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Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)

Titel: Schwarze Verführung: Die Herren der Unterwelt 9 (German Edition)
Autoren: Gena Showalter
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früher einmal hätte er ihr vielleicht sogar zugestimmt, aber an ihr war von Anfang an etwas Aufreizendes gewesen. Etwas, das ihn anzog, das seine Aufmerksamkeit gefangen hielt. Wenn er sie sich heute vor Augen rief, sah er einen lupenreinen Edelstein ohnegleichen.
    Konzentrier dich. Ein Befehl von seinem Dämon, der die niedere Göttin immer noch wollte, und zugleich eine Rüge von sich selbst.
    Lässig warf Viola sich das lange seidige Haar über eine sonnengebräunte Schulter und verschaffte sich einen Überblicküber ihre Umgebung. Männer starrten sie unverhohlen an. Frauen versuchten, ihre Eifersucht mit (wenig überzeugenden) leeren Gesichtsausdrücken zu verbergen. Als ihr Blick auf Paris traf, hielt sie inne, betrachtete ihn von Kopf bis Fuß, verengte die Augen und – schockierend! – hakte ihn ab, um ihre Bestandsaufnahme des Publikums fortzusetzen.
    Als sein Dämon das letzte Mal dabei versagt hatte, ein potenzielles Betthäschen zu betören, hatte er kurz darauf Sienna getroffen. Konnte das bedeuten … Was, wenn … Freudige Erregung durchflutete seinen gesamten Körper. Er würde seine Antworten bekommen – heute Abend –, koste es, was es wolle.
    Ruhig schritt er auf Viola zu und kontrollierte sorgfältig seinen Gesichtsausdruck: Sie sollte nur Bewunderung sehen, während er im Kopf seinen Plan durchging. Zuerst die Charme-Offensive, falls er sich tatsächlich noch erinnerte, wie das ging. Dann erst Gewalt, und ja, wie das ging, wusste er ganz genau.
    Völlig unberührt von seinem Näherkommen beugte Viola sich vor und zog ein glitzerndes pinkfarbenes Telefon aus ihrem schwarzen Lederstiefel. Zustimmendes Stöhnen erhob sich hinter ihr, und die Männer klatschten einander ab, als hätten sie gerade einen Blick in den Himmel erhascht. Auch Unsterbliche konnten kindisch sein. Aber ich niemals. Ahnungslos oder uninteressiert ließ sie ihre Finger geschickt über das winzige Tastenfeld des Telefons huschen.
    Paris runzelte die Stirn. „Was machst du da?“
    Als Anmache war der Spruch eine Katastrophe, genau wie sein anklagender Tonfall. Aber sollte sie versuchen, Hilfe herbeizurufen oder gar einen Jäger, um ihn umzubringen, wäre sie nur zu bald nicht bloß seine Informantin, sondern auch seine Geisel.
    „Ich screeche. Das ist die unsterbliche Version von twittern oder tweeten oder wie auch immer ihr niederen Wesenes nennt“, erklärte sie, ohne aufzublicken. „Ich hab über sieben Zillionen Follower.“
    O-kay. Damit hatte er nicht gerechnet. Er verbrachte viel Zeit mit Menschen und wusste, dass es ihnen gefiel, jeden noch so sinnfreien Gedanken mit der Welt zu teilen. Aber eine Titanin, die das tat – das war neu.
    „Was schreibst du denen?“ Gehörte Cronus zu den sieben Zillionen? Oder Galen, der Oberboss der Jäger? Und wie viel war eine Zillion?
    „Vielleicht erzähle ich ihnen eventuell möglicherweise quasi alles über dich.“ Ein Grinsen zeigte sich auf ihren vollen roten Lippen, während sie ohne Unterlass tippte. „‚Der Lord of Sex ist schmutzig und gedenkt einzulochen. Ich bin nicht interessiert, aber sollte ich ihm helfen, bei jemand anders zum Stich zu kommen?‘ Senden.“ Jetzt richtete sie diese unglaublichen kastanienbraunen Augen auf ihn. „Ich sag Bescheid, wenn die Ergebnisse reinkommen. Gibt’s bis dahin irgendetwas, was du über mich wissen willst, bevor ich weggehe und dich ignoriere?“
    Lord of Sex hatte sie ihn genannt. Hm. Sie wusste also, wer er war, was er war, doch sie ergriff nicht die Flucht, warf ihm keine Beleidigungen an den Kopf und verlangte nicht kreischend nach seiner Enthauptung. Ein super Start. „Ja, gibt es, und es ist etwas Privates, das mir sehr wichtig ist.“ Sollte heißen: Wage es ja nicht, darüber zu screechen!
    „Oooh. Ich liebe Privatsachen, über die ich nicht reden soll und es dann doch tue, weil ich so eine Gebernatur bin. Ich lausche gespannt.“
    Trotz ihres unmissverständlichen Hinweises, dass sie es ausplaudern wollte, tippte sie nicht weiter. Gut. Er fuhr fort. „Ich will die Toten sehen. Wie schaffe ich das?“ Sienna war eine Seele ohne Körper, die er auf keine Weise wahrnehmen konnte. Nur jene, die mit den Toten verkehrten, konnten sie sehen, hören und berühren. Doch es ging das Gerücht, Violakenne einen Trick, der diese Fähigkeit überflüssig machte.
    Sie blinzelte, und er bemerkte, dass ihre Wimpern in dem glitzernden Pink ihres Telefons getuscht waren. „Lass mich dir kurz erläutern, was ich gerade gehört
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