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Schulterwurf

Schulterwurf

Titel: Schulterwurf
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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hinter ihr kamen. Sie zog ihr Handy hervor und versuchte noch mal, Linh zu erreichen. Diesmal
     nahm Linh ab. Aufgeregt berichtete sie von Yuutos Kampf gegen sechs Japaner, aber auch davon, dass sie den Übersetzer verloren
     hatten.
    Ilka freute sich, mit einer guten Nachricht aufwarten zu können, und erzählte ihrerseits, wo sie sich befanden und wen sie
     hier zu finden glaubten.
    »Okay!«, sagte Linh ins Telefon. »Wir kommen sofort.«
    Ilka legte auf.
    In dem Moment hörte sie ein lautes Schnaufen und Glucksen. Hinter ihr stand Jabali, der gierig aus seiner Wasserflasche trank.
    »Ich auch!«, bat Ilka.
    Jabali setzte die Flasche augenblicklich ab und hielt sie Ilka hin, die zwei kleine Schlucke nahm und sie dann Lennart anbot,
     der ebenfalls ein wenig trank.
    »Den Rest für unseren Supersportler im Formtief«, frotzelte Jabali grinsend und schaute sich nach Michael, dem Zehnkämpfer,
     um.
    »Das dauert wohl noch«, glaubte Lennart, während er beobachtete, wie Koslowski in das Hotel hineinging.
    »Wollen wir hinterher?«, fragte Lennart.
    Doch Ilka war dafür, noch zu warten, bis Michael und vor allem auch Linh und der Großmeister kamen.
    »Solange die im Hotel sitzen, laufen sie uns ja nicht weg«, fand sie.
    Lennart lächelte sie an. »Gute Idee!«
    »Hä?«, fragte Ilka.
    »Bin gleich wieder da!«, versprach Lennart und schlich sich davon.
    Zeitgleich mit Michael kehrte er zu Ilka und Jabalizurück. Er hörte gerade, wie Michael jammerte: »O Mann, Langlauf ist echt nichts für mich!«
    »Wieso Langlauf?«, wunderte sich Jabali. »Das war doch keine lange Strecke!«
    Michael gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Hinterkopf. »Jabali, manchmal glaube ich, du besitzt die Gene einer
     Brieftaube. Zumindest hast du irgendwo die gleichen Luftsäcke versteckt.«
    »Der Quadratschädel hat jedenfalls keine Luft mehr«, warf Lennart ein. »Zumindest nicht in seinen Autoreifen.«
    »Was?«, brach es aus Ilka hervor. »Du hast . . .?«
    Lennart nickte. »Eine schnelle Flucht mit dem Buch ist jetzt ausgeschlossen.«
    Wieder fuhr ein Taxi vor. Die hintere rechte Tür sprang auf und Linh heraus. Suchend sah sie sich um.
    »Pst! Hier!«, rief Ilka und winkte ihr zu. Sie und die anderen standen noch immer hinter dem Reisebus. Yuuto bezahlte beim
     Fahrer und folgte dann Linh. Lennart berichtete den beiden schnell, was sie beobachtet hatten. Yuuto nickte nur stumm, machte
     eine Handbewegung, dass die Kinder ihm folgen sollten, und eilte hinüber ins Hotel.
    Der Portier machte zum Glück keine Schwierigkeiten, wunderte sich nur, weshalb der alte Japaner plötzlich so viel Besuch bekam.
    Schon auf dem Flur, durch die geschlossene Tür hindurch, hörten sie Koslowski wutentbrannt herumbrüllen. Linh erkannte die
     Stimme sofort wieder. Die gleiche Stimme hatte im Hinterraum des Sportklubs mit den Japanern gestritten. Aber hier hörte sie
     noch mehr als nur Gebrüll. Es polterte in dem Zimmer, als ob jemand die Möbel durch die Gegend warf.
    Yuuto zögerte keine Sekunde. Ohne anzuklopfen oder abzuwarten, trat er die Tür ein, stürmte ins Zimmer und sah, wie Koslowski
     den armen, alten Japaner an der Kehle gepackt hatte und ihn durchschüttelte.
    »Ich habe dich bezahlt!«, brüllte Koslowski. »Und jetzt weigerst du dich zu übersetzen. Willst du mich verarschen?«
    Mit einem Satz war Yuuto bei Koslowski, fasste ihn am Arm, warf ihn zu Boden und gab Linh ein Zeichen.
    Linh verstand sofort, nahm Koslowskis Kopf in eine Beinschere, griff sich seinen rechten Arm und verdrehte ihn bis zum Anschlag.
     In dieser Haltungwar Koslowski unfähig, sich zu bewegen. Sobald er den Versuch unternahm, sich zu rühren, drückte Linh die Beinschere zu und
     drehte den Arm noch weiter in die Richtung, in die es ihm überhaupt nicht guttat.
    Es war kurios, mit anzusehen, wie die kleine, zierliche Linh den großen, muskulösen Koslowski mühelos in Schach hielt.
    Yuuto erkundigte sich nach dem Wohlbefinden des alten Japaners. Der übergab Yuuto erleichtert das geheimnisvolle Buch.
    Jabali rannte hinunter zum Portier und bat ihn, die Polizei zu rufen.
     
    Zwei Stunden später saßen die Fünf Asse friedlich in Yuutos Hotelzimmer zusammen. Yuuto hatte frisch gepressten Orangensaft
     spendiert, der auf dem Zimmer serviert wurde.
    »Wieso hat der alte Japaner das Buch nicht übersetzt?«, wollte Michael wissen.
    Yuuto lächelte, nahm das Buch zur Hand und sagte: »Ich übersetze dir den ersten Absatz:
     
    Dieses Buch ist eine
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