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Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern

Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern

Titel: Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern
Autoren: Matthias Wittekindt
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hast.«
    »Keiner will mehr was von der Sache mit Geneviève wissen. Wenn ich ihn da reinziehe, gibt es Notizen. Außerdem kriegt dann Conrey was mit. Roland hatte schon genug Ärger mit der Staatsanwältin. Wir lassen ihn da raus, bis wir wissen, ob überhaupt was dran ist an der Sache.«
    »Mein Gott, bist du ein guter Mensch!«
    »Na ja, nun ist es mal meine Sache …« Das nur genuschelt. »Außerdem wird es höchstens eine Stunde dauern. Dann ist es neun, und wir sind um zehn zurück. So lange wird er auf seine Fahrgestellnummern schon warten können.«
    »Vorausgesetzt, dass deine Vera ihren Dienst wirklich um acht antritt!«
    Um fünf nach acht hat Ohayon Vera Büttner am Apparat.
    »Hallo! Hier ist noch mal Sergeant Ohayon … Aus Fleurville, richtig. … Ich bin auf dem Weg zu euch, hab dich gestern Abend nicht mehr erreicht. … Wie? … Gäste? Was gab’s zu essen? … Mit Füllung! … Klingt gut!« Grenier guckt aus dem Fenster und beginnt die Bäume zu zählen, an denen sie vorbeikommen. Es bringt nichts, wenn sie sich aufregt. »Crème Brûlée! Fabelhaft. Also das nächste Mal möchte ich eingeladen werden. … Nein, natürlich nicht nur deshalb. Es geht noch mal um die Mordsache, ja? … GenevièveMortier, richtig. Ich glaube, wir haben da was, das mit eurem Fall von damals zu tun hat. … Nein, nicht die Kleine aus der Schule, ich meine die andere. Isabel … ja, die Sechzehnjährige … ja, die meine ich. Wir sind in einer halben Stunde da. Vielleicht kannst du schon mal die Sachen raussuchen lassen. Wir müssen uns beeilen. Ich glaube, da läuft jemand rum, der sehr gefährlich ist.«

    Als sie im Büro von Vera Büttner ankommen, legt Ohayon sofort los.
    »Das ist Marie Grenier, Spurensicherung.«
    Die beiden Frauen sehen sich an. Keine Konkurrenz, keine Abneigung. Der Gedanke, dass Frauen mit Frauen nicht können, ist falsch. Es geht um den Fall, nicht um so was. In diesem Sinne ganz bei der Sache, übernimmt Grenier.
    »Wir haben bei unseren Ermittlungen Reifenspuren sichern können, außerdem die Spurweite eines Mittelklassewagens. Ich habe Fotos dabei und meine Zahlen.«
    Ohayon nickt zufrieden.
    »Genau. Und jetzt willst du natürlich wissen, warum wir das alles mitgebracht haben.«
    »Du hast gesagt, dass es was mit unserem Fall Isabel zu tun hat.«
    »Richtig. Es gibt da einen Lehrer, der in unserem Fall zunächst keine große Rolle spielte, der aber, wie ich leider erst jetzt weiß, vor vier Jahren in Saarbrücken gearbeitet hat. Als Aushilfslehrer. Er heißt Pierre Agneau. Ja?«
    »Bitte etwas schneller.«
    Greniers Mund verzuckert sich zu einem feinen Lächeln, Ohayon wird schneller.
    »Die erste Frage. Ist dieser Name im Zusammenhang mit Heimann gefallen? Du hast ja damals nachgeguckt, in deinem Computer …«
    »… und er war nicht unter den Personen, die bei der Sache befragt wurden. Worum geht’s jetzt genau?«
    »Eigentlich noch mal um Walter Heimann.«
    »Der stand nicht auf Sechzehnjährige, das hab ich dir letztes Mal schon gesagt.«
    »Wir haben auch nicht ihn in Verdacht, sondern … Einer von euch muss bei der Schule anrufen, in der Heimann damals Lehrer war. Die sollen euch sagen, ob da mal ein Pierre Agneau gearbeitet hat. Vermutlich hat ihm irgendwer an der Schule von dem Verdacht gegen Heimann erzählt.«
    »Ich denke, es geht um Isabel. Was hat Walter Heimann damit zu tun? Heimann stand im Verdacht, Ina Lorenz angefasst zu haben. Das ergibt ein ganz anderes Täterprofil als die Vergewaltigung einer Sechzehnjährigen.«
    »Es geht mir um was anderes. Noch am Morgen, als Geneviève erschlagen wurde, gab es einen anonymen Anruf bei unserem Käseblatt. Der Anrufer hat behauptet, Heimann hätte Geneviève ermordet. Wer immer da angerufen hat, musste zwei Sachen wissen. Einmal, dass überhaupt ein Mädchen erschlagen wurde. Und das war immerhin mitten im Wald und mitten in der Nacht. Außerdem musste er wissen, dass Walter Heimann schon mal in ein Sexualdelikt verwickelt war.«
    Grenier guckt zu Ohayon rüber. Sie versteht nicht ganz, was da gerade los ist. Sergeant Ohayon macht keine Pausen, er macht keine Witze, und er stellt das, was er sagt, nicht in jedem zweiten Satz wieder infrage.
    »Noch was?«
    »Der Mordfall Isabel. Du hast damals gesagt, sie wurde erschlagen und vergewaltigt.«
    »Wir haben die DNA des Täters. Das meinst du. Also wenn ihr glaubt, dass dieser Pierre Agneau es war, warum macht ihr nicht einfach einen DNA-Test?«
    »Nein. Ich will mehr haben. Bei
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