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Schock

Titel: Schock
Autoren: Hunter Evan
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sie den Raum betraten, schlug ihnen eine Hitze entgegen, noch fürchterlicher als die Hitze draußen auf der Straße. Buddwing griff sofort zum Telefon und ließ sich mit dem Portier verbinden.
    »Questa stanza è impossibile«, sagte er. »L'aria condizionata non funziona.«
    »Si, signore«, erwiderte der Portier, »ma non è soltanto la sua stanza, signore, è la stessa cosa in ogni stanza nell'albergo. Qualche cosa è successo al sistema centrale.«
    »Mi vuol dire che non ce neanche una stanza fresca in tutto l'albergo?«
    »No, signore. Tutte le stanze sono ad aria condizionata. È soltanto che per il momento il sistema centrale non funziona, e cosi ca sarà un piccolo ritardo per giungere alla temperatura giusta.«
    »Was soll das heißen, es dauert nicht lange?« fragte er auf Englisch und fuhr dann fort: »Ma, quanto ci volere  … ci vorrà per accomodarlo?«
    »Ci stanno lavorando adesso, signore.«
    »Quanto tempo ci vuole?«
    »Non dovrebbe essere troppo, signore.«
    Buddwing verdeckte das Mikrofon mit der Hand und drehte sich zu Grace um. »Was meinst du?« fragte er. »Die Klimaanlage ist außer Betrieb. Es wird aber schon daran gearbeitet.«
    »Ich bin todmüde«, sagte Grace. »Wir können ebensogut bleiben.«
    »Va bene, grazie«, sagte Buddwing ins Telefon und legte auf. Dann sagte er zu dem wartenden Pagen: »Va bene, puo lasciare le valige«, und gab ihm ein Trinkgeld. Sobald er gegangen war, entkleideten sie sich bis auf das Unterzeug und begannen, die Koffer auszupacken. Er hatte eine Kleinschreibmaschine in metallenem Koffer bei sich und stellte sie auf einen Tisch nahe dem einzigen, großen Fenster des Zimmers, das sich nicht öffnen ließ. Grace verschwand im Bad, um zu duschen; er legte sich schweißüberströmt in der kurzen Unterhose aufs Bett und suchte in der Brieftasche nach den Telefonnummern seiner Geschäftsfreunde in der Stadt.
    Die erste Nummer, die er anrief, meldete sich nicht. Und als er die zweite Nummer wählte, erreichte er nur eine verwirrte Sekretärin, die sein Italienisch nicht verstand.
    »Vorrei parlare con il signor D'Amore«, akzentuierte er geduldig.
    »Ah, si, si, il signor D'Amore. Ma non è qui proprio adesso.«
    »Bene. Dove l'aspettiamo?«
    »Scusi?«
    »Quando arriveremo?«
    »Scusi?«
    »Also, hören Sie …« Er hielt inne, faßte sich in Geduld und sagte dann halbwegs ruhig: »Dove si trova il signor D'Amore?«
    »Ah, ah! È a Como.«
    »Quando ritorna?«
    »In una quindicina di giorni«, sagte die Sekretärin.
    »Grazie«, sagte Buddwing und legte auf.
    »Was ist?« fragte Grace aus dem Badezimmer.
    »D'Amore ist am Corner See. Er bleibt noch mindestens zwei Wochen.«
    »Wie hübsch!« sagte Grace.
    »Danaro habe ich auch nicht erreicht.« Er überflog den Zettel, den er in der Hand hielt. »Versuchen wir es also mit dem letzten.«
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte: versuchen wir es mit dem letzten.«
    »Gut.« Sie hielt inne. »Das Wasser ist ganz braun«, sagte sie. »Oh, das stinkt wie Spülwasser.«
    Er wählte die letzte Nummer auf seinem Zettel. Ein Mädchen vom Auftragsdienst informierte ihn, daß Signor Casoscorso mit seiner Familie auf Jahresurlaub in Positano sei; ob er eine Mitteilung hinterlassen wolle? »Nein, besten Dank«, sagte er und legte auf. »Schön, was zum Teufel machen wir nun?« rief er zum Bad hinüber.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Sie sind alle miteinander nicht hier. Warum sind wir eigentlich nach Mailand gekommen?«
    »Irgend etwas muß es doch hier zu sehen geben«, sagte Grace.
    »Dieser Abstecher unserer Reise sollte geschäftlich sein. Nur um irgendwelcher Sehenswürdigkeiten willen hätten wir nicht nach Mailand zu fahren brauchen.«
    »Hattest du dich nicht schriftlich angemeldet?«
    »Natürlich hatte ich mich schriftlich angemeldet. Zum Teufel, sie wußten alle, daß wir kommen.«
    »Der Abstecher nach Paris war auch geschäftlich«, sagte Grace.
    »Wie?«
    »Ach, nichts.«
    »Schön, und was machen wir nun?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Grace und setzte dann leise hinzu: »Es scheint fast, als wären wir aufeinander angewiesen.«
    Sie aßen im Speisesaal des Hotels und verschliefen dann den Nachmittag. Noch bevor sie zum Abendessen ausgingen, war die Klimaanlage wieder in Ordnung; aber die Sonne, die durch das Hotelfenster hereinglühte, hatte inzwischen einen Teil der Gummiwalze seiner Schreibmaschine weggeschmolzen. Am Abend aßen sie in einem Restaurant in der Nähe der Galleria grüne Nudeln und
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