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Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Titel: Schwarze Orchideen Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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zum Stehen. Janet starrte mich an. „Was soll das bedeuten?“
    Ich gab ihr die Handtasche zurück. „Die Pistole ist in der Handtasche. Sehen Sie, wie leicht es ist, sie an sich zu bringen?“ fragte ich.
    „Sie haben gewußt, daß die Pistole darin ist! Der Täter aber weiß es nicht.“
    „Glauben Sie allen Ernstes, die morgendliche Knallerei in Ihrem Garten sei in Drumola unbemerkt geblieben? Jedes Kind wird wissen, daß Sie dort mit einer Pistole trainieren. Da es nicht zu den Angewohnheiten junger Mädchen gehört, ein Schulterhalfter zu tragen, kann sich der Mörder an seinen fünf Fingern abzählen, daß Sie die Waffe in der Handtasche haben.“
    Janet startete nachdenklich. Wir fuhren weiter. „Sie haben recht, nehme ich an. Ich verspreche Ihnen, auf die Tasche gut acht zu geben.“
    Janet warf den Kopf in den Nacken. „Warum sollte er versuchen, mich gerade jetzt zu überfallen? Die Erfahrung lehrt, daß er zwischen jedem Mord drei bis vier Wochen verstreichen läßt. Außerdem wird er nie erfahren, daß ich ihn verdächtige. Wenn ich die Beweise habe, die ich brauche, werde ich seine Verhaftung selbstverständlich der Polizei überlassen.“
    „Falls ich Ihnen meine Unterstützung anbieten kann —.“
    „Sehr freundlich von Ihnen“, meinte Janet, „aber ich möchte Ihre kostbare Zeit wirklich nicht über Gebühr strapazieren. Mir genügt es, wenn Sie mir ein Interview gewähren, um die Neugier meiner Leser zu stillen.“
    „Ganz wie Sie wünschen“, sagte ich. „Schießen Sie nur los!“
    Als wir vor dem Hotel stoppten, hatte Janet einige Dutzend der üblichen Fragen gestellt.
    „Sie konnten sich keine Notizen machen“, sagte ich. „Werden Sie alles behalten?“
    „O ja, ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis.“
    „Noch eine Frage zu Leslie Carson. Sie kennen das Mädchen vermutlich näher?“
    „Wir sind im gleichen Tennisclub.“
    „Gibt es mehrere davon in Drumola?“
    „Sechs. Leslie und ich sind im ,Cate-Club‘.“
    „Er ist vermutlich der exklusivste, was?“
    „Ja, das ist er.“
    „Erzählen Sie mir etwas von Leslie —.“
    „Muß das gleich sein?“ fragte Janet. „Ich muß jetzt in die Redaktion.“
    „Das ist nicht fair! Ich habe Ihre Fragen beantwortet, nun sollten Sie umgekehrt mir ein paar Auskünfte geben.“
    „Können wir das nicht auf heute Abend verlegen?“
    „Meinetwegen. Wann werden Sie frei sein?“ „Ich war lange nicht im ,Jeremy‘, meinte Janet lächelnd. „Wenn Sie wollen, dürfen Sie mich zum Essen einladen.“
    „Mit Vergnügen. Wann darf ich Sie abholen?“ „Bemühen Sie sich nicht. Ich werde pünktlich um acht im Hotel sein.“
    „Einverstanden. Bis heute Abend also!“
    Ich stieg aus und betrat das Hotel.
    Aus einem der Sessel erhob sich Kitty Stifter und kam mir entgegen. Sie war ziemlich blaß. „Es ist etwas Schreckliches passiert“, sagte sie.
    „Ich weiß, Leslie Carson ist verschwunden.“
    Kitty riß die Augen auf. „Das ist das erste, was ich höre! Sind Sie sicher?“
    „Ganz sicher.“
    „Aber ich habe sie doch heute morgen noch gesehen —.“
    „Wo?“
    „Am Bahnhof. Sie ging in ein Haus gegenüber der Güterabfertigung — ich glaube, in dem Gebäude sind einige Speditionsbüros untergebracht.“ „Sie sind ganz sicher, daß es Leslie Carson war ?“
    „Ich weiß nicht —“, meinte Kitty zögernd und plötzlich unsicher. „Sie hatte einen Regenmantel an und eine Kapuze über dem Haar — aber ich war sicher, Leslie zu sehen.“
    „Wie sah der Regenmantel aus?“
    „Rot. Aus Nylon. Ich weiß, daß Leslie einen solchen Mantel besitzt.“
    „Das Mädchen war allein?“
    „Ja.“
    „Woher kam sie?“
    „Ich kann mich täuschen, aber mir schien so, als hätte sie kurz vorher die Straße überquert. Das würde bedeuten, daß sie den Bahnhof verlassen hätte.“
    „Wann war das?“
    „Halb zehn Uhr, etwa eine Viertelstunde vor Ihrem Eintreffen in Drumola.“
    „Kommt um diese Zeit ein Zug an?“
    „Ja — der ,SilverStreak‘ aus Chicago.“
    „Ich muß sofort hin, und mich in dem Haus Umsehen. Sie sagen, es befinden sich ein paar Speditionen in dem Gebäude?“
    „Ja, unter anderem Tarnish & Co. Sie können es nicht verfehlen. Aber ich habe Ihnen noch gar nicht den Grund1 meines Kommens erklärt!“ „Richtig, Was ist passiert?“
    „Man hat einen Ihrer Koffer gestohlen. Den Größeren von beiden.“
    „Verdammt“, sagte ich.
    „War etwas Wichtiges drin?“
    „Und ob. Meine Pistole.“
    „Es tut
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