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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
Autoren: Gena Showalter
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war nichts davon mehr genug für diesen dämonenbesessenen Soldaten, und er ließ seine Klingen über die Achillessehnen seiner Gegner tanzen, verstümmelte seine Beute, um sie leichter erlegen zu können.
    Paris hatte sich zum Köder gemacht, um diese Jäger zu sich zu locken. Eifrig und bereitwillig waren sie gekommen, begierig, den bösartigen Dämon in seinem Inneren zu stehlen und ihm endlich das Leben zu nehmen. Aus dem, was er tat, um sich zu verteidigen, konnte Zacharel dem Krieger keinen Vorwurf machen. Selbst als sich weitere Leichen zu dem schon jetzt riesigen Berg um ihn herum gesellten, den ein See aus Rot und Schwarz umspülte. Und doch, preisen konnte er den Krieger ebenso wenig.
    Dies war kein gnädiges Töten, nicht einmal ausgeführt mitkalter, berechnender Rache im Sinn, die ihren Ursprung in einem ebenso kalten Zorn hatte. Nein, dies war ein Ausbruch von Feuer, Hass und Verzweiflung, der heißer loderte als alles, was die Hölle je hervorgebracht hatte.
    „Er ist wie ein vergifteter Apfel“, sagte Zacharel zu dem Engel neben ihm. Und weil Paris an den Dämon der Promiskuität gebunden war, fiel die Aufgabe, ihn unschädlich zu machen, nicht den Menschen zu, unter denen er lebte. Das mussten die Engel der Einen Wahren Gottheit erledigen, die sich mit anderen Dimensionen des Bösen befassten. „Ein Gift wie dieses breitet sich langsam aus, aber es bringt unausweichlich das Verderben.“
    Eiskristalle rieselten um Zacharel herab, wie immer in diesen Tagen. Der Atem stand ihm in Wolken vor dem Gesicht. Jede Schneeflocke sollte ihn an seine eigenen Verbrechen erinnern, die ihm erst so kürzlich vor Augen geführt worden waren. Doch im Gegensatz zu Paris trug er sein Elend nicht um sich gehüllt wie einen Wintermantel, eng an den Körper gezogen, um sich darauf zu stützen, es zu nähren, es wachsen zu lassen. Für Zacharel hatte nichts eine Bedeutung. Nicht mehr.
    Auf seinem Feldzug gegen die Dämonen, die sein Leben zerstört hatten, hatte er „unschuldige“ Menschen getötet, und dies sollte seine Strafe sein – das Missfallen seiner Gottheit immer mit sich zu tragen.
    „So saftig und verlockend, wie dieser Apfel auf andere wirkt“, verkündete Lysander, „werden sie bereit sein, alles zu kosten, was er ihnen bietet.“
    Zacharel wandte den Blick zu dem Mann, der ihm beigebracht hatte, wie man auf dem Schlachtfeld überlebte. Der Elitekrieger war ein muskulöser Fels ungebrochener Kraft. Gegen sein langes weißes Gewand strahlten seine Flügel wie Flüsse geschmolzenen Goldes. Auch um ihn herum wütete Zacharels Schneesturm, doch nicht eine Flocke wagte es, auf seinen Schultern zu landen. Vielleicht fürchteten ihn die Kristalle,wie unzählige andere Kreaturen – und das zu Recht. In ihrer Welt war er Richter und Geschworene zugleich, sein Wort war Gesetz.
    „Befreien wir die Welt von dieser Versuchung?“, fragte Zacharel. Seit Jahrhunderten übernahm er die Rolle des Scharfrichters für Lysander.
    „Ich werde nicht seine Hinrichtung befehlen, nein“, entgegnete Lysander entschieden. „Zu diesem Zeitpunkt kann Paris sich noch von seinen Sünden reinwaschen.“
    Unerwartet. Selbst über die große Entfernung zwischen Himmel und Erde hinweg hörte Zacharel das Grunzen und Stöhnen, das Paris seinen Feinden entlockte. Ihre Schreie. Das Flehen um Gnade, das bis in alle Ewigkeit unbeachtet verhallen würde. Und so entschlossen, wie dieser Herr der Unterwelt seine Arbeit anging, war dies erst der Anfang.
    „Was erwartest du dann von mir?“
    „Paris sucht nach seiner Frau, um sie aus der Sklaverei des Titanenkönigs zu befreien. Du wirst ihm helfen, wirst ihn und das Mädchen beschützen. Aber sobald ihre Bindung an Cronus gebrochen ist, wirst du sie hierherbringen, wo sie den Rest der Ewigkeit verbringen wird.“
    Noch unerwarteter. Der Befehl roch nach Nachsicht – etwas, das Lysander in all den Jahrtausenden seines Lebens nur einem einzigen anderen dämonenbesessenen Unsterblichen gewährt hatte: Amun, Paris’ Freund. Und das nur, weil die Harpyie Bianka, Lysanders Gemahlin, ihn darum gebeten hatte.
    Sie musste auch diesen zweiten Gefallen eingefordert haben, denn es war weithin bekannt, dass Lysander ihren Listen gegenüber hilflos war. Aber selbst ein bis über beide Ohren verliebter Bräutigam mit der Verantwortung für ein Himmelreich und alles, was dort geschah, hätte keinen anderen Engel mit dieser Aufgabe betrauen sollen. Einem Dämon helfen? Ihn hierherbringen, damit er hier
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