas zu bemerken.
    Fondebernardi spürte, was in ihnen vorging. »Ein anonymer Anruf. Ein Typ, der undeutlich sprach, klang wie ein Obdachloser.«
    »Der Übeltäter?«, fragte Lamar.
    »Nichts ist unmöglich, Stretch, aber auf dem Band klang er ziemlich erschüttert - überrascht. Ihr werdet ihn hören, wenn ihr hier durch seid.«
    Lamar ging näher an die Leiche heran. Der Mann war fettleibig. Das behielt er für sich.
    Sein Partner sagte: »Sieht so aus, als hätte er sich gehenlassen.«
    »Sind wir heute Nacht vielleicht ein bisschen intolerant, Baker?«, fragte Sergeant Fondebernardi. »Yeah, Aerobic hätte ihn hübscher gemacht, aber es war nicht sein schwaches Herz, was ihn erwischt hat.« Der Sergeant ließ dieses traurige Brooklyn-Lächeln aufblitzen und beugte sich mit einer Taschenlampe vor, so dass die Stichwunde links am Hals des Opfers im Lichtkegel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher