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- Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken

- Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken

Titel: - Schwarzspeicher - Du kannst dich nicht verstecken
Autoren: Tobias Radloff
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Dieseltreibstoff zum Einsturz gebracht wird. Diese Semesterarbeit hat Meph am Ende gefunden. Leider ist es ihm nicht mehr gelungen, sie im Netz zu verbreiten – oder doch? Aber dazu später. Aus Gründen, die ich noch nicht kenne, wurde die besagte Semesterarbeit an die Sicherheitsbehörde des Innenministeriums weitergeleitet. Vielleicht hielt man das Anschlagszenario einfach für realistisch genug, um von Interesse zu sein. Jedenfalls hat man die Datei auf einem Regierungsserver abgespeichert, der wenig später zum Ziel eines Hackerangriffs wurde. Im Verlauf dieser Attacke wurden sämtliche Dateien auf dem Server gelöscht. Laut offiziellen Verlautbarungen hat dieser Datenverlust nie stattgefunden, aber im IKM weiß man, dass es so gewesen ist.
    Zusammen mit allen anderen Dateien verschwand auch die Semesterarbeit, doch es gelang, Teile von ihr zu rekonstruieren. Diese Überreste heißen im IKM-Jargon »Ephraim-Datei« und sind praktisch nur dem Minister selbst bekannt. Die Ephraim-Datei liegt mir nicht im Original, sondern nur im Wortlaut vor. Bei den rekonstruierten Textpassagen handelt es sich um jene, in denen der Anschlag beschrieben und einem Superterroristen namens Ephraim zugeschrieben wird. Eine Tatsache wird daraus jedoch nicht ersichtlich: dass es sich um ein fiktives Szenario handelt. Ohne das entsprechende Vorwissen kann man das Dateifragment durchaus für authentische geheimdienstliche Erkenntnisse halten. Und genau das ist offenbar geschehen.
    Von hier an basieren meine Erkenntnisse auf Vermutungen. Der zeitliche Ablauf legt nahe, dass Westphal das Teildokument las, es unter dem Eindruck des Anschlags, der sich in der Zwischenzeit ereignet hatte, für echt hielt und zu der Überzeugung kam, dass Ephraim der wahre Täter sein musste. Was dann geschah, wissen wir alle. Trotzdem hat sich Meph geirrt: Westphal hat nicht gelogen. Er wusste es nur nicht besser.
    Wenn Ephraim also nicht für den Funkturmanschlag verantwortlich gewesen ist, wer dann? Das kann ich nicht beantworten. Westphal dachte, er wüsste es, aber in Wahrheit hatte er keine Ahnung, ebenso wenig wie Littek heute. Vielleicht werden wir den wahren Täter nie ermitteln. Die Untersuchungen haben sich so lange auf den Falschen konzentriert, dass es schwierig werden wird, das Versäumte nachzuholen.
    Ich gebe alle meine Dateien zum Download frei. Lest sie, verbreitet sie weiter, und vergesst dabei nicht, dass die Menschen, denen ich sie verdanke, einen hohen Preis bezahlt haben. Alle IKM-Dokumente stammen von meinem Freund Hanno Stephans. Die Semesterarbeit über den fiktiven Ephraim hat mir dagegen Meph zugespielt, ohne es zu wissen. Während er sie las, spiegelte sich der Text in seinen Augen. Ich habe die Datei aus der Spiegelung rekonstruiert.«
    Das Bild wechselt und zeigt jetzt einen Mann an einem sonnenbeschienenen Cafétisch. Er trägt weder Helm noch Splitterweste und blinzelt ins Licht. » Mein Name ist Matthias Fenninger, und ich habe keine Angst mehr.«
    Er geht davon. Die Kamera lässt er stehen. Gepanzerte Menschen beschleunigen ihren Schritt, wenn sie ihn passieren, aber er geht weiter, ohne sich noch einmal umzusehen.
    /// ENDE

/// Der Autor

    Tobias Radloff ist studierter Informatiker und Philosoph. Sein Debütroman Der Pilot erschien 2007 im Langenscheidt-Verlag. Ein Jahr später wurde Satinavs Auge (Fantasy Productions) für den Deutschen Phantastik-Preis nominiert. Er lebt und arbeitet in Hamburg, und er hat kein Facebook-Konto.

Drachenwächter, Band 2: Die Jagd
    von Falko Löffler

    Seld Esan ist ins Exil gegangen, nachdem er die Prophezeiung nicht erfüllt hat. Jahre später holt Mesala Cohm ihn zurück nach Derod, wo drei Personen um die Macht über das Land streiten, während das Volk verlangt, den Drachenwächter auf den Thron zu setzen.
    Gleichzeitig erheben sich Stimmen, den letzten Dämon zu jagen und zu töten, der die Schlacht auf dem Berg der Drachen überlebt hat, um die Dämonen endgültig aus der Welt zu tilgen. Derjenige, dem dies gelingt, soll der neue Herrscher werden. Die drei Anwärter stimmen zu und entsenden jeweils einen Trupp.
    Seld beschließt, sie zu begleiten, auch wenn er weiß, dass auf diese Weise die Dämonen nicht besiegt werden können. Im Gegenteil, so fürchtet er, würden sie wieder erstarken. Zum ersten Mal in der Geschichte von Derod überqueren Menschen die Koan-Berge und betreten das Ödland der Dämonen.

    ISBN 978-3-939994-38-1

    Drachenwächter, Band 1: Die Prophezeiung
    von Falko
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