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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition)
Autoren: C. J. Lyons
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damals, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte.
    »Bernie«, sagte sie leise und nahm seine Hand in ihre, »ich habe schlechte Nachrichten. Es geht um deinen Dad …«
    Caitlyn blieb so lange wie möglich in Gooses Armen, bevor sie sich auf den Weg zurück nach Quantico machte. Da sie ohnehin gefeuert werden würde, interessierte es ja wohl kaum, dass sie nicht geduscht hatte und keine frischen Kleider trug.
    Der Verkehrsgott meinte es gut mit Caitlyn, und so war es erst fünf Minuten nach neun, als sie in den Flur vor ihrem Büro trat. LaSovage wartete vor der geschlossenen Bürotür und lief nervös auf und ab.
    »War es das jetzt?«, fragte sie.
    Das alles schien ihn mehr mitzunehmen als sie selbst. »Yates ist da drin. Er wartet auf Sie.«
    Also hatte der Mann, der über Caitlyns Schicksal entscheiden konnte, sein komfortables Büro in Washington verlassen und den Weg hierher auf sich genommen, anstatt sie bei sich antanzen zu lassen. Das verhieß nichts Gutes. Dennoch wollte bei Caitlyn einfach keine richtige Traurigkeit aufkommen. Sie hatte Goose gesagt, dass sie ihren Beruf nicht aufgeben wollte – und so war es auch. Aber während sie letzte Nacht wach gelegen hatte, war ihr etwas klar geworden. Es gab immer irgendeine Alternative. Sie musste nicht zwingend für das FBI arbeiten, um das zu tun, was sie wollte. Das FBI war der Traum ihres Vaters gewesen und sie hatte ihn wahrgemacht. Wenn es jedoch an der Zeit war, sich davon zu lösen, dann konnte sie das auch akzeptieren.
    Sie wollte gerade die Tür öffnen, doch LaSovage hielt sie zurück. Er überreichte ihr eine mit unbeholfen gebundener roter Schleife versehene DVD . »Egal, was passiert, das hier ist für Sie.«
    »Was ist das?«
    Er scharrte nervös mit den Füßen – was so gar nicht zu dem sonst vor Selbstbewusstsein nur so strotzenden Elitekämpfer passen wollte. »Nur ein paar Aufzeichnungen von dem, was Sie hier am Wochenende verpasst haben.«
    »Mike, was haben Sie da angestellt?«
    »Ich war das gar nicht.« Hinter der Bürotür machte sich Yates bemerkbar. »Viel Glück.«
    Damit war er verschwunden und ließ sie mit Yates allein. Sie öffnete die Tür und stellte überrascht fest, dass der stellvertretende Direktor im Besucherstuhl vor ihrem Schreibtisch saß und sich etwas im Fernseher anschaute.
    »Wie ich sehe, haben Sie auch eine bekommen«, begrüßte er Caitlyn. Er hielt eine leere DVD -Hülle mit der Aufschrift »Wettkampf in fortgeschrittener Taktik, erstes Jahr« hoch.
    »Gerade eben. Was hat es damit auf sich?«
    »Verraten Sie es mir, Agent Tierney.« Also war sie immer noch ein Agent. Jedenfalls noch. Er hielt die Aufnahme an. »Mir scheint, Ihre unorthodoxen Lehrmethoden haben einige der Anwärter geradezu beflügelt. Zwei von ihnen haben am Freitagabend ein selbst organisiertes Seminar abgehalten, in der sie den anderen Auszubildenden Ihre taktischen Ratschläge weitergegeben haben. Das wiederum hat Special Agent LaSovage dazu angeregt, einen kleinen taktischen Wettstreit auf freiwilliger Basis zwischen den Rekruten des ersten Ausbildungsjahres und denjenigen, die nächsten Monat abschließen, auszurufen. Er sagte, durch ein wenig Rivalität zwischen den Jahrgängen habe er dem zersetzenden Einfluss entgegenwirken wollen, den ein verlängertes Wochenende mit sich bringen kann.«
    Klang überhaupt nicht nach LaSovage, aber vielleicht hatte sie den Mann falsch eingeschätzt.
    »Ich verstehe nicht ganz, was das mit mir zu tun hat, oder dem Anliegen, wegen dessen Sie hier sind. Sir.« Das
Sir
kam ein wenig spät, aber Yates schien es nicht bemerkt zu haben.
    »LaSovage hat Szenarien entworfen, die sich nicht in unserem Trainingsplan wiederfinden. Sie sind, nun ja, etwas näher dran an realistischerweise auftretenden Situationen. Einige Agenten der Geiselbefreiungsteams und einige Ausbilder der Bundesakademie haben es dankenswerterweise übernommen, eine Jury zu bilden.«
    Er drückte auf Wiedergabe. LaSovage stand vor einer Gruppe Trainees, die vor dem Gedenkstein der Anschläge vom Elften September im Gras saßen. »Und der erste Gewinner der ab jetzt jährlich stattfindenen Golden Donut Awards …« Er hielt einen Donut hoch, der mit grellorangener Farbe besprüht war, »… sowie diese Schachtel mit Krispy-Kreme-Donuts geht an …« Er öffnete die Schachtel, die bereits zur Hälfte leer gegessen war. »Entschuldigen Sie mich, das, was noch von dieser Schachtel Krispy Kremes übrig ist, geht an unsere jüngste
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