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Schulterwurf

Schulterwurf

Titel: Schulterwurf
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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seine Fersen«, begriff Jabali, »und nehmen ihm bei erster Gelegenheit das Buch ab.«
    »Genau«, stimmte Linh zu. Aber sie mussten auf der Hut sein. So ganz ohne Sicherheit und Schutz würden sie den alten Mann
     wohl kaum mit dem wertvollen Buch in der Tasche durch die Straßen ziehen lassen.
    »Aber was macht Xaver bei denen?«, fragte sich jetzt auch Jabali. Eine Antwort hatten sie beide nicht parat.
    Da öffnete sich die Tür des Sportklubs und der alte Japaner kam heraus.
    »Wir dürfen ihn auf keinen Fall aus den Augen verlieren«, flüsterte Linh aufgeregt. »Wir müssen herausbekommen, wo er wohnt
     und ob er das Buch hat.«
    »Wo wer wohnt?« Linh und Jabali drehten sich um und waren froh, Ilka und Yamada Yuuto zu sehen.
    »Ihr kommt gerade recht«, freute sich Jabali. »Wo sind Michael und Lennart?«
    »Sind die noch nicht hier?«, wunderte sich Ilka. »Michael wollte doch ohnehin kurz nach Linh in den Klub gehen.«
    In dem Moment kamen die beiden auch schon um die Ecke.
    »Wir haben keine Zeit mehr«, stellte Linh fest. »Kommen Sie, Herr Yuuto. Ich erkläre Ihnen alles auf dem Weg.«
    Gerade wollte sie loslaufen, um gemeinsam mit dem Großmeister den alten Japaner zu verfolgen, als Jabali sie festhielt. »Und
     was machen wir?«
    »Kümmert euch um Xaver und den Chef des Sportklubs«, rief Linh ihm zu. »Oder wer auch immer da aus dem Hinterzimmer herauskommt.«

Sechs gegen einen
    Ebenso wie Linh dem Großmeister erläuterte Jabali den anderen drei, worum es ging. Er war gerade fertig, als Xaver aus dem
     Sportklub kam und verwundert auf vier der Fünf Asse blickte, die sich um ihn herum aufstellten.
    Xavers Hund bellte wie verrückt, als Jabali näher kam, aber zum Glück war er noch angeleint. Auch Jabali erkannte den Hund
     wieder.
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte Xaver verunsichert. Er wusste, dass er den vieren körperlich unterlegen war. Weder fortzulaufen
     noch sich auf einen Kampf einzulassen, hatte Aussicht auf Erfolg.
    »Du warst in dem alten Haus«, sagte Jabali ihm auf den Kopf zu. »Und sag jetzt nicht, du wüsstest nicht, von welchem Haus
     wir reden.« Er zeigte auf Xavers Hund. »Hunde sind nicht nur Beschützer, manchmal verraten sie einen auch.«
    Xaver schaute abwechselnd auf Jabali und seinenHund. Er machte einen kleinen Schritt nach links in Richtung seines Hundes, doch sofort war Michael zur Stelle, sprang auf
     Xaver zu, packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich heran.
    »Keine Mätzchen! Wir haben dich was gefragt.«
    Xaver versuchte, sich aus Michaels Klauen zu befreien. Vergeblich. Michael schüttelte ihn einmal kurz und kräftig durch.
    »Also?«
    »Mann, habt euch nicht so. Das war nur eine Gefälligkeit!«, redete sich Xaver heraus.
    Sein Hund kläffte noch lauter. Ilka beugte sich zu ihm hinunter, streichelte ihn und schon verstummte er.
    »Jetzt, wo dein Hund endlich sein Maul hält, könntest du deines vielleicht mal aufmachen«, blaffte Michael ihn an. »Also?
     Was für eine Gefälligkeit?«
    »Und für wen?«, ergänzte Lennart, der sich nun bedrohlich nah hinter Xaver aufstellte.
    Jabali wählte sich seine Position so, dass Xaver zwischen ihm und dem Hund stand.
    »Ich sollte diesen Judo-Opa auf Schritt und Tritt verfolgen und berichten, wo er so hingeht und mit wem er Kontakt hat und
     so weiter.«
    »Sieh mal einer an«, höhnte Michael. »Was wir da für einen Spitzel an der Angel haben.«
    »Du hast den Großmeister für eine Gaunerbande ausspioniert?«, fragte Lennart in scharfem vorwurfsvollem Ton.
    »Was heißt denn hier Gaunerbande?«, verteidigte sich Xaver. »Mann, das war eine Gefälligkeit für Hans Koslowski. Hab ich fünfzig
     Euro für bekommen. Das ist ’ne Menge Geld. Und es ging doch bloß um irgend so ein altes Scheiß-Buch.«
    Michael war sprachlos.
    »Fünfzig Euro?«, staunte Lennart.
    »Von wegen Scheiß-Buch!«, zitierte Jabali. »Du hast echt keine Ahnung!«
    Nur Ilka fragte: »Wer ist denn Hans Koslowski?«
    Xaver zeigte mit einem Kopfnicken hinter sich zum Sportklub. »Na, der Besitzer!«
    »Bingo!«, sagte Ilka. »Da haben wir ja alles, was wir wissen wollten.«
    »Wieso denn?« Xaver verstand nur Bahnhof.
    »Hast du die fünfzig Euro schon bekommen?«, wollte Lennart noch wissen.
    »Ja«, gestand Xaver. »Fünfundzwanzig vorab. Und fünfundzwanzig jetzt eben, weil sie das Buchwohl gefunden haben. Könnt ihr mir mal sagen, worum es eigentlich geht?«
    »Nö!«, entschied Michael und entließ Xaver, indem er ihn beiseitestieß.
    Xaver
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